Olympische Spiele: DFB-Verantwortliche noch zurückhaltend. Kuntz will sich an Spekulationen nicht beteiligen.

Gibt Thomas Müller ein Comeback im DFB-Trikot bei den Olympischen Spielen in Tokio? Für den Weltmeister von 2014 ist es jedenfalls «eine coole Spinnerei». Die DFB-Verantwortlichen wollen die Spekulationen nicht weiter befeuern.

Die Führungsspitze der deutschen Nationalmannschaft hat sich zurückhaltend zu einem möglichen Olympia-Einsatz von Ex-Weltmeister Thomas Müller geäußert. Bundestrainer Joachim Löw vermied am Dienstag beim Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga in Offenbach eine konkrete Aussage. «Das ist eine Sache von Stefan Kuntz. Er hat mir vor Weihnachten mal einige Namen genannt. Einige oder vielleicht sogar viele, die in Frage kommen», sagte der 59-Jährige am Dienstag mit Blick auf die Verantwortung von U21-Nationaltrainer Kuntz.

«Thomas Müller ist nicht nur in Deutschland, sondern in der Welt ein Name und ist natürlich immer wieder für Aufmerksamkeit da. Aber es sind immer viele andere Komponenten, die entscheidend sind», betonte Nationalmannschaftsmanager Bierhoff. «Natürlich ist es interessant, ältere Spieler mitzunehmen unter verschiedenen Aspekten, natürlich der sportlichen Qualität, aber auch der Erfahrung und Persönlichkeit. Da habe ich Stefan Kuntz auch gesagt, da kann er mal aus den Vollen schöpfen, und dazu gehört natürlich auch Thomas Müller. Aber das ist noch weit hin. Man sollte keinen Spieler ausschließen, genau wie andere ehemalige Nationalspieler», sagte der DFB-Direktor.

Kuntz selbst will sich an den Spekulationen nicht beteiligen. «Fakt ist, dass ich die vergangenen Tage für viele Gespräche mit Vereinen genutzt habe. Bis zu den Olympischen Spielen ist noch fast ein halbes Jahr Zeit», sagte der Europameister von 1996 der Zeitung «Die Welt».

Müller hatte zuvor zu der Idee bei Sport1 gesagt: «Das ist eine coole Spinnerei, aber sowohl für mich als auch für meine Frau hat das in 2020 nicht die oberste Priorität. Ich habe in den nächsten fünf Monaten erstmal sehr große Ziele mit dem FC Bayern.» Müllers Ehefrau Lisa Müller könnte sich als Dressurreiterin für die Spiele in Tokio qualifizieren. Wenn man ganz viel träumen möge, «wäre das natürlich schon eine coole Sache», hatte Müller auch gesagt.

Der ehemalige Weltmeister war im März 2019 nach 100 Länderspielen wie auch seine Kollegen Mats Hummels und Jérôme Boateng von Bundestrainer Joachim Löw nicht mehr für die A-Auswahl berücksichtigt worden. Für Olympia vom 24. Juli bis 8. August kann Trainer Kuntz drei Spieler berufen, die vor dem 1. Januar 1997 geboren sind.

Angesprochen auf die Liste mit den Namen der Fußballer, die an diesem Mittwoch bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur Nada eingereicht werden muss, verriet Kuntz erwartungsgemäß keine Kandidaten. «Das bringt nichts», sagte er.

Bundestrainer Löw stellte unterdessen klar, dass kein Spieler sowohl bei der EM vom 12. Juni bis 12. Juli im A-Team und bei Olympia-Turnier in Tokio vom 24. Juli bis 8. August dabei sein soll. Das wolle man keinem zumuten, betonte Löw.