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Kreisliga B: Abgebrochene Partie 0:3 gegen SC Neubulach II gewertet. Zwei Spieler des Türkischen SV Calw gesperrt.

Das Sportgericht des Fußballbezirks Böblingen/Calw hat nach dem Spielabbruch der Partie zwischen dem SC Neubulach II und dem Türkischen SV Calw in der Kreisliga B Staffel 2 ein Urteil gefällt: Das Spiel wird mit 0:3 gegen den SC Neubulach II gewertet, beide Vereine müssen eine Geldstrafe bezahlen. Zudem erhalten zwei Calwer Spieler eine Sperre.

Bei der am 1. Oktober ausgetragenen Begegnung kam es Ende der zweiten Halbzeit zu Handgreiflichkeiten, die schließlich zu dem Abbruch führten. Das Sportgericht beschreibt die Ereignisse in seinem Urteil so: Nach einem Zweikampf in der 43. Minute habe ein Calwer seinen Neubulacher Gegenspieler weggeschubst und ihn "heftig mit beiden Händen" ins Gesicht geschlagen. Weiter heißt es: "Nun kam es zu einer Rudelbildung beider Mannschaften. Zuschauer von Calw liefen ebenfalls auf das Spielfeld und es kam zu Beleidigungen und Geschubse auf dem Spielfeld. Auch am Spielfeldrand kam es zwischen den Zuschauern zu Tumulten."

Nach etwa 20 Minuten hätte sich die Lage beruhigt und der Schiedsrichter ließ beide Spielführer in seine Kabine kommen. "Beide Spielführer hatten sich entschieden, weiterzuspielen. Nach einigen Minuten kam jedoch der Spielführer von Neubulach zum Schiedsrichter und sagte, dass Neubulach nicht mehr aus Sicherheitsgründen weiterspielen wollen. Für diese Entscheidung hatte der Schiedsrichteer Verständnis, da die Mannschaft von Calw aggressiv gewesen ist", schreibt das Sportgericht.

In einer Stellungnahme habe der SC Neubulach dem Sportgericht mitgeteilt, dass er aus Sicherheitsgründen und zum Schutz der eigenen Spieler die Entscheidung des Spielführers teile. Die Auseinandersetzungen seien eindeutig, so der Sportclub, vom Türkischen SV Calw ausgegangen.

Der Türkische Sportverein hingegen schrieb in seiner Stellungnahme an das Sportgericht, dass sich nach der Auseinandersetzung der beiden Spieler in der 43. Minute auch seine Fans eingeschaltet hätten. Der Calwer Spieler sei jedoch von einem Neubulacher Ordner angegriffen und beleidigt worden. Der Streit sei "nur aufgrund des Fehlverhalten des Ordners eskaliert".

In einer weiteren Stellungnahme habe der Schiedsrichter dem Sportgericht allerdings mitgeteilt, dass es "kein Schlagen oder Schubsen eines Ordners von Neubulach" gegeben habe. Die Auseinandersetzungen seien eindeutig von den Calwer Fans ausgegangen. Nach Ansicht des Schiedsrichters habe sich die Situation jedoch beruhigt und das Spiel hätte fortgesetzt werden können.

Aufgrund des Fehlverhaltens der eigenen Fans verurteilte das Sportgericht den Türkischen SV Calw zu einer Geldstrafe in Höhe von 200 Euro plus 30 Euro Verfahrenskosten. Der SC Neubulach muss als gastgebender Verein eine Strafe von 40 Euro plus 15 Euro Verfahrenskosten an den WFV zahlen. Der Spieler des Türkischen SV Calw, der in der 43. Minute seinen Neubulacher Gegenspieler weggeschubst und ins Gesicht geschlagen haben soll, wird bis Jahresende gesperrt und muss obendrauf eine Geldstrafe in Höhe von 100 Euro bezahlen. Zudem wurde ein weiterer Spieler des Türkischen SV Calw für zwei Spiele gesperrt. Er soll den Unparteiischen beleidigt haben – mit den Worten: "Schiri, du bist eine Lachnummer."