Innenverteidiger Alexander Herzog war beim SV Althengstett kurzfristig als Keeper eingesprungen und lieferte im Spitzenspiel gegen den TSV Ehningen eine starke Partie ab. Foto: Kraushaar

Bezirksliga: Gastgeber bringt TSV Ehningen erste Saisonniederlage bei. Ende einer langen Serie. 

Man stelle sich vor: Dein Team gewinnt gegen den bisher noch ungeschlagenen Spitzenreiter und kaum einer sieht es: So geschehen am Sonntag beim Spiel des SV Althengstett gegen den TSV Ehningen. Es waren gerade einmal 50 Zuschauer da.

Dabei hatte zunächst alles so ausgesehen wie immer: Der Tabellenführer TSV Ehningen ging nach 29 Minuten standesgemäß in Führung. Doch ein Doppelschlag der Althengstetter innerhalb von zwei Minuten (37./38.) bescherte dem Spitzenreiter die erste Niederlage.

Beim SV Althengstett hatte es bereits vor dem Top-Spiel das erste Problem gegeben. Krankheitsbedingt stand beim SVA kein Torhüter zur Verfügung. "Zum Glück hat sich dann Innenverteidiger Alexander Herzog von der zweiten Mannschaft bereit erklärt, in den Kasten zu stehen. Sonst hätte ich das machen müssen", sagte Spielertrainer Julian Immisch.

Ihn hätte der SV Althengstett als Abfangjäger vor der Abwehr schmerzlich vermisst. Der Spielertrainer lieferte auf der Sechserposition eine Klassepartie ab, und brachte zusammen mit dem starken David Sprecher, Ivan Pinjusic und Simon Hanle immer wieder ein Bein oder einen Kopf zwischen die Ehninger Angriffsbemühungen.

Deren Führung resultiert aus einem Freistoß von Spielertrainer George Berberoglu (29.), bei dem Aushilfs-Keeper Alexander Herzog jedoch nicht gerade glücklich aussah. Der war danach aber mit zwei, drei Paraden, die man einem Feldspieler nicht zugetraut hätte, sehr stark am Althengstter Sieg beteiligt.

Die Althengstetter gingen kurz danach innerhalb von zwei Minuten durch einen Doppelschlag von Armstrong Mba und Salvatore Tommasi mit 2:1 in Führung. "Da war Althengstett gnadenlos effektiv", räumte TSV-Trainer Javier Klug ein.

Im zweiten Abschnitt drückte der Favorit natürlich auf das Tempo – und das Althengstter Tor. Doch die Blauen hielten couragiert und mit einer starken läuferischen wie kämpferischen Leistung dagegen.

Nach vorne setzte die SV-Truppe immer wieder ihre Nadelstiche. So wie durch den emsigen Niklas Woller (57.) oder einem Fallrückzieher (62.) von Torjäger Salvatore Tommasi, den TSV-Torhüter Mustafa Görkem mitten ins Gesicht bekam. Der eingewechselte Kristian Knezevic hätte in der 82. Minute bei einer Doppelchance alles klar machen können. Zuvor hatte Alexander Herzog mit einer starken Parade gegen Ali Cetin den Ausgleich verhindert.

In der Schlussphase stellte der Tabellenführer hinten auf Dreierkette mit Timo Paetzold als Spieleröffner um. Vorne kamen mit Sandro Sieger und Samet Öztürk zwei neue Stürmer. Bis auf eine Reihe von Freistößen blieb diese Maßnahme jedoch ohne Erfolg. Und der TSV Ehningen musste die erste Saisonniederlage schlucken.

SV Althengstett: Alexander Herzog; Armstrong Mba (78. Kristian Knezevic), David Sprecher, Markus Schneider, Ivan Pinjusic, Julian Immisch, Niklas Woller (90.+2 Baris Sari), Alexander Adis (84. Evdin Saipi), Salvatore Tommasi (90.+3 Ferdinand Gans), Danijel Pinjusic, Simon Hanle.

TSV Ehningen: Mustafa Görkem; Marcel Krause (83. Sandro Sieger), George Berberoglu, Andrei-Lucian Ulici, Aygün Memis (83. Samet Öztürk), Kaan Toprak (57. Fabian Fais), Metehan Kizilagil, Timo Paetzold, Mahmut Yorulmaz, Gökhan Akyüz, Ali Cetin.

Tore: 0:1 (29.) George Berberoglu, 1:1 (37.) Armstrong Mba, 1:2 (38.) Salvatore Tommasi.

Schiedsrichter: Robin Bosch

Zuschauer: 50.

Trainerstimmen

Julian Immisch, SV Althengstett:

"Das war eine tolle kämpferische Leistung von der Nummer eins bis 15. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, und sind sicherlich nicht unverdient als Sieger vom Platz gegangen."

Javier Klug und George Berberoglu, TSV Ehningen:

"Wir haben zwei Minuten geschlafen, in denen war Althengstett gnadenlos effektiv. Man hat aber auch gesehen, wie viel Qualität in der Mannschaft des SV Althengstett steckt. Es war insgesamt ein gutes Spiel bei einem sehr starken Gegner."