Landesliga: VfL Nagold muss zum Tabellenführer nach Ehningen

Spitzenreiter TSV Ehningen und der Tabellenvierte VfL Nagold sind nach fünf Spieltagen der Fußball-Landesliga, Staffel 3, die einzigen Teams, die jeweils alle Spiele gewonnen haben. Am morgigen Mittwochabend kommt es zum direkten Vergleich.

Das Überraschungsteam der noch jungen Saison sind sicherlich die Blau-Gelben aus Ehningen, die mit der optimalen Ausbeute von 15 Punkten und einer glänzenden Torbilanz von 14:3 Treffern starteten. Aber auch der VfL Nagold ist noch ohne Punktverlust. Mit einem Spiel weniger hat der VfL zwölf Punkte aus vier Spielen gesammelt, bei einem Torverhältnis von 10:5.

Beim VfL ist somit alles im grünen Bereich. Auch wenn man einschränken muss, dass unter den bisherigen Gegnern noch nicht die ganz großen Kaliber der Liga zu finden waren. Aber auch gegen die sogenannten "Kleinen" muss erst mal gewonnen werden. Diese werfen zu Saisonbeginn Engagement und Emotionen in die Waagschale, ins besondere wenn es gegen die Favoriten geht.

Komfortable Führung

Das bekam der VfL auch am Samstag gegen den SV Wittendorf bei seinem 3:2-Sieg zu spüren. Zur Pause führte der VfL komfortabel mit 3:0. Im Gefühl des sicheren Sieges ließen es die Nagolder anschließend aber etwas schleifen, und die Gäste kamen mit einem klaren Plan aus der Kabine. Mit David Klein, Dominik Müller und Sandro Mihic hatten sie drei frische Kräfte gebracht, Henry Seeger nahm vorne Tempo auf und Kapitän Robert Ruoff übernahm die rechte Außenbahn. Sehr zum Leidwesen von VfL-Offensivmann Luka Kravoscanec, der nach seiner Einwechslung keinen Zugriff auf Ruoff bekam.

Die Wittendorfer erkämpften sich ihre Chance, mit einem Handelfmeter begann die Aufholjagd und spätestens nach dem Anschluss zum 2:3 musste der VfL den "Roten" mehr hinterherhecheln, als es VfL-Trainer Armin Redzepagic lieb war. Der hätte es gerne gesehen, wenn Luka Kravoscanec, Steffen Honigmann oder Walter Vegelin rund zehn Minuten vor Schluss den Sack zugemacht hätten. "Es hat nicht an den Personen, es hat an den Positionen gelegen", nahm der VfL-Coach seine Spieler aber in Schutz. Mit den letzten 25 Minuten des Spiels kann er trotzdem nicht zufrieden sein. Entgangen sind ihm die Probleme seiner Elf nicht, aber der Coach rätselt ganz offensichtlich selbst, was mit seiner Mannschaft passiert, wenn sie nach einer Führung teilweise abschaltet.

Richtige Schlüsse ziehen

Man darf gespannt sein, welche Schlüsse der Stammheimer für das Spiel beim TSV Ehningen (Mittwoch, 19 Uhr) ziehen wird. Das erste echten Gipfeltreffen der Liga führt zwei sieggewohnte Mannschaften zusammen.

Die Frage nach der Startaufstellung ließ Redzepagic genau so offen wie eine Beurteilung der Einwechselspieler. Fakt ist für ihn aber, dass der VfL dringend vom Rasen im Reinhold-Fleckenstein-Stadion runter muss. "Der Platz ist eine Katastrophe. Wir gehen so schnell wie möglich auf den Kunstrasen, wo der Ball schneller läuft", ist die erste Konsequenz für die nahe Zukunft. Die zweite Maßnahme: "Die Spieler, die am Samstag nicht gespielt haben, spielen am Mittwoch in der zweiten Mannschaft, um Spielpraxis zu sammeln", legte sich der VfL-Coach fest.