Eine sinnbildliche Aktion: Einer gegen alle – und trotzdem kommt der Tübinger an den Ball. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Landesliga: "Das haben wir ganz schlecht gemacht": SSC Tübingen bei 1:3-Heimniederlage die spielerisch bessere Mannschaft

SF Gechingen – SSC Tübingen 1:3 (1:3). Einen Schritt nach vorne – und einen wieder zurück. Die SF Gechingen treten nach dem überraschenden und verdienten 2:0-Erfolg beim SV Zimmern in der Landesliga auf der Stelle. Eine Woche nach dem überzeugenden Sieg bei einer der Spitzenmannschaften der Liga setzte es ein 1:3 gegen den SSC Tübingen, der bis dato erst vier Zähler geholt hatte. Wieder einmal also gegen einen Aufsteiger.

Mit dem SSC Tübingen wurde nach dem FV 08 Rottweil und dem VfL Mühlheim auch der dritte Aufsteiger zum Stolperstein für die Gechinger. Die Elf von Trainer Jonathan Annel ging von Beginn an vorne drauf, attackierte die Gechinger bereits an ihrem eigenen Strafraum und unterbanden so jeglichen Spielaufbau. "Wir haben nicht nur die zweiten Bälle, sondern schon den ersten Ball verloren", monierte SFG-Coach Benjamin Maier. Die ersten zehn Minuten kam seine Mannschaft nicht einmal richtig über die Mittellinie. Es dauerte exakt 16 Minuten, bis die SFG-Fans nach einem Spurt von Kai Becker über rechts und seiner Flanke auf Bastian Bothner so etwas wie eine Torchance von ihrer Mannschaft zu sehen bekamen. Zu diesem Zeitpunkt hatten Dimitrios Katsaras, Markos Chatziliadis und Rovinson Beka die Gechinger Abwehr bereits ordentlich aufgemischt. Nach knapp einer halben Stunde schlug sich dies auch in Zahlen nieder. Markos Chatziliadis hatte nach einer guten Aktion über die rechte Seite zum 1:0 getroffen. Doch die Gechinger schlugen im Gegenzug wieder zurück. Marcel Voellmer brachte den Ball freistehend nach einer Flanke von Jürgen Schechinger im gegnerischen Gehäuse unter. "Die waren eigentlich so leicht auszuspielen, aber wir haben nach vorne einfach nichts auf die Reihe gebracht", ärgerte sich Maier zurecht.

In der Offensive waren die Tübinger dagegen gefährlich. Die flinken und einsatzfreudigen Stürmer sorgten dauerhaft für Gefahr. Nach 37 Minuten schob Chatziliadis das Leder an Dominik Gräber, Dennis Carl und Andre Maidel vorbei zum 2:1 ins Tor. Kurz vor der Pause machte er mit dem 3:1-Halbzeitstand seinen Dreierpack perfekt.

Im zweiten Abschnitt mühten sich die Gastgeber gegen etwas nachlassende Tübinger vergeblich. "Die haben nichts mehr von uns gewollt." Es war deutlich, dass Benjamin Maier mit dem Auftritt seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden war. Doch für seine Mannschaft gab es kein Durchkommen. Immer wieder stand ein Tübinger im Weg. Der SSC nahm bei jeder Gelegenheit Zeit von der Uhr. Der eingewechselte Heiko Schmidt ging zusätzlich in die Spitze. Doch es half alles nichts. Dabei hatten die Gechinger sogar noch etwas Glück, dass es Schiedsrichter Denis Ruff nach einem Foulspiel von Dominik Gräber als letzter Mann bei Gelb beließ.

Benjamin Maier, SF Gechingen: "Das haben wir ganz schlecht gemacht. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Die Tore entstanden durch unsere Fehler."

Jonathan Annel, SSC Tübingen: "Das war ein ganz wichtiger und vor allem hoch verdienter Sieg. Wir haben schon öfter solche Spiele abgeliefert uns jedoch nicht dafür belohnt. Auch weil wir immer wieder Phasen hatten wie beim Tor zum Ausgleich. Da haben wir einfach abgeschaltet." SF Gechingen: Andre Maidel; Alexander Pretsch, Denis Carl, Dominik Gräber, Domenico Pellino (79. Jens Kusterer), David Kielwein (62. Heiko Schmidt), Andreas Kiwranoglou (57. Dennis Radojkovic), Jürgen Schechinger, Bastian Bothner, Marcel Voellmer, Kai Becker (46. David Weinhardt).

SSC Tübingen: Julian Hornberger; Nikolaos Tsigaras, Eizden Hujirat (90. Felix Wellhäuser), Rico Salen (30. Friedrich Sump), Benedikt Jentsch, Florian Schachtschneider, Marcelo Rauscher (67. Nico Mangliers), Dimitrios Katsaras (89. Vincenzo Spataro), Markos Chatziliadis, Fedor Luib, Rovinson Beka.

Tore: 0:1 (28. Markos Chatziliadis, 1:1 (29.) Marcel Voellmer 1:2, 1:3 (37., 44.) Markos Chatziliadis

Schiedsrichter: Denis Riff Oliver Swoboda, Michael Schokatz

Zuschauer: 120