Der umstrittene Torjubel sorgt für Diskussionen. Foto: Shutterstock: topseller

Fußball: Württembergischer Fußballverband (wfv) untersucht zwei Vorfälle.

Im Zuständigkeitsbereich des Württembergischen Fußballverbands (wfv) ist es am vergangenen Spieltag zu umstrittenen Torjubeln wie bei der türkischen Fußball-Nationalmannschaft gekommen. «Wir haben heute Kenntnis erlangt von zwei Vorfällen bei Spielen am Wochenende», sagte wfv-Sprecher Heiner Baumeister der Deutschen Presse-Agentur. «Dass es Fälle gab bei uns, das ist unstrittig.»

Was genau passiert sei, müsse noch herausgefunden werden, sagte Baumeister. Auch, ob und wie es zu Sanktionen komme sei noch unklar. Dazu bekämen alle Beteiligten Gelegenheit zur Stellungnahme, erklärte der Sprecher.

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hatte am Dienstag angekündigt, Nachahmer des türkischen Fußball-Profis Cenk Tosun künftig vor das Sportgericht zu zitieren. Ein Salut-Jubel, wie ihn Tosun im Länderspiel gegen Albanien gezeigt hatte, werde nicht toleriert, teilte der BFV auf seiner Homepage mit. Neben Tosun hatten mehrere türkische Nationalspieler gegen Albanien und am Montag gegen Frankreich salutiert.

Auch der wfv überlegt, die Vereine in Württemberg schriftlich vorzuwarnen. «Das behalten wir uns vor für das kommende Wochenende, das noch zu machen», sagte Baumeister. «Die Schiedsrichter werden sich sicher angesichts des Themas entsprechend vorbereiten.»

Türkischer Minister weist Kritik am Militärgruß der Spieler zurück

Der türkische Sportminister hat die Aufregung um den Militärgruß der türkischen Fußball-Nationalmannschaft als Ablenkung vom Erfolg des Teams gewertet. «Diejenigen, die den Misserfolg auf dem Platz auf andere Weise überschatten wollen, sollten davon absehen. Die Ergebnisse liegen auf der Hand. Wir führen», sagte Mehmet Kasapoglu nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag. Die Türkei führt die Tabelle in der EM-Qualifikationsgruppe H vor den punktgleichen Franzosen an.

Fast alle türkischen Nationalspieler hatten am Montag beim 1:1 im EM-Qualifikationsspiel in Frankreich den Ausgleich mit einem Militärgruß gefeiert. Die Spieler bringen damit ihre Unterstützung der türkischen Streitkräfte zum Ausdruck, die in einer Militäroffensive gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien vorgehen. Der Einsatz wird international scharf kritisiert.

Nach einem ähnlichen Militärgruß nach dem 1:0-Sieg der Türken am Freitag gegen Albanien hatte die Europäische Fußball-Union UEFA angekündigt, ein Verfahren gegen den türkischen Verband einzuleiten. Das Regelwerk des europäischen Verbandes verbietet politische Äußerungen in Stadien. «Bezüglich des Ermittlungsgesuchs rufe ich die UEFA zur Besonnenheit auf», sagte Kasapoglu.