Lange schwer taten sich Elias Maiberg (rechts) und der SV Dotternhausen gegen den FC Hechingen mit Jan Dehner. Foto: Kara

Bezirksliga Zollern: Dotternhausen dreht in der Schlussphase Rückstand gegen FC Hechingen. 

"Aller Anfang ist schwer" – zu dieser Erkenntnis kam auch der Bezirksligist SV Dotternhausen, der zum Saisonauftakt den FC Hechingen zu Gast hatte und erst in der Schlussphase aus einem Rückstand noch einen Sieg machte.

Die lange, corona-bedingte Pause war beiden Teams im ersten Ligaspiel noch anzumerken. Spielerisch war in der ersten Hälfte auf beiden Seiten nur wenig zu sehen – vor allem von den Gastgebern. Denn Hechingen stand von Beginn an tief, attackierte aber Dotternhausen ab der Mittellinie, um so die Hausherren nicht ins Spiel kommen zu lassen und bei Ballgewinnen möglichst schnell umzuschalten.

Da bei den Grün-Weißen in den ersten 45 Minuten nicht viel zusammenlief, waren es die Zollerstädter, die die Akzente setzten. So wie nach 20 Minuten, als Jan Dehner den Ball im Mittelfeld eroberte und nach links in den Lauf Nexhat Bajraktaraj spielte, dessen Schuss aber noch abgeblockt wurde.

Wenn spielerisch nicht geht, dann eben mit Gewalt, dachte sich Dotternhausens Kapitän Julian Rontke und hielt aus 20 Metern einfach mal drauf, doch sein Kracher klatschte an die Latte des Hechinger Gehäuses – die beste Gelegenheit der Grün-Weißen in Durchgang eins.

Wenig später lag der Ball im Dotternhausener Tor; Bajraktaraj hatte eine Hereingabe von Sladjan Stoilkov direkt genommen und versenkt – stand dabei aber im Abseits (30.). Vier Minuten später aber doch die Führung für die Gäste, und die fiel kurios: Nach einem Foul an Bekir Bektas gab es Freistoß für Hechingen 20 Meter zentral vor dem Dotternhausener Gehäuse. Und während SVD-Keeper Christian Baasner noch im Begriff war, seine Mauer richtig zu stellen, bewies Hechingens Routinier Dehner seine Schlitzohrigkeit und schoss einfach auf das Tor – am verdutzten Baasner vorbei zum 0:1.

Nach dem Seitenwechsel intensivierte Dotternhausen seine Bemühungen und versuchte Druck aufzubauen gegen die Gäste, die sich zunächst darauf beschränkten, die knappe Führung zu verteidigen. Aber so nach und nach und kam zu guten Gelegenheiten wie in der 65. Minute als Spielertrainer Matias Mauz auf der linken Seite Rontke bediente, der aber knapp vorbei schoss. Und als dann in der 75. Minute Robin Lorch in den Lauf von Rontke spielte, der in den Strafraum eindrang und gefoult wurde, gab es Elfmeter, den Lorch sicher zum 1:1-Ausgleich verwandelte. Damit war der Bann bei den Hausherren gebrochen; Angriff auf Angriff rollte nun auf das Gehäuse der Zollerstädter, bei denen nun die Kräfte nachließen und die durch eine gelb-rote Karte für Sercan-Tamer Gülveren (78.) noch zusätzlich geschwächt wurden.

Doch der Dotternhausener Siegtreffer fiel ebenso kurios wie das 0:1 in der ersten Hälfte: 85 Minuten waren gespielt, als der eingewechselte Manuel Roth auf der rechten Seite auftauchte und einfach mal abzog. FC-Goalie Deniz Sakat, der mit einer Flanke gerechnet hatte, war konsterniert, als der Ball neben ihm im kurzen Eck einschlug.

In der Schlussphase versuchte Hechingen noch einmal zum Ausgleich zu kommen: Ein Freistoß von Dehner aus 20 Metern wurde von der Mauer gefährlich abgefälscht; aber mit einer Glanzparade lenkte Keeper Baasner den Ball noch zur Seite und verhinderte den Ausgleich. Am Ende stand ein Arbeitssieg für Dotternhausen, der aufgrund der zweiten Hälfte aber verdient war.

SV Dotternhausen: Baasner: Maiberg, Scherer (57. Arnold), Nota (80. Eger), Karrer (67. Hauser), Haselmeier, Schmidberger (61. Roth), Lorch, Rontke, Mauz, Kath.

FC Hechingen: Sakat; Gülveren, Hoti, Önen (57. Noll), Stoilkov, Bajraktaraj (71. Samoulidis), Bektas (82. Natke), Kumi, Joakimidis, Amaro, Dehner.

Tore: 0:1 Dehner (34.), 1:1 Lorch (74./FE), 2:1 Roth (85.).

Schiedsrichter: Thomas Renner (Meßkirch).

Besonderes Vorkommnis: Gelb-rote Karte für Gülveren (H./78.).

Trainerstimmen

Matias Mauz (SV Dotternhausen):

»Wir haben uns am Anfang sehr schwer getan, weil wir fußballerisch nicht gut waren. Die Passqualität war nicht gut, wir haben zu viele Kontakte gebraucht, ium die Bälle zu verarbeiten, da unsere Zuspiele zu ungenau waren. Für Hechingen war es so leicht zu verteidigen. Das Spiel mit dem Ball war schwach; gegen den Ball war es recht ordentlich. In der zweiten Halbzeit war es dann besser. Nach 60 Minuten waren wir dann drin und haben dominiert, allerdings ein paar falsche Entscheidungen getroffen. Wir haben dann verdient den Ausgleich gemacht und sind mit etwas Glück noch zum 2:1 gekommen.«

Stefan Ermantraut (FC Hechingen):

»Dotternhausen hat in der zweiten Halbzeit eine Druckphase aufgebaut, in der wir uns schwer getan haben, für Entlastung zu sorgen. Dennoch haben wir lange die knappe Führung gehalten und dafür gesorgt, dass Dotternhausen nicht zu vielen Chancen gekommen ist. Die gelb-rote Karte war zusätzlich bitter; ebenso wie das 2:1. Ich glaube der Schuss hätte eine Flanke werden sollen. Hinten heraus haben uns die Körner gefehlt, da wir noch etwas Trainingsrückstand haben. Trotzdem haben wir uns in Dotternhausen gut gewehrt; wir hatten den Gegner lange am Rande einer Niederlage.«