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Bundesliga: Mannschaft muss keine Leistungsträger abgeben. Vielversprechende Neuzugänge.

Erstmals seit Jahren hat der SC Freiburg im Sommer keine Leistungsträger abgeben müssen. Weil auf der anderen Seite zudem vielversprechende Neuzugänge stehen, schielt man im Breisgau vorsichtig nach oben.

So wirklich trauen wollen sie dem eigenen Gefühl beim SC Freiburg noch nicht. "Das ist immer so eine Sache", sagte Trainer Christian Streich: "Wenn ich sage, ich habe ein gutes und dann verlieren wir die ersten drei Spiele, was bringt mir das?"

Sein Torjäger Nils Petersen unterdrückt laut eigener Aussage sogar aktiv die in ihm aufkeimende Euphorie. "Es wäre ziemlich peinlich, wenn ich überall rumposaune, was wir für eine tolle Mannschaft beisammen haben, und dann haben wir in der Winterpause zehn Punkte", meinte er gegenüber der Berliner Zeitung.

Doch auch Petersen und Streich spüren, dass die Freiburger Aussichten vor dem Start der Bundesliga-Saison selten besser waren als im Moment. Vor allem, weil sie im Breisgau anders als in den Vorjahren diesmal keinen großen Umbruch zu bewältigen haben.

Egal ob es einst Max Kruse und Ömer Toprak, Daniel Caligiuri und Mathias Ginter, die Torhüter Oliver Baumann und Roman Bürki oder Vincenzo Grifo und Maximilian Philipp im Vorjahr waren – immer wieder verlor der Sport-Club in der jüngeren Vergangenheit seine wichtigsten Leistungsträger.

Diesmal ging zwar Abwehr-Ass Caglar Söyüncü nach England, für eine vereinsinterne Rekordsumme von angeblich bis zu 21,25 Millionen Euro. Aber sonst?

Die Säulen der Vorsaison wurden gehalten. Dass sogar der langjährige Kapitän Julian Schuster, der nach der vergangenen Saison seine Karriere beendet hatte, zumindest als "Verbindungstrainer" für Profi- und Nachwuchsbereich nah an der Mannschaft bleibt, passt zusätzlich ins Bild.

Auf der anderen Seite können sich außerdem die Neuzugänge des SC sehen lassen. Mit der ablösefreien Verpflichtung von Kölns Innenverteidiger Dominique Heintz, der auch bei zahlreichen anderen Klubs auf dem Zettel stand, glückte den Freiburgern beispielsweise ein echter Transfer-Coup. Luca Waldschmidt kam für rund fünf Millionen Euro vom Absteiger Hamburger SV und ist eine zusätzliche Option im Sturm.

In Jérôme Gondorf (31) von Ligakonkurrent Werder Bremen steht nun ein erfahrener Akteur für das Mittelfeld zur Verfügung, eine weitere Verstärkung für die Offensive ist zudem geplant. "Ich hoffe schon, dass wir spielerisch noch einmal mehr Qualität bekommen haben", sagte Streich deshalb auch vorsichtig optimistisch: "Wir wollen Fußball spielen, und das war letztes Jahr nur bedingt möglich."

In der Vorbereitung präsentierten sich die Badener zumindest schon mal in Torlaune. Die Ambitionen bleiben trotzdem erstmal bescheiden. Dafür sorgen sie in Freiburg schon selbst.

In den kommenden Tagen folgen die Teile zwei und drei.