Zum Sieg hat es für den SV Wittendorf nicht gereicht. (Archivbild) Foto: Heidepriem.info

Landesliga: Gastgeber dominieren zweite Halbzeit gegen den Tabellenfünften TSV Ofterdingen.

SV Wittendorf – TSV Ofterdingen 1:1 (0:1). Da war mehr drin als "nur" ein Punkt. Gegen den stark ersatzgeschwächten Tabellenfünften verpasste es der SV Wittendorf bei etlichen guten Torchancen nach vier Niederlagen in Folge mit einem Sieg für eine kleine Befreiung zu sorgen.

Entsprechend dem aktuellen Tabellenstand waren noch die ersten 45 Minuten verlaufen. Vor allem dank des starken Maurice Heim und von Max Maier erspielte sich der TSV Ofterdingen ein Übergewicht im Mittelfeld und agierte in den ersten 20 Minuten auch mit deutlich mehr Druck nach vorne. Heim selbst stieß auch immer wieder selbst in die Spitze vor und zielte schon nach 100 Sekunden nur knapp vorbei. In der 14. Minute rettete Torwart Lucas Finkbeiner mit den Fingerspitzen vor dem steil in den Strafraum geschickten Maurice Heim, und wenig später war mit der Zehenspitze Christopher Klein grade noch vor Fabian Schmid am Ball.

Mit einem knapp am rechten Pfosten vorbei zischenden 20 m-Schuss von Daniel Dehner war nach 26 Minuten die erste große Drangperiode des TSV Ofterdingen vorbei, und der SV Wittendorf erhielt zunehmend Zugriff im Mittelfeld auf die jeweiligen Gegenspieler. Nach vorne aber waren die Platzherren noch harmlos und kamen lediglich bei Standardsituationen in Tornähe, ohne dass Torwart Leon Beuter eingreifen musste. Dafür klingelte es nach 39 Minuten doch noch auf der Gegenseite. Auf der linken Abwehrseite war der SV Wittendorf einen Moment zu offen. Mit der Brust leitete Ralf Wohlbold das Leder weiter zu Kevin Schneider, der aus 16 m halb hoch und unhaltbar für Lucas Finkbeiner zum 0:1 ins rechte Eck traf.

Die bis dahin verdiente Ofterdinger Führung sollte nach dem Seitenwechsel aber nicht lange Bestand haben. Nach einer schönen Kombination der mit neuem Elan in die zweite Halbzeit gestarteten Gastgeber spielte Lucas Haug den auf der rechten Seite ungedeckten Sergej Rube frei. Der konnte sich das Leder zurecht legen und traf flach zum 1:1 ins lange Eck.

Jetzt war es plötzlich ein anderes Spiel und die Wittendorfer Fans unter den 200 Zuschauern wurden laut. Die Hausherren waren in der restlichen Spielzeit läuferisch und kämpferisch klar überlegen und hätten schnell sogar den Führungstreffer nachlegen können. Doch Henry Seeger wurde in ähnlicher Schussposition wie zuvor Sergej Rube von Maurice Heim noch abgeblockt. Beim Eckball kam Lysander Skoda am Fünfmeterraum frei zum Kopfball, der aber um Zentimeter am linken Pfosten vorbei trudelte (52.).

Neben Sergej Rube und Henry Seeger setzte sich Patrick Haug jetzt besser in Szene, und auch Lucas Haug, zuvor in erster Linie durch gute Kopfballverlängerungen aufgefallen, tauchte zunehmend gefährlich im Strafraum auf. Der SV Wittendorf blieb dadurch am Drücker. Doch zunächst kam Patrick Haug in guter Position nicht richtig zum Abschluss (55.), dann schloss Sergej Rube ein Solo mit einem Schuss über das Lattenkreuz ab (58.), und auch ein zweimal gefährlich abgefälschter Freistoß von Radion Eckert (59.) landete letztlich in den Armen von Torwart Leon Beuter.

Von den Gästen kam offensiv gar nichts mehr, und wieder hatte der SV Wittendorf binnen vier Minuten gute Gelegenheiten durch Lucas Haug (72.), und zweimal Lysander Skoda (75./76.), dessen 17 m-Schuss durchaus einen Treffer wert gewesen wäre. Die letzte große Chance ging auf das Konto von Patrick Haug nach guter Vorarbeit von Henry Seeger, er schoss in der 86. Minute aber auch am langen Eck vorbei.

SV Wittendorf: Lucas Finkbeiner, Robin Schillinger, Christopher Klein, Radion Eckert, Patrick Haug, Sergej Rube (88. Robin Huß), Djoro Emmanuel Zeze (81. Kai Totzl), Henry Seeger, Stefan Joos, Lysander Skoda, Lucas Haug.

TSV Ofterdingen: Leon Beuter, Daniel Dehner, Bernd Bauer (23. Orhan Bobic), Mehmet Fidan, Maurice Heim, Ralf Wohlbold (71. Tim Löffler), Max Maier, Leon Trage (90. Dennis Göttling), Kevin Schneider, Andrej Schlecht, Fabian Schmid (88. Florian Blaich).

Tore: 0:1 (39.) K. Schneider, 1:1 (51.) S. Rube.

Schiedsrichter: Tobias Grauf; Assistenten: Robert Acuner/Valentino Parys (SRG Heilbronn).

Zuschauer: 200.

Torsten Szellem (SV Wittendorf):

"Wir waren schon in der ersten Halbzeit nicht so weit vom Gegner weg. Die Einstellung und Laufbereitschaft haben heute gestimmt. Seit dem Tübingen-Spiel geht es bei uns stetig bergauf, das habe ich schon im Vorfeld gespürt. Vor allem auch gegenüber dem katastrophalen Hinspiel war das ein große Steigerung, und darauf können wir aufbauen."

Bernd Bauer (TSV Ofterdingen):

"Beiderseits war es kein gutes Spiel, aber natürlich war der SV Wittendorf in der zweiten Halbzeit klar überlegen. Den einen Punkt nehmen wir angesichts unserer Situation mit vielen verletzten Stammspielern aber gerne mit. Solch eine schwierige Phase haben weder ich noch meine Mannshaft bisher erlebt."