Einsatz gezeigt haben die Wittendorfer um Robin Schillinger (rechts) auch in den zurückliegenden Spielen. Nun sollen endlich Punkte her. Foto: Burkhardt

Landesliga: Coach will sich nicht zu sehr mit dem Gegner aufhalten. "Lage könnte besser sein."

SV 03 Tübingen – SV Wittendorf (Sonntag, 15 Uhr). "Die Lage", sagt Stefan Jäkle, Coach des SV Wittendorf, "könnte natürlich besser sein." Derzeit liegen die Aufsteiger – gemeinsam mit der SV Böblingen – ohne Punkte am Tabellenende. "Sie könnte aber wirklich besser sein, weil in jedem der drei Spiele mehr drin gewesen wäre", betont Jäkle. "Wir haben vieles selbst verbockt und uns die Eier durch individuelle Fehler selbst ins Netz gelegt."

Das Eigentor gegen Mühlheim war wohl die Spitze des Eisbergs, der nun nach und nach schmelzen soll. "Da haben sich alle an den Kopf gefasst – sogar Mühlheims Trainer", sagt Jäkle. "Er meinte danach, dass sein Team noch ewig hätte weiterspielen können und selbst kein Tor mehr gemacht hätte."

Damit soll aber Schluss sein. "Wir dürfen nicht mehr so viele Schwankungen in unserem Spiel haben." Es sei vermutlich ein Zusammenspiel aus dem langsam steigenden Druck, einer gewissen Nervosität und noch nicht perfekt eingespielter Abläufe, das zuletzt zu diesen individuellen Fehlern geführt hatte. "Das Gute ist: Wir haben zweifelsfrei festgestellt, dass in dieser Liga etwas für uns zu holen ist, wenn wir so spielen, wie wir es eigentlich können", sagt Jäkle.

Natürlich sei das Team nach den Niederlagen geknickt gewesen. Von einem Brodeln in der Mannschaft sei aber noch lange nichts zu spüren, betont der Coach, der die Aufsteiger gemeinsam mit Hans Romann trainiert. "Die Truppe ist intakt, auch weil wir offen kommunizieren und die Dinge ansprechen. Am Mittwoch hatten wir ein super Training, da hat sowohl die Stimmung als auch die Qualität gepasst. Wir dürfen den Spaß nicht verlieren und müssen die mannschaftliche Geschlossenheit, die Kameradschaft, hochhalten", hebt der Coach hervor.

Nun geht es für seine Mannschaft am Sonntag zum SV 03 Tübingen und damit zu einer Mannschaft, die momentan eine recht ausgeglichene Ausbeute vorzuweisen hat: ein Sieg gegen Mühlheim, ein Unentschieden gegen Nehren und eine Niederlage gegen Zimmern. Viel mit dem Gegner beschäftigt hat sich Jäkle allerdings nicht – und das aus gutem Grund: "Ganz ehrlich", sagt er, "wir müssen erst einmal unsere eigenen Hausaufgaben machen, bevor wir unser Spiel auf speziell irgendwelche Gegner ausrichten. Ich bin davon überzeugt, dass wir, wenn wir die angesprochenen Probleme verbessern und in den Griff bekommen, auch punkten werden." Sie würden nach Tübingen fahren, um zu gewinnen, betont Jäkle, "und nicht, um einfach nur eine Niederlage zu verhindern."

Die Voraussetzungen scheinen nach der guten Trainingswoche ebenfalls zu passen: "Stand Donnerstag sind – abgesehen von den Langzeitverletzten und Tobias Armbruster, der in zwei Wochen von seinem Auslandsaufenthalt zurückkehrt – alle dabei", so Jäkle. Sandro Bossert sei am Donnerstag aus dem Urlaub zurückgekehrt. Zudem scheinen Henry Seegers Leistenprobleme auskuriert: "Am Sonntag stand sein Einsatz auf der Kippe gestanden. Beim Warmmachen hatte er aber signalisiert, dass er auflaufen könnte und hat dann auch durchgespielt", so der Coach. "Auch nach dem Training am Mittwochabend hat er grünes Licht gegeben."