Kreisliga B1: Carsten Gaiser möchte in Rückrunde das bestmögliche aus Team herausholen.
5 Punkte, Tabellenplatz 14 in der Kreisliga B1. Für die Hinrunde der SF Emmingen gibt es die Schulnote sechs. Im Winter gab es nun einen Wechsel auf der Trainerbank. Nachdem sich Michael Lutz in der Winterpause aus privaten Gründen verabschiedet hatte, übernahm Carsten Gaiser. Für ihn ist es "eine Herzensangelegenheit", wie er im Gespräch mit unserer Zeitung verrät. Er ist in Emmingen ja fast schon eine Trainer-Legende. Auch, wenn das Engagement dieses Mal wohl nur von kurzer Dauer sein wird. Im Hintergrund ist der Verein bereits auf der Suche nach einer langfristigen Lösung.
Herr Gaiser, Sie hatten sich für längere Zeit aus dem Aktivenfußball zurückgezogen. Was hat Sie nun dazu gebracht, in Emmingen wieder einzusteigen?
Das stimmt, ich hatte nach Nufringen und Effringen eine längere Pause. In der hatte ich als Stützpunkttrainer und mit dem DFB-Mobil aber sehr viel Fußball um die Ohren. Bei der Anfrage aus Emmingen von meinem Heimatverein konnte ich nur schwer nein sagen. Dann haben wir uns schnell geeinigt, dass ich für ein halbes Jahr übernehme. Und ich muss sagen, dass es mir richtig viel Spaß macht.
Das heißt, Sie hören definitiv nach dieser Saison wieder auf?
Das ist ganz klar so besprochen. Ich bin in Sachen Fußball bereits sehr stark eingespannt und muss mich ja auch um meine Familie kümmern.
Da kommt die Frage, weshalb man es sich antut, den Tabellenletzten der Kreisliga B zu übernehmen, doch noch stärker auf. Wenn es kein langfristiges Projekt sein soll.
Wie gesagt, Emmingen ist für mich eine Herzensangelegenheit. Mir geht es jetzt in dem halben Jahr darum, den Jungs aufzuzeigen, dass sie eine bessere Perspektive haben als diesen letzten Tabellenplatz. Da haben wir in der Wintervorbereitung schon einen großen Schritt gemacht. Die Jungs sind mit Spaß dabei.
Die Testspielergebnisse sehen jedoch nicht gerade gut aus ...
Das kann man so sagen, wobei wir bei der 1:2-Niederlage in Hochdorf im zweiten Durchgang etliche gute Chancen ausgelassen haben. Das 3:3 gegen Stammheim II war schon ganz ordentlich. Das 1:4 gegen Eutingen II am vergangenen Wochenende war dafür ein ordentlicher Rückschlag. Das war ein ganz schlechtes Spiel. Aber auch das ist kein Beinbruch. Wir werden am Sonntag für das Spiel gegen Oberschwandorf gerüstet sein. Wir haben zum Auftakt ein Heimspiel. Das wollen wir gewinnen. Das ist eine ganz klare ansage. Und, wenn wir das abrufen, was wir können, werden wir das Spiel auch gewinnen.
Ist in der Winterpause – abgesehen von Ihnen – noch jemand dazugekommen?
Ja, Marc Wohlbold ist aus Gündringen zu uns zurückgekehrt. Dazu kam Fabian Schuon aus Talheim. Das ging aber beides ohne mein Beisein. Marc ist zwar beruflich sehr stark eingespannt und deshalb sehr beschränkt im Training, aber dafür zieht er richtig gut mit.
Was wollen Sie in der Rückrunde denn noch erreichen?
(lacht) Auf diese Frage habe ich gewartet. Wir können in den nächsten drei Monaten noch einiges erreichen. Wie gesagt, es geht mir vor allem darum, die Spieler weiterzuentwickeln. Eine Zielformulierung, was den Tabellenplatz angeht, mache ich keine. Die Abstände nach oben sind schon groß. Zum anderen müssen wir abwarten, was passiert. Unser Kader besteht aus 14 bis 15 Leuten. Da ist man schon sehr begrenzt.
Als Letzter werden Sie die Saison aber kaum abschließen wollen?
Wir wollen definitiv nicht Letzter werden. Das haben wir auch innerhalb der Mannschaft ganz klar besprochen. Ich bin auch davon überzeugt, dass wir das schaffen.
Vor sieben Jahren sind die SF Emmingen aus der Kreisliga A abgestiegen. Trauen Sie der Mannschaft denn zu, in naher Zukunft wieder aufzusteigen – oder zumindest in der Kreisliga B eine ordentliche Rolle zu spielen?
Ja natürlich, aber da müssen viele Faktoren zusammenpassen. Der größte ist das Spielerpotenzial. Die Jungs, die schon da sind, sind gut, die haben Potenzial. Aber es sind einfach zu wenig. Was für Spieler aus der Jugend mit der Spielgemeinschaft dazu kommen, wird man sehen müssen. Es ist auf jeden Fall möglich, den Schritt zu machen, um mal wieder vorne mitzuspielen. Dafür braucht es aber die nötige Geduld. Hier richtig etwas aufzubauen, wird sicherlich zwei bis drei Jahre dauern. Ich möchte es mit meiner Arbeit in der Rückrunde jetzt zumindest in die richtige Richtung lenken. Die Fragen stellte Kevin Schuon.