Technisch ist Lysander Skoda (rotes Trikot) am Ball ein echtes Ausnahmetalent. Foto: Burkhardt

Bezirksliga: "Sechser" hat mit seinem Können maßgeblich Anteil am Erfolg des SV Wittendorf. Mit User-Umfrage

Während es für seinen Verein immer weiter nach vorne geht, ging es für Lysander Skoda beim Durchlaufen der Jugendteams erstmal weiter nach hinten. Seinen festen Platz hat er nun auf der Sechs, "und das soll jetzt auch so bleiben", sagt er.

Grund zur Annahme, dass sein Trainer Lukas Wuzik da etwas ändern wird, hat Skoda nicht. So, wie der SV Wittendorf derzeit auftritt, wäre das vermutlich das unklugste, was man machen kann. "Never change a winning team", heißt es ja nicht zu Unrecht. Und Lysander Skoda hat großen Anteil daran, dass es derzeit für den Aufsteiger läuft. Mit 43 Punkten grüßt man von ganz oben in der Tabelle.

"Eigentlich können wir uns nur selbst stoppen"

Für Skoda, der zur aktuellen Saison wieder zu Wittendorf stieß, ist es nicht mal ungewöhnlich, dass sein Verein momentan so gut dasteht. "Ich habe mir schon gedacht, dass wir es unter die ersten drei schaffen können. Wenn wir unser nächstes Spiel gewinnen, können wir den Abstand auch deutlich vergrößern und dann, glaube ich, wird es schwer, uns noch einzuholen.", sagt er, und ergänzt: "Eigentlich können wir uns nur selber stoppen."

Und der nächste Gegner kann sich warm anziehen, genauer die SF Salzstetten, gegen die habe man noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen, "ganz blöd haben wir die Partie verloren", erinnert sich Skoda. Das soll sich nicht wiederholen.

Und dafür wird er sich einmal mehr mächtig ins Zeug legen und zu seinen wichtigsten Waffen greifen. Wer sich Skoda auf dem Platz genauer ansieht, dem fällt auf wie tödlich seine Pässe in die Schnittstellen kommen können. Skoda gefällt sich in seiner Rolle des Vorbereiters und Passgebers, dann übernimmt mit der effizienteste Sturm der Liga.

"Ich war selber früher auch Stürmer, dann ging es immer weiter zurück, erst auf die Zehn, dann auf die Sechs". Hier spielt der Rechtsfuß seine technischen Fähigkeiten aus, auch wenn er von seinen Eltern oder vom Trainer manchmal zu hören bekomme, "ich spielte zu sozial, ich solle doch selber mal den Torabschluss suchen". Vielleicht ja mit dem Kopf? Seine 1,92 Meter hohe Körpergröße bringt Skoda jedenfalls regelmäßig im Spiel mit ein, "zum Abfangen, aber auch mal zum Verlängern nach Ecken. Ich glaube schon, dass ich kopfballstark bin", sagt der ausgewiesene Werder Bremen-Fan, der ein wenig der alten Zeit, als Mesut Özil noch für Bremen kickte, nachtrauert.

So gar nicht nach seinem Geschmack verlief das Spiel am Sonntag gegen den SV Wachendorf, trotz des 3:1-Sieges: "Das war ein Kampfspiel, viele lange Bälle, wenig Spielaufbau. Das mag ich nicht, ich stehe eher für das Spielerische und einen gechillten Spielaufbau von hinten heraus".

Den Feinschliff für das spielerische Moment erarbeitete sich der Ur-Lombacher auch nach seinen Wechseln zu Freudenstadt, ganz besonders aber zu den Balinger A-Junioren, "da habe ich vielleicht den größten Schritt gemacht, es war nochmal eine Runde professioneller und in der Oberliga haben wir ja auch vorne mitgespielt". Zwei Jahre schnürte Skoda für Balingen die Kickschuhe. Allein, der Aufwand war für Skoda irgendwann zu hoch. Zwar konnte er mit Henry Seeger und Niklas Schäuffele eine Fahrgemeinschaft bilden, aber die Schule habe darunter gelitten, und dieses Jahr macht der 19-Jährige Abitur, da müsse er Prioritäten setzen.

Ein Vereinswechsel kommt nicht in Frage

Dass Lysander Skoda nach Erlangen des Reifezeugnisses die Segel streicht, etwa studieren geht oder ähnliches, kann der Mittelfeldstratege seinen Verein beruhigen, "ich werde erstmal bleiben", sagt er. Und möglicherweise den Verein zu wechseln komme für ihn auch nicht in Frage: "Hier beim SV Wittendorf kenne ich doch alle und habe jede Menge Freunde." Außerdem werde er sicher nichts gegen das Abenteuer Landesliga einzuwenden haben, sollte es denn tatsächlich kommen.

Und dass es so kommt, dafür werden sich Skoda und seine Mannschaftskollegen auch aus einem ganz anderen Grund ins Zeug legen. Eines sei nämlich ganz sicher, "dann werden die Haare von unserem Trainer Lukas Wuzik abrasiert", freut er sich, "seine langen Haare sind ihm doch heilig".