Erst hob Sven Bossert mit seinen vier Toren ab, ... Foto: Burkhardt

Landesliga: Stürmer des SV Wittendorf hofft trotz Verletzung auf einen Einsatz am Sonntag in Holzgerlingen.    

Sandro Bossert vom SV Wittendorf hätte sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können für seine vier Tore, als bei der Heimpremiere des Landesliga-Aufsteigers gegen die GSV Maichingen. Der 5:1-Sieg und er selbst wurden an der Langen Furche entsprechend bejubelt.

Zwei Kopfballtreffer ein wunderschön an der Mauer vorbei gezirkelter Freistoß und ein Abstaubertor innerhalb einer Halbzeit in der Landesliga ist natürlich auch für den lang aufgeschossenen Vollblutstürmer etwas ganz besonderes. Seinem Vater "Spitzer" Bossert, selbst ein im Bezirk legendärer Stürmer, dürfte die Leistung seines Sohnes wie Öl runter gegangen sein. Als Stadionsprecher konnte er viermal die Tore seines gerade 23 Jahre alt gewordenen Filius selbst durch das Mikrofon bekannt geben.

Dank der Tore von Sandro Bossert und einer deutlich sattelfesteren Abwehr im Vergleich zu den Spielen zuvor war damit der ersten "Dreier" in der Landesliga für den Aufsteiger in trockenen Tüchern. Die zuvor etwas unglücklich verlorenen gegangenen Spiele in Freudenstadt und dem Aus im WFV-Pokal gegen die Young Boys aus Reutlingen unter der Woche waren damit endgültig Schnee von gestern.

Die Kehrseite der Medaille: Sandro Bossert musste nach einem elfmeterwürdigen Foulspiel vom Maichingens Torhüter Timo Hammel im Strafraum, das der Schiedsrichter aber als Pressschlag auslegte, in der 57. Minute mit einem dick geschwollenen Knöchel ausgewechselt werden. Nach dem Spiel gab er sich und seinem Team aber Entwarnung.

Wichtig war für ihn und seine Fußballerkameraden auch, dass sie sich und den Fans gezeigt haben, dass sie als Aufsteiger in der Landesliga durchaus mithalten können. Der offensiv so harmlose Auftritt beim Ligastart in Freudenstadt, so Bossert selbst, ist damit vergessen. "Dort sind wir vorne überhaupt nicht in Tritt gekommen. Was aber sicher auch an der starken Abwehrleistung der Freudenstädter gelegen hat." Im Pokal gegen Reutlingen reichte es zwar nicht zum Weiterkommen, aber bei einer besseren Chancenverwertung wäre auch am Mittwoch schon bereits ein Sieg möglich gewesen.

Diese Effektivität im Torabschluss stimmte dann gegen Maichingen in der ersten Halbzeit fast zu 100 Prozent, wie die Gäste nachher beklagten. Sandro Bossert ging mit gutem Beispiel selber voran und dabei war fast jeder Schuss, beziehungsweise Kopfball, ein Treffer. Jeweils nach Vorarbeit von Lukas Wuzik, der weiß, was er an seinem Stürmer nicht nur in den Spielen hat. "Sandro nimmt auch außerhalb des Platzes eine tragende Rolle in unserem Verein ein und ist ein wichtiger Ansprechpartner für unsere Spieler. Er hat eine gute Vorbereitung absolviert und will natürlich auch zeigen, zu welchen Leistungen er fähig ist"

Dabei kann Sandro Bossert momentan nur eingeschränkt mit seinen Mannschaftskameraden trainieren. Der lange Wittendorfer Torjäger kann ebenso wie seine Mannschaftskollegen Timo Bronner und Fabio Scarpa nur am Freitag am Mannschaftstraining teilnehmen, da die drei gemeinsam auf den Abschluss als Elektrotechniker hinarbeiten. Unter der Woche trainieren sie daher aktuell beim Bezirksligisten MTV Stuttgart.

Sandro Bossert setzt in der Landesliga wieder auf Unterstützung seitens der teilweise heißblütigen SVW-Fans: "Wir müssen in der Landesliga wieder auf unsere Heimstärke setzen und dort in erster Linie unsere Punkte holen. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg und wir dürfen nicht vergessen, dass wir vor zwei Jahren noch in der Kreisliga A gespielt haben. Der Sprung von der Bezirksliga in die Landesliga ist schon ein sehr gewaltiger." Und die nächste Bewährungsprobe wartet schon am Sonntag in Holzgerlingen. Dann fängt auch für den derzeit Führenden der Landesliga-Torschützenliste alles wieder bei Null an.