Spieler mit Entwicklungs-Potenzial: SC-Stürmer Luca Waldschmidt. Foto: Eibner

Bundesliga: Luca Waldschmidt will bei Breisgauern endlich den Durchbruch schaffen. Gegen Hertha in Startelf?

Auch um mehr Einsatzzeiten zu haben, wechselte der junge Angreifer Luca Waldschmidt im Sommer vom Bundesliga-Absteiger Hamburger SV nach Freiburg. Dort aber muss er sich noch gedulden – so wie einst Nils Petersen, der mittlerweile Nationalspieler ist.

Torjäger Nils Petersens ist nach einer Schultereckgelenkprellung zwar wieder zurück im Kader des SC Freiburg, dafür wird sein Sturmpartner Florian Niederlechner noch mehrere Wochen verletzt ausfallen. Für Luca Waldschmidt könnte das die Chance sein, bei den Südbadenern so durchzustarten, wie sich das der Angreifer bei seinem Wechsel im Sommer vom Absteiger Hamburger SV erhofft hatte. Er wollte damals nicht mehr nur Joker sein und hoffte in Freiburg auf mehr Einsatzzeit.

Bei der U21 gesetzt

Gelungen ist es ihm schon bei der U21-Nationalelf. Beim 2:1 gegen Norwegen, das die EM-Qualifikation bedeutete, war Waldschmidt bester Spieler und schoss ein Tor. "Ich habe mich darüber gefreut, dass ich zum ersten Mal von Anfang an gespielt habe, dass der Trainer mir das Vertrauen gegeben hat", sagte der 22-Jährige. Nun liebäugelt er im Spiel bei Hertha BSC am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) mit dem zweiten Startelfeinsatz für den Sport-Club.

In der Saisonvorbereitung hatte zunächst alles darauf hingedeutet, dass er gesetzt sein würde, wenn auch nicht auf seiner Lieblingsposition im Zentrum, sondern auf der offensiven Außenbahn. Waldschmidt gehörte dann aber nur im DFB-Pokal in Cottbus und zum Ligaauftakt gegen Frankfurt zur Startformation. Danach musste er sich mit Kurzeinsätzen und einzelnen Halbzeiten begnügen, erzielte aber immerhin gegen den VfB Stuttgart den Ausgleich zum 3:3-Endstand.

Bei der U21 hatte er ein Gespräch mit Stefan Kuntz, das der Trainer als "sehr fruchtbar für beide Seiten" bezeichnete. Kuntz tauschte sich auch mit SC-Coach Christian Streich aus und ist überzeugt, dass Waldschmidt am richtigen Ort ist, um sich weiterzuentwickeln.

Das hat auch Streich schon mehrfach betont, als er gefragt wurde, warum er den technisch starken und kreativen Offensivspieler nicht öfter von Beginn an einsetze. "Das hatten wir schon bei Nils, und jetzt ist er Nationalspieler geworden", antwortete Streich mit Blick auf Petersen. "Luca kann diese Persönlichkeitsentwicklung auch gehen, er ist im Prozess." Waldschmidt strahle Selbstvertrauen und soziale Kompetenz aus, meinte Streich. "Er ist talentiert und kann malochen."

Streich absolut überzeugt

Von den offensiven Fähigkeiten des Neuzugangs, der aus der Jugend von Eintracht Frankfurt stammt, war er von Beginn an überzeugt. Nur Waldschmidts Defensivarbeit war nicht so zuverlässig, wie es in Freiburg auch von Stürmern verlangt wird. "Wenn nichts fehlen würde, würde er bei Liverpool oder Bayern kicken", sagte Streich dazu.

Momentan scheint der 53-Jährige eher Waldschmidts Qualitäten als Einwechselspieler zu schätzen. Gut möglich, dass er sich auch in Berlin zunächst wieder mit einem Platz auf der Bank begnügen muss. Streich ist sich aber sicher: Wenn er auf seinem Weg bleibe, sei der Schritt nach Freiburg für ihn der richtige gewesen.