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Bezirksliga Zollern: Essigbeck-Elf feiert Schützenfest gegen FV Rot-Weiß Ebingen. Nach 36 Jahren wieder in Landesliga.

"Wir sind dann mal oben" – mit einem Kantersieg haben die Kicker der SG Nusplingen/Obernheim vorzeitig die Meisterschaft in der Bezirksliga Zollern und den Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht.

Als Schiedsrichter Berat Seremi die Partie am Sonntagnachmittag gegen 16.45 Uhr auf dem Nusplinger Sportgelände abpfiff, gab es bei den Spielern der SG kein Halten mehr: Spielertrainer Thomas Essigbeck bekam die obligatorische Bierdusche, und tanzten seine Jungs über den Rasen und skandierten: "Die Nummer eins sind wir."

Schon gut eindreiviertel Stunden vorher beim Anpfiff war den Gastgebern anzumerken, dass sie heiß waren. Noch keine Minute war gespielt, als Alexander Decker gefährlich vor dem Ebinger Tor auftauchte, seine Aktion wurde aber wegen eines Foulspiels abgepfiffen. Doch die SG blieb dran und durfte wenig später das erste Mal jubeln. Essigbeck spielte den Ball lang auf die linke Seite zu Julian Henssler, der wie Arjen Robben in seinen besten Tagen in die Mitte zog und die Kugel aus 16 Metern zum 1:0 im Gehäuse der Rot-Weißen versenkte. Im Gegenzug hatte Ebingen ebenfalls eine gute Möglichkeit, als Bozidar Ilic aus spitzem Winkel abzog; TSV-Goalie Sebastian Moser entschärfte seinen Schuss aber mit einer Fußparade.

Der Tabellenführer ruhte sich danach aber nicht auf dieser frühen Führung aus, sondern setzte nach und zwang die Gäste mit aggressivem Pressing zu Fehlern und Ballverlusten. Elf Minuten waren gespielt, als Decker schön in den Lauf von Steffen Moser passte, der den Ball zum 2:0 in den Winkel versenkte. Es kam aber noch besser: Henssler überlief auf der linken Seite Natnael Tesfaye und legte quer zu Decker, der auf 3:0 (17.). Die Bärataler blieben weiter gierig und belohnten sich: Nach einem Abwehrfehler der Gäste steckte Lars Schmieder durch zu Decker und schon hieß es 4:0 (32.). Das war es aber noch nicht in Halbzeit eins: Kurz vor der Pause flankte David Villing in den Strafraum zu Decker, dessen Schuss zwar geblockt wurde; aber Schmieder staubte ab zum 5:0-Halbzeitstand.

Auch nach dem Seitenwechsel war die SG die spielbestimmende Mannschaft und kam zu weiteren Chancen; aber die Tore fielen jetzt nicht mehr wie reife Früchte. Bis zur 77. Minute, als Martin Siber für Essigbeck durchsteckte, und dessen präzise Hereingabe drückte der eingewechselte Routinier Martin Horn zum 6:0 über die Linie. 15 Minuten später gab es dann kein Halten mehr...

SG Nusplingen/Obernheim: Seb. Moser; Villing, Mauch, Alber, St. Moser (75. Gehring), Schmieder (60. Siber), Mengis, C. Butz, Decker (60. M. Butz), Essigbeck, Henssler (52. Horn).

FV Rot-Weiß Ebingen: Morgenthaler; Henes, S. Junger, Botta, Fulop (46. Kayhan), Royer, Bayer (70. Jusufi), Tesfaye (46. von Ophuysen), Ilic, Timpf (46. Gülec), M. Junger.

Tore: 1:0 Henssler (3.), 2:0 St. Moser (11.), 3:0, 4:0 Decker (17./32.), 5:0 Schmieder (42.), 6:0 Horn (77.).

Schiedsrichter: Berat Seremi (Rotfelden).

Zuschauer: 200.

Trainerstimmen

Thomas Essigbeck (SG Nusplingen/Obernheim):

"Das war unser bestes Saisonspiel. Es hat bei uns alles geklappt und wir haben nichts zugelassen. Das es so wie in der ersten Halbzeit kommen würde, das war nicht zu erwarten. Wir sind überglücklich, dass wir die Sache vorzeitig im Sack haben. Unser Ziel vor der Saison war eigentlich, der Mannschaft ein anderes Gesicht zu geben, und den Umbruch und einen Verjüngungsprozess einzuleiten. Das hat hervorragend funktioniert; zum Ende der Vorrunde haben wir uns super gefunden. Und in der Rückrunde bislang ohne Niederlage zu bleiben, bei einem Gegentor, das ist sensationell. Als Trainer wünscht man sich keinen besseren Abgang als mit der Meisterschaft."

Thomas Schaupp (FV Rot-Weiß Ebingen):

"Die Niederlage geht auch in dieser Höhe in Ordnung.. Wir haben derzeit personelle Probleme und deshalb auch ein bisschen etwas probiert, da uns ja nichts mehr passieren kann. Wir sind aber auf einen motivierten Gegner getroffen, der uns in allen Belangen überlegen war und uns die Grenzen aufgezeigt hat. Nusplingen war heiß und wollte die Meisterschaft perfekt machen, Die SG war sehr aggressiv und hat uns zu individuellen Fehlern gezwungen. So ist es schnell 3:0 gestanden und war entschieden."