Grenzenloser Jubel beim SV Dotternhausen. Zum 100-jährigen Bestehen des Vereins steigt der SVD in die Landesliga auf. Foto: Kara

Bezirksliga: Team von Mathias Mauz und Franz Weiß bleibt auch gegen SV Gruol ungeschlagen. Mit Video

SV Gruol - SV Dotternhausen 0:0. Geschafft! Ein torloses Unentschieden beim Tabellenzweiten SV Gruol reichte dem SV Dotternhausen zu Meisterschaft in der Bezirksliga Zollern und zur Rückkehr nach mehrjähriger Abstinenz in die Landesliga – und das im 100. Jahr des Bestehens!

Mit einer Hypothek von drei Punkten und dem um zehn Tore schlechteren Trefferverhältnisses gegenüber Dotternhausen ging der SV Gruol in das Gipfeltreffen, das nach einem schweren Gewitter erst mit einstündiger Verspätung angepfiffen wurde. Auf dem – aufgrund des sintflutartigen Regenschauers – schwer bespielbarem Geläuf entwickelte sich von Beginn an eine kampfbetonte Partie mit wenigen Torchancen und Höhepunkten auf beiden Seiten.

Gruol begann mutig und übernahm in der Anfangsphase die Kontrolle, vor allem Danny Schmid setzte immer wieder Akzente und hatte nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen auch die beste Möglichkeit. Zwei, drei weitere kleinere Chancen für die Gastgeber folgten. Schnell war aber zu sehen, dass gegen die sicher stehende und nahezu fehlerfreie Dotternhausener Abwehr an diesem Tag nicht so viel Kraut gewachsen war, um einen Sieg mit mindestens fünf Toren Unterschied einzufahren.

Aber auch die Gruoler Abwehr machte ihre Sache mehr als ordentlich und ließ die SVD-Offensive kaum einmal in das letzte Angriffsdrittel kommen. Der Schuss von Felix Schairer (35.) wurde zur leichten Beute für Gruols Schlussmann Mario Göttler.

Die Anfangsphase der zweiten Hälfte gehörte Gruol, allerdings war der Abschlussversuch von Selcuk Bahadir, der über das gegnerische Tor ging, nur wenig gefährlicher, als die Versuche zu Ende der ersten Hälfte. Dotternhausen zeigte zwar den gefälligeren Spielaufbau, kam aber meist nicht über Ansätze hinaus. Eine Schrecksekunde gab es für die Hausherren, als sich Göttler nach einem Foul scheinbar verletzte; doch nach kurzer Behandlungspause ging es für den Torhüter weiter. Eingreifen musste Göttler aber nur noch bei einem Schuss des kurz zuvor eingewechselten Mario Koch (80.). In den restlichen Minuten hieß es bei den Dotternhausenern "Bereit machen für die große Meisterschaftsfeier". In der Schlussphase spielte fast nur noch Gruol. ohne aber die SVD-Hintermannschaft in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen. Nur ein Flachschuss von Danny Schmid zischte hauchdünn am langen Pfosten vorbei (88.).

Und als dann Schiedsrichter Florian Guth (Bad Saulgau) die Partie abpfiff, gab es bei den Spielern in Grün und Weiß kein Halten mehr – ausgelassen feierten sie auf dem Freihof ihre Meisterschaft, die mit der Wimpelübergabe von Staffelleiter Eugen Merz gekrönt wurde.

Doch auch die Spieler aus Gruol mussten sich nicht grämen, denn als Vizemeister haben sie über die Relegation noch die Möglichkeit, dem SV Dotternhausen in die Landesliga zu folgen. Das erste Aufstiegsspiel für den SVG steigt bereits am Mittwochabend um 18.00 Uhr auf dem Sportgelände in Schömberg. Gegner ist dann der Vizemeister der Bezirksliga Donau, die Sportfreunde Hundersingen.

SV Gruol: Göttler; Pfister (56. Sauter) , Bahadir, Siedler. Adibelli, Siebert, Rebholz, Flaiz (68. Lehre), Eger, Haizmann, Schmid

SV Dotternhausen: Weckenmann; Kath (78. Koch), Weinmann, Mauz, Pfister, Sumser (78. Nota), Schairer (78. Hauser), Lehmann, Lorch, Rontke (49. Seifriz), Schnekenburger.

Tore: Fehlanzeige.

Schiedsrichter: Florian Guth (Bad Saulgau).

Stimmen

Andreas Kohle (Co-Spielertrainer SV Gruol):

"Auch wenn uns vorher klar war, dass ein Sieg mit fünf Toren Unterschied eine Sensation wäre, war es trotzdem schade, dass Dotternhausen nur auf ein 0:0 aus war."

Matthias Illi (Spielleiter SV Gruol):

"Wir waren zeitweise überlegen und hätten dieses Spiel gewinnen können. Ein 5:0-Sieg war aber natürlich utopisch."

Mathias Mauz (Spielertrainer SV Dotternhausen):

"Das war diesmal überhaupt kein Leckerbissen, sondern ein furchtbares Spiel von uns. Doch wir mussten auch nicht unbedingt gewinnen, wir wollten nur nicht mit 0:5 verlieren. Von unserer Spielkultur, die uns über die Saison ausgezeichnet hat, war aber nur wenig zu sehen."