Fußball: Freiburg kann in Gladbach auf Petersen setzen – auch Frantz meldet sich fit
Nach dem Heimsieg gegen Köln war beim SC Freiburg zwar Erleichterung, aber keine Euphorie zu spüren. Die Spieler und auch Trainer Christian Streich erinnerten sofort an die Situation Ende der Saison 2014/15, als der SC am vorletzten Spieltag einen überraschenden Heimsieg gegen die Bayern bejubelte und am letzten Spieltag in Hannover trotzdem abstieg.
"Das vergisst man nie, das brennt sich ein", sagte Streich vor dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (15.30 Uhr). "Abstiege sind sportlich gesehen ein Horror." Und den möchten er und die Spieler nur drei Jahre später nicht schon wieder erleben.
Um dem Klassenverbleib ein Stück näher zu kommen oder ihn möglicherweise sogar schon perfekt zu machen, müssten die Freiburger allerdings ihre schlechte Auswärtsbilanz aufbessern. Bislang haben sie nur in Köln gewonnen. "Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir Bälle haben wollen und Präsenz an den Tag legen", sagte Streich.
Dass bei den Gladbachern Lars Stindl verletzt fehlt und drei weitere Stammspieler gesperrt sind, sieht der SC-Coach nicht als Vorteil. "Man kann gar nicht glauben, wen sie dann noch alles in der Offensive haben", sagte Streich und nannte Raffael, Thorgan Hazard und seinen Ex-Spieler Vincenzo Grifo, der in Gladbach "eine andere Konkurrenzsituation" als in Freiburg habe. "Sie sind immer noch gut genug, aber wir waren gegen Köln auch gut."
Streich könnte in Gladbach auf die gleiche Elf setzen wie beim 3:2 gegen Köln. Doppeltorschütze Nils Petersen und Mike Frantz, der bei seinem Startelfcomeback nach überstandener Knieverletzung gleich ein sehr gutes Spiel machte und wie Petersen mit Krämpfen ausgewechselt wurde, sind nicht verletzt und konnten auch schon wieder trainieren. Innenverteidiger Caglar Söyüncü könnte nach seiner Gelb-Rot-Sperre zwar wieder dabei sein, wurde gegen Köln aber von Marc Oliver Kempf so gut vertreten, dass er nicht automatisch wieder in die Startelf rückt. "Das haben wir noch nicht abschließend entschieden", sagte Streich. Außerdem hat sich Siegtorschütze Lucas Höler für eine erneute Chance von Beginn an beworben.
Sollte der SC wieder einen Elfmeter zugesprochen bekommen, wird es einen anderen Schützen geben als zuletzt. Christian Günter hatte gegen Köln beim Stand von 1:0 einen Strafstoß kläglich vergeben, obwohl er laut Streich "mit Überzeugung hin gegangen" sei, weil er im Training "alle reingebätscht hat". Durch den "enorm wichtigen" Last-Minute-Sieg gegen Köln habe die Mannschaft auf jeden Fall "Energie gekriegt, und wir wollen jetzt unser großes Ziel erreichen".
Die Fans haben aufmunternde Banner am Trainingsplatz aufgehängt, über 3000 werden die Mannschaft nach Mönchengladbach begleiten. Sollte der SC den Klassenverbleib schaffen, wäre das nach Ansicht von Streich mehr wert als der siebte Platz in der vergangenen Saison – und sicher Anlass zu einer Party.