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Landesliga: Gechingen holt gegen Tabellenführer VfL Pfullingen den Dreier. Elfmeter in Nachspielzeit. 

SF Gechingen – VfL Pfullingen 2:1 (1:0). Damit hatte vor dem Spieltag keiner gerechnet: Die abstiegsbedrohten Sportfreunde Gechingen haben den Tabellenführer VfL Pfullingen mit 2:1 geschlagen. Die Gechinger haben sich im Kampf um den Landesliga-Klassenerhalt noch längst nicht aufgegeben. Das haben sie am Samstag eindrucksvoll gezeigt.

Es war eine turbulente Partie mit Spielunterbrechung wegen Gewitter und Hagel. Die weit mehr als 90 Minuten hatten zudem alles zu bieten, was Fußball so spannend und interessant macht.

"Wenn wir hier in Führung gehen, passiert gar nichts", ärgerte sich Pfullingens Trainer Michael Konietzny nach der Anfangsphase. In der spielte praktisch nur seine Mannschaft, die durch Lukas Linder (3.), Matthias Dünkel und Dominik Früh (12.) beste Möglichkeiten hatte.

Von den Gechingern war lange nichts zu sehen – dann aber richtig. Fabian Schneider hatte in der 18. und 20. Minute zwei Konterchancen. Und die zweite Aktion hatte es in sich. Schneider leitete die Aktion über die links Seite ein, der Ball kam in den Pfullinger Strafraum, wurde dort abgefälscht und landete wieder bei Schneider. Der erzielte die 1:0-Führung. Das Spiel stand auf dem Kopf. Und die Gechinger wuchsen gegen den spielstarken Gegner nun über sich hinaus. Die Pfullinger spielten, die Gechinger kämpften, warfen sich in jeden Ball. Kein Spieler war sich für keinen Weg zu schade. In einigen Situationen half auch das nötige Glück. Markus Wagner (29.) traf freistehend den Ball nicht oder Kevin Haussmann rutschte bei seinem Schussversuch auf dem glitschigen Rasen aus.

Die Gechinger ließen sich auch von der Spielunterbrechung nicht aus dem Konzept bringen. Trainer Christoph Kwasniewski hatte das Mittelfeld weitgehend dem Gegner überlassen und setzte auf die defensive Zweikampfstärke. Maximilian Kern, Kai Becker sowie die Innenverteidiger Dennis Carl und Dominik Gräber spielten mit hohem Körpereinsatz. Dadurch, dass die Gechinger sehr tief standen, kam zwar ein Angriff nach dem anderen auf sie zu, doch die Gäste fanden keine Lücke im Abwehrbollwerk.

Im zweiten Abschnitt setzten die Gechinger dann auf Konter. In der 68. Minute setzte Steffen Honigmann von der Mittellinie bis in den Strafraum zum Sprint an. Er kam zu Fall – Elfmeter. Kapitän Bastian Bothner verwandelte sicher zum 2:0.

Den gab es dann in der 87. Minute auf der Gegenseite. Keeper Andre Maidel sah gelb – und sich Kevin Haussmann gegenüber. Doch der Gechinger Torhüter zeigte einmal mehr seine guten Instinkte bei Strafstößen und hielt.

Kevin Schneider gelang in der Nachspielzeit noch der 1:2-Anschlusstreffer. Doch die Gechinger brachten die Führung über die restliche Zeit.

SF Gechingen: Andre Maidel; Maximilian Kern, Dominik Gräber, Dennis Carl, Kai Becker, Kevin Schuster, David Weinhardt (90. Jens Kusterer), Andreas Kiwranoglou, Bastian Bothner (86. Patrick Philipp), Steffen Honigmann (77. Philipp Schäuble), Fabian Schneider (63. Jürgen Schechinger).

VfL Pfullingen: Tim Becker; Dominik Früh, Matthias Kunst, Kevin Haussmann, Lukas Linder, Matthias Dünkel, Patrick Lehmann (83. Tobias Hauser), Yasin Yilmaz, Heiko Schall (83. Marc Zeeb), Markus Wagner (77. Fatmir Karasalihovic), Götz Falk Gaiser (74. Kevin Schneider).

Tore: 1:0 (20.) Fabian Schneider 2:0 (69.) Bastian Bothner (Elfmeter) 2:1 (90.+3) Kevin Schneider.

Schiedsrichter: Richard Milz; Christopher Traub, Julian Jahnel.

Besonderes Vorkommnis: Andre Maidel hält Foulelfmeter von Kevin Haussmann (87.).

Zuschauer: 120.

Trainerstimmen

Christoph Kwasniewski, SF Gechingen:

"Die ganze Mannschaft, allen voran Dennis Carl und Dominik Gräber, haben ein überragendes Spiel abgeliefert. Wir sind tief gestanden und haben die Räume eng gemacht. Wir sind unheimlich viel gelaufen."

Michael Konietzny, VfL Pfullingen:

"Das war das zweite Spiel, nach dem gegen die SpVgg Holzgerlingen, das wir so verloren haben. Auch da hatten wir genügend Chancen und einen Elfmeter verschossen. Natürlich war viel Pech im Spiel, aber in einigen Situationen waren wir auch zu unkonzentriert."