Die Nagolder Adrian Döbele und Perparim Halimi (rechts) setzen sich in dieser Szene gemeinsam gegen einen Freudenstädter durch. Der Schiedsrichter schaut ganz genau hin. Foto: Kraushaar

Landesliga: Team von Trainer Armin Redzepagig tut sich gegen Spvgg Freudenstadt schwer. Nur ein Spiel am Wochenende.

Ein Spiel, sieben Absetzungen, bedingt durch den Wintereinbruch konnte in der Fußball-Landesliga nur die für Samstagnachmittag angesetzte Begegnung zwischen der Spvgg Freudenstadt und dem Spitzenreiter VfL Nagold (0:2) ausgetragen werden.

Dass zumindest ein Teil der für den 19. Spieltag terminierten Begegnungen bereits neu angesetzt sind, macht die Sache für die Mannschaften, die ohnehin noch ein hartes Programm vor sich haben, nicht eben einfacher.

Druck auf Verfolger des Spitzenreiters aus Nagold wächst

Angesichts der Ausfälle könnte man den Eindruck gewinnen, es wäre nichts passiert. Aber das Gegenteil ist der Fall. In der Spitzengruppe hat sich der Druck auf die Verfolger durch den Nagolder Sieg – vor allem jedoch durch das optisch satte Polster von zehn Punkten – erhöht.

Hinten drohen dagegen bei der Spvgg Freudenstadt die Lichter auszugehen. Und dennoch zeigte sich Jens Bertiller nicht unzufrieden. "Die Mannschaft ist 90 Minuten marschiert, mit der Abwehrleistung bin ich zufrieden. Unser Problem sind die letzten 20 Meter vor dem gegnerischen Tor, da fehlt der letzte Pass", so der Spvgg Trainer und ergänzte: "Uns war klar dass in den Spielen beim SV Zimmern und gegen den VfL Nagold die Trauben hoch hängen. Aber jetzt kommen die Wochen der Wahrheit und dafür stimmte mich die heute Leistung zuversichtlich."

Den Kontrast dazu lieferte Armin Redzepagic. Dem Nagolder Trainer war natürlich nicht entgangen, dass seine Mannschaft im zweiten Abschnitt die Erwartungshaltungen der Fans nicht mehr befriedigen konnte. Nach guten ersten 45 Minuten und Chancen von deren Qualität die Freudenstädter über die gesamte Spielzeit gesehen nur träumen konnten, schlich sich, ähnlich wie eine Woche zuvor im Spiel gegen den SV Nehren, eine Spur von Überheblichkeit ein.

Die Laufwege wurden kürzer, Zuspiele und Zweikämpfe wirkten irgendwo eher halbherzig, in der Konsequenz wurde der Gegner damit sogar noch aufgebaut, auch weil der beim Stand von 0:1 noch seine Chance sah und der VfL Nagold im Abschluss zu fahrlässig hantierte.

So kam Raphael Schaschko bei einer Maßflanke von Daniel Schachtschneider einen Schritt zu spät (51.), auch Schachtschneider selbst verpasste kurz darauf den zweiten Treffer nur knapp (55.). Eine knappe Viertelstunde später schoss Pascal Reinhardt aus rund 14 Metern über das Tor (69.), auch Luka Kravoscanec scheiterte knapp (73.). Möglichkeiten, die Sache frühzeitig klar zu machen, hatten die Nagolder genug.

Mit der Einwechslung von Alieu Camara und Kürsal Bodur auf Freudenstädter Seite schien das Spiel zu kippen. Armin Redzepagic hatte zu diesem Zeitpunkt schon seinen Routinier Raphael Schaschko ins Mittelfeld vorgezogen, um wieder etwas Ordnung in den Spielaufbau der Nagolder zu bekommen. Das klappte zwar nicht, weil dessen Mitspieler schon im "Verwaltungsgang" agierten, aber es reichte zum erlösenden zweiten Treffer.

Wieder einmal stellte Raphael Schaschko seine individuelle Klasse unter Beweis. Er selbst bereitete das 2:0 über den eingewechselten Perparim Halimi vor. Er lief bis zum Strafraum und schloss den Angriff in der 78. Minute zum hoch verdienten 2:0 ab.

Das Spiel war praktisch entschieden, auch wenn die Schlussphase optisch eher den Freudenstädtern gehörte. Die müssen jetzt auf den Hinweis von Matthias Müller – "Schaut zu dass, ihr da hinten rauskommt" – hören.

Matthias Müller hütete für Bubacarr Sanyang, den der Nagolder Trainer wohl für nicht so kältefest einschätzte das VfL-Tor. Armin Redzepagic hatte mit Marc Bühler (für Fabian Mücke) und Adrian Döbele (für Dominic Pedro) auf den Außenpositionen der Viererkette noch mehr Überraschungen parat. In der 78. Minute feierte Stürmer Daniel Atis (für Christoph Ormos) sein Comeback nach seiner Verletzungspause.