Darius Gutekunst und der SV Seedorf nahmen die Punkte aus Wittendorf mit. Foto: Rudolf

Landesliga: Last-Minute-Sieg bei Mitaufsteiger SV Wittendorf eingefahren. 

SV Wittendorf – SV Seedorf 1:2 (1:1). Tobias Bea, Spielertrainer des SV Seedorf, stand die Erleichterung nach Abpfiff ins Gesicht geschrieben: Mit 2:1 (1:1) hat sich sein Team am Sonntagnachmittag beim SV Wittendorf durchgesetzt – und das mit einem Tor in den Schlussminuten.

Er musste sich nur an die Partie vor zwei Jahren erinnern: "Wir haben hier in Wittendorf damals auch in Überzahl am Ende das Gegentor zur Niederlage gefangen", sagte SVS-Spielertrainer Tobias Bea nach Abpfiff rückblickend. "Und auch letzte Woche in Tübingen haben wir das Gegentor in der 88. Minute gefangen. Heute war es andersrum, da hatten wir das Glück."

Genau dieses Glück hatte den Wittendorfern gefehlt an diesem Sonntag gegen Seedorf. Nach einem abgefälschten Ball aus der Distanz von Seedorfs zweitem Spielertrainer Tobias Heizmann waren die Gastgeber in der 13. Spielminute in Rückstand geraten. Die kämpferische Einstellung beider Teams manifestierte sich aber über die gesamte Spieldauer hinweg nicht zuletzt in der Zweikampfführung. Doch zuerst waren es weiterhin die Gäste, die die besseren Chancen bekommen sollten. So hätte Darius Gutekunst nur vier Minuten nach dem Führungstreffer erhöhen können, er setzte den Ball aber aus kurzer Distanz zu hoch an.

Die Wittendorfer, die in dieser Partie weniger zögerlich sondern deutlich offensiver ausgerichtet als zuletzt agierten, hatten das Momentum zum Ende der ersten Halbzeit auf ihrer Seite. Nach einer guten Möglichkeit von Simon Spissinger, der am rechten Pfosten etwas unverhofft frei zum Abschluss kam, setzte noch daneben. In der 44. Minute aber glich Henry Seeger zum 1:1 aus. Er spielte aus dem Zentrum kommend auf Sandro Bossert ab, der wiederum fand erneut Seeger. Fabian Dittmer im Seedorfer Tor hatte die Fingerspitzen noch am Ball, konnte Seegers strammen Schuss jedoch nicht parieren.

Nach dem Seitenwechsel drückten beide Teams weiter auf den nächsten Treffer – doch bei den Gästen schlichen sich, wenngleich Heizmann, Jonas Haag und Darius Gutekunst vorne in regelmäßigen Abständen Akzente setzten, immer wieder Ungenauigkeiten ein, die Wittendorf zu Konterläufen nutzte. Und das in Unterzahl, denn gleich nach der Pause sah Simon Spissinger nach einem Foul zuerst Gelb, erhielt jedoch wegen Meckerns die zweite gelbe Karte direkt hinterher und musste somit vom Platz. Unterkriegen ließen sich die Gastgeber davon allerdings mitnichten, vielmehr packten sie ihr Kämpferherz aus und spielten weiter mutig nach vorne. Gleich mehrere Möglichkeiten zur Führung sollte Sandro Bossert bekommen: Nach starkem Zuspiel von Robin Huß verzog er in der 66. Minute, gut zehn Minuten später zeichnete sich Fabian Dittmer im Seedorfer Tor aus, streckte sich mächtig und rettete so gegen Bossert.

Auch Henry Seeger tauchte in der Schlussphase der Partie noch einmal gefährlich vor Dittmer auf, nachdem Tobias Bea einen langen Ball der Wittendorfer nicht gänzlich hatte entschärfen können – doch auch dieses Mal war Dittmer zur Stelle. Auf der anderen Seite hätte der eingewechselte Mario Grimmeißen den Sack zumachen können (86.).

Wer nach Seegers Chance geglaubt hatte, das Unentschieden sei bereits in Stein gemeißelt, hatte sich aber getäuscht. Denn einen Freistoß der Seedorfer verlängerte Marco Lenz und bugsierte den Ball damit – für Lucas Finkbeiner im Wittendorfer Gehäuse unhaltbar – zum 2:1-Endstand aus Sicht der Gäste in die Maschen. Wittendorfs Coach Stefan Jäkle hatte noch reingerufen, weil auch Tobias Bea frei hinter Lenz zum Abschluss hätte kommen können – doch diese eine Unachtsamkeit sollte sich rächen.

Während die "Blauen" ihre drei Punkte bejubelten, sackten die Wittendorfer mit Schlusspfiff enttäuscht auf dem Rasen zusammen – wohl fassungslos darüber, sich für diese tolle kämpferische Leistung nicht zumindest mit einem Zähler belohnt zu haben.