Viele Spiele stehen Philipp Wolf und seiner SG Empfingen in der kommenden Saison bevor. Doch 20 Mannschaften in einer Liga sind keine Neuheit. Foto: Wagner

Landesliga: Erst 1993/94 auf 16 Mannschaften verringert. Viele Spieltage in Saison 2020/21.

Die Fußball-Landesliga, Staffel III, spielt in der kommenden Saison mit 20 Mannschaften. Wer denkt, dass dies ein absolutes Novum ist, sieht sich jedoch getäuscht.

Nach der Ligenreform 1978 (damals mit dem FV Ahldorf) – aus fünf Staffeln der II. Amateurliga wurden vier Landesliga-Staffeln – wurde ebenfalls für zwei Spielzeiten mit 20 Mannschaften gespielt. Anders als jetzt wurde bis kurz vor Weihnachten gespielt und schon im Januar der Spielbetrieb fortgesetzt. Damals gab es jedoch noch keine Sindelfinger Hallengala.

Um 38 Spieltage bis 19. Juni 2021 – vier Tage davor steigt in München das EM-Vorrundenspiel Deutschland gegen Frankreich – durchgepeitscht zu bekommen, sind zwei Englische Wochen im September angesetzt, außerdem wird am Gründonnerstag, Ostermontag, Christi Himmelfahrt und Fronleichnam gespielt.

Besonders ist dagegen der Spielmodus für die Staffel IV, die sich aus Mannschaften der Bezirke Zollern, Bodensee, Riß und Donau/Iller zusammensetzt. Bis 27. März 2021 wird eine Einfachrunde gespielt, danach spielen jeweils zehn Teams eine Meister- und Abstiegsrunde. Vorteil ist, dass dadurch alle Mannschaften nur 28 statt 38 Spiele zu absolvieren haben. Der Nachteil ist jedoch, dass beispielsweise der TSV Trillfingen, neuer Klub vom ehemaligen Herrenberger und Gärtringer Rico Wentsch, bei FC 07 Albstadt, TSG Balingen II, SV Heinstetten und TSG Nusplingen antreten muss und somit zuschauerträchtige Heimspiele gegen andere Zollernklubs ausbleiben. Begründet wird dieser Schritt damit, "dass im südlichen Württemberg eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für strenge Winter besteht."

Übrigens: Nach der Saison 1979/80 gab es dann fünf Absteiger, wodurch sich die Zahl auf 19 verringerte. In den sauren Apfel beißen mussten damals neben dem Aufsteiger Kickers Lützenhardt auch der TSV Haiterbach als Fünftletzter (es fehlte nur ein Punkt auf Freudenstadt und Metzingen) und VfL Nagold als Drittletzter. 18 wären es bereits gewesen, wenn der VfL Herrenberg nicht aus der Verbandsliga abstiegen wäre. Auch 1980/81 stiegen fünf Teams aus der Landesliga ab, darunter Aufsteiger ASV Horb als Letzter und die SpVgg Freudenstadt als Drittletzter.

Fortan waren es zur Saison 92/93 bis auf zwei Ausnahmen bedingt durch zwei Verbandsliga-Absteiger immer 18 Mannschaften. Ab der Saison 93/94 wurde die Landesliga, Staffel III, auf 16 Teams verkleinert, weshalb es 92/93 fünf Teams (darunter der eben erst aufgestiegene SV Gündringen) in den sauren Apfel beißen mussten und nur drei der vier Bezirksliga-Meister den Aufstieg schafften. Auf der Strecke blieb damals die SpVgg Holzgerlingen, die nach jeweils zwei Hin- und Rückspielen dem SV Wachendorf und SV 03 Tübingen den Vortritt lassen musste.

Auch die Verbandsliga wurde zur Saison 93/94 verkleinert, der TV Darmsheim schaffte als Landesligameister jedoch damals den Sprung in die nächsthöhere Liga. Auch die Verbandsliga, der Vorläufer war die I. Amateurliga Nordwürttemberg, bestand in ihrer Premierensaison 78/79 und eine Runde später zunächst aus 20 Mannschaften. Die Reduzierung erfolgte dadurch, dass es 79/80 mit dem VfR Aalen und SSV Reutlingen zwei Aufsteiger in die Oberliga gab.