Patrick Fossé hat seinen Abschied angekündigt und hört nach vier Spielzeiten als Trainer beim SV Zimmern auf. Foto: Peiker

Landesliga: Zwischenbilanz nicht befriedigend. Offensiv-Potenzial nicht abgerufen. Mit Interview

Der SV Zimmern geht als Tabellensiebter mit 24 Punkten in die Winterpause. Die bisherige Saison verlief für den Vizemeister der letzten Saison bisher nicht nach Wunsch.

Wir sprachen mit Trainer Patrick Fossé, der den Verein nach vier Spielzeiten zum Saisonende verlassen wird und durch den bisherigen Co-Trainer Matthias Trautwein ersetzt wird, über seine Beweggründe, den bisherigen Saisonverlauf und die Erwartungshaltung für die Restsaison.

Herr Fossé, Sie brechen nach vier Spielzeiten Ihre Zelte als Trainer beim SV Zimmern wieder ab. Was waren ihre Beweggründe und wann haben Sie ihre Entscheidung dem Verein mitgeteilt?

Ich habe dem Verein intern schon frühzeitig mitgeteilt, dass ich nach der Saison aufhören werde. Dies hat rein private Gründe, denn nach so vielen Jahren als Trainer (Anm. d. Redaktion, zuvor trainierte Fossé die SpVgg 08 Schramberg und den FC Königsfeld) benötige ich einfach einmal eine Auszeit. Ich werde sicherlich dem Fußball verbunden bleiben und auch zum SVZ weiterhin den Kontakt pflegen. Ich habe die vier Jahre hier sehr genossen und gehe mit einem guten Gewissen und bin sehr dankbar bei diesem toll geführten Verein als Trainer gewesen zu sein.

An welche Dinge erinnern Sie sich in dieser Zeit am liebsten zurück?

In erster Linie sind es die Menschen in verschiedenen Funktionen, die ich beim SVZ schätzen und kennenlernen durfte. Sportlich sicherlich der Aufstieg vor drei Jahren in die Verbandsliga. Diese Saison war schon eine tolle Sache für mich als Trainer und den Verein. In der letzten Saison wurden wir, nach dem Abstieg, auf Anhieb Vizemeister und spielten in der Relegation, auch dies war eine sehr gute Saison, wo ich mich gerne zurückerinnere. Und in dieser Saison galt es mit den vielen jungen Spielern einen Umbruch einzuleiten und dies ist denke ich auch ganz gut gelungen.

Auch wenn das Zwischenfazit mit Platz sieben sicherlich nicht ihren Vorstellungen entsprochen hat?

Das stimmt natürlich. Aber wir mussten viele Unwägbarkeiten im bisherigen Saisonverlauf überstehen. Da sind die vielen verletzten Spieler zu nennen und dann auch unsere A-Jugendspieler, die wir in unseren Landes- und Bezirksligakader eingebaut haben und die, nachdem alle auch beim internationalen Turnier in Oberndorf im vergangenen August im Einsatz waren, kaum eine Verschnaufpause hatten.

Dies waren aber sicherlich nicht die einzigen Gründe?

Wir hatten einfach vier oder fünf Spieler zu wenig im Kader für unsere beiden aktiven Mannschaften. Uns hat es, neben der fehlenden Quantität im Kader, auch oftmals in an der Qualität in den Spielen gefehlt. Waren wir bisher als sehr heimstark bekannt, ist unsere bisherige Bilanz mit lediglich zwei Heimsiegen doch sehr bescheiden ?

Und woran lag die fehlende Heimstärke?

Wir haben uns einerseits gegen Mannschaften, die sehr defensiv agierten, schwer getan. Wir haben es aber in dieser Saison bisher auch nicht geschafft, unsere offensiven Qualitäten auszuspielen. Zudem hatten wir sehr schwache Spiele, wie in Ahldorf, wo wir 0:2 verloren haben. Insgesamt haben wir lediglich 22 Tore erzielt. Dies ist einfach zu wenig für unsere Ansprüche, da müssen wir in der Breite torgefährlicher werden. Die Spieler dazu haben wir.

Hinzu kamen Spiele, wie beim SV 03 Tübingen oder in Pfullingen, wo der Kader so ausgedünnt war und nicht einmal Einwechselspieler zur Verfügung standen. Das war sicherlich eine Extremsituation?

Auf alle Fälle, da spielte unsere U23 zeitgleich und auch dort hatten wir einen personellen Engpass. Hier gilt aber das Lob an alle Spieler, da sind wir sehr eng zusammengerückt und die Mannschaft hat alles gegeben, hat damals in Tübingen 4:1 gewonnen und beim Tabellenführer in Pfullingen unglücklich mit 2:3 verloren.

Was erwarten Sie noch von der restlichen Saison, bevor Sie sich beim SVZ verabschieden?

Nach der Winterpause werden wir sicherlich personell besser aufgestellt und der Kader dementsprechend breiter sein, wenn Spieler wie Marc Bauer, Stefan Herner, Pascal Gruler, Nico Rohloff oder auch einige Nachwuchsspieler, die zuletzt angeschlagen und verletzt waren, zurück kehren. Ich bin mir sicher, dass wir noch eine sehr gute Rückrunde spielen werden und uns noch den einen oder anderen Tabellenplatz verbessern können und wir mit der U23 den Klassenerhalt in der Bezirksliga schaffen.