Landesliga: 3:4-Niederlage gegen SSC Tübingen trotz vieler Torchancen.

SV Seedorf – SSC Tübingen 3:4 (2:1). So überlegen der SV Seedorf in der ersten Halbzeit war, die Torchancen hätten gereicht, den SSC Tübingen "abzuschießen", so groß war die Enttäuschung nach dem Schlusspfiff.

Die Gastgeber hatten an der 3:4-Niederlage sichtlich zu knabbern. Trotz einer 2:0- und 3:1-Führung verspielte der Aufsteiger in der Schlussphase den sichergeglaubten Sieg. Erneut verstand es der SV Seedorf nicht, aus einem Packet an Hochkarätern Kapital zu schlagen. Geradezu sträflich, wie verschwenderisch mit den Tormöglichkeiten umgegangen wurde.

Selbst Jonathan Annel, Trainer des SSC Tübingen gestand ein: "Seedorf hätte bis zur Pause alles entscheiden können, wir sind da nur hinterhergelaufen." Während die Gäste bis dahin lediglich zu einer zwingenden Möglichkeit kamen, summierten sich die der Gastgeber auf ein gutes Dutzend. Schon in den ersten Minuten tauchte Darius Gutekunst (3. und 5.) brandgefährlich vor dem Tor von SSC-Keeper Jannik Alber auf. Nach sieben Minuten kam Kevin Kitiratschky frei zum Abschluss, traf den Ball aber nicht optimal.

Erstmals gab der SSC Tübingen in der 18. Minute ein Lebenszeichen, als SVS-Torhüter Marcel Heinzel gegen Sessa Dambone zur Ecke klärte. Dann war wieder minutenlang der SV Seedorf am Zug. Doch weder Jonas Haag (23.) per Kopf, nach Ecke von Tobias Heizmann, noch Max Schneider (25.), der über rechts frei und aus kurzer Distanz die Kugel nicht am Gästetorwart vorbei brachte, scheiterten.

Wie eine Erlösung für die Gastgeber, die nach schönem Angriff über Kevin Kitiratscky und Darius Gutekunst zur längst fälligen 1:0-Führung(28.) durch Jonas Haag vollenden konnten. Kitiratschky legte nur drei Minute darauf das 2:0 nach. Die Vorlage gab Tobias Bea per Freistoß.

Auch wenn der SV Seedorf am Drücker blieb, die "Verschwendung" hielt an. Timmy Haag konnte in der 35. Minute einen Fehler des Gästetorhüters nicht nutzen, schoss aus drei Metern rechts vorbei. War es für die SVS-Anhänger schon schlimm genug, was der Aufsteiger vorn "verballerte", patzte kurz vor der Pause auch noch die Abwehr. Die brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Sessa Dambone verkürzte auf 2:1 (42.). Das war für den SSC Tübingen, der bis dahin völlig harmlos wirkte, das Wecksignal, auch wenn Gutekunst bei einem Konter (44.) freie Bahn hatte, aber erneut am Gästetorhüter scheiterte.

Den besseren Start in die zweite Halbzeit hatte der SSC Tübingen, der zumindest optisch mehr Präsenz zeigte. Zwingender blieb jedoch der Gastgeber. Mit der Einwechslung von Julian Link (56.) wurde die Offensive weiter verstärkt. Nach starker Balleroberung von Sebastian Heim baute Jonas Haag die Führung auf 3:1 (59.) aus. Beruhigend wirkte die jedoch nicht. Die junge Gästetruppe steckte nicht auf, während sich die Hintermannschaft des SV Seedorf immer wieder ungeahnte Fehler leistete. Nachdem Dambone am SVS-Keeper Heinzel noch scheiterte, nahm Patrick Hermle genauer Maß und traf zum 3:2 (69.) für den Gast.

Obwohl der SV Seedorf dennoch beste Gelegenheiten hatte, seine Führung wieder auszubauen, bekam der SSC Tübingen weiteren Aufwind und glich durch Patrick Hermle sogar zum 3:3 in der 77. Minute aus. Nun war die Verunsicherung bei den Gastgebern zu spüren. Zwar schaltete sich Tobias Heizmann in der Schlussphase mit in den Angriff ein, kam der SVS auch zu Chancen. Dass die Partie kippte, war dennoch nicht mehr aufzuhalten. Nach einem unnötigen Foul an der rechten Strafraumseite drosch Alparslan Bas den Freistoß so wuchtig auf den Kasten der Gastgeber, dass Torhüter Marcel Heinzel den Ball erst hinter der Linie zu fassen bekam, stand es in der 84. Minute 4:3 für den SSC Tübingen. Der SVS versuchte zumindest noch einen Punkt zu retten, doch mangels Präzision kam es zum bitteren Ende für den Aufsteiger.

Tobias Bea (SV Seedorf): "Da kam alles zusammen. Die mangelnde Chancenverwertung und von den vier Toren haben wir drei völlig unnötig kassiert. Der Gegner wollte eigentlich nichts und wir bauen ihn dann wieder auf. In unserer Situation ist das tödlich, denn solche Spiele muss man einfach gewinnen."

SV Seedorf: Marcel Heinzel – Sebastian Heim, Yannik Scheck, Tobias Bea, Tobias Heizmann, Mario Grimmeisen, Timmy Haag, Max Schneider (56. Julian Link), Jonas Haag (80. Maurice Gutekunst), Darius Gutekunst, Kevin Kitiratschky.

Tore: 1:0 (28.) Jonas Haag, 2:0 (31.) Kevin Kitiratschky, 2:1 (42.) Sessa Dambone, 3:1 (59.) Jonas Haag, 3:2 (69.) und 3:3 (77.) Patrick Hermle, 3:4 (84.) Alparslan Bas.

Schiedsrichter: Tobias Eisele; Gelbe Karten: 1 / 1;

Zuschauer: 200.