Was für ein Derby: Donaueschingen schlug die 08-Reserve, hier der Villinger Tobias Weißhaar (links) gegen Raphael Künstler, nach einem 1:4-Rückstand noch mit 5:4. Foto: Sigwart

Bezirk SBFV/WFV: Donaueschingen schlägt Villinger 08-Reserve mit 5:4. Schwenningen kassiert gleich sechs Gegentreffer.

DJK Villingen Auf eigenem Platz will das Punktekonto der Villinger einfach nicht ansteigen. Auch nach dem Heimspiel gegen den Hegauer FV (0:2) stand das Team von Trainer Ralf Hellmer mit leeren Händen da. Warum klappt es für die DJK auswärts mit dem Punktesammeln klar besser? Auf diese Frage kann niemand im Trainerteam so richtig eine Antwort geben.

"Klar ist, dass für uns die Situation weiter prekär bleibt. Wir müssen dies nun in den nächsten Tagen in Ruhe analysieren", so Ralf Hellmer. Er kritisierte vor allem auch seine Offensive, die "zu bescheiden" agierte. "An unserer Durchschlagskraft müssen wir weiter verstärkt arbeiten." Doch auch positive Aspekte hat Hellmer im Spiel seiner Mannschaft gegen den FV Hegau gesehen. "Die jungen Spieler wie Aaron Bettecken, Yannick Käfer und Florian Schrenk entwickeln sich gut."  

FC Schonach Nach den beiden Niederlagen gegen Singen und F.A.L. war bei den Schützlingen von Coach Enrique de Blanco die Ernüchterung schon ein wenig spürbar. Doch trotz der bitteren Rückschläge bewies der Aufsteiger eine tolle Moral und feierte am Sonntag gegen den FV Walbertsweiler einen 4:0-Heimsieg. Mit der Rückkehr der beiden Leistungsträger Manuel Passarella und Alexander German bekam das Team einen zusätzlichen Schub. Durch die Präsenz der beiden wichtigen Spieler zeigte sich der Aufsteiger noch mehr gefestigt.

Mit diesem Erfolg haben sich die Teutonen eindrucksvoll zurückgemeldet. Enrique Blanco war mit der Mannschaftsleistung sehr zufrieden. "Über die gesamten 90 Minuten haben wir sehr konzentriert gespielt. Mein Team hat die Vorgaben hervorragend umgesetzt und zum richtigen Zeitpunkt die entscheidenden Nadelstiche gesetzt. Nun müssen wir dranbleiben und am nächsten Wochenende an diese Leistung anknüpfen."

DJK Donaueschingen Donaueschingens Trainer Christian Leda gab sich nach dem Derby mit Villingen (5:4) kopfschüttelnd. Der Übungsleiter haderte natürlich nicht wegen des Gewinns dreier Punkte – auch nicht wegen der Spielweise seiner Akteure. Leda konnte einfach kaum glauben, was er im Sportpark erlebt hatte. "So ein Fußballspiel habe ich wirklich noch nie gesehen!"

Ledas Verwunderung ging über die Feststellung hinaus, er fragte beim Verlassen des Platzes auch andere Spielbeobachter, ob diese "so etwas" schon einmal erlebt hätten. Nach einem 1:4-Rückstand mit 5:4 gewinnen – dies ist ein Paukenschlag. Keine Frage. Noch perfekter wäre es für die Donaustädter aber gewesen, wenn sie ihre Aufholjagd gegen homogenere Villinger Kontrahenten erfolgreich abgeschlossen hätten. Der Leistungsabfall der Nullachter nach Wiederanpfiff war markant.

FC 08 Villingen II Ein phasenweise überragender FC Villingen konnte sich im zweiten Derby-Durchgang in Donaueschingen (5:4) nicht mehr adäquat abbilden. Man erzielte keinen Treffer mehr, viele Pässe landeten im "leeren Raum". Das Anfangstempo der jungen Männer um Coach Jörg Klausmann war extrem hoch, man hatte die Donaustädter früh quasi mit dem Rücken an der Wand. "Das halten die nicht durch", prognostizierten einzelne Spielbeobachter während der Pause und auf die Villinger bezugnehmend. Man dürfte mit der Prognose richtig gelegen haben.

Nach dem Wiederanpfiff jedenfalls war es vorbei mit den häufig passgenauen Bällen und den Sprint-attacken auf beiden Bahnen. Auch ein wiederholt ins Auge stechender Marco Effinger, Torschütze zum 1:4-Halbzeitstand, wurde blass und musste letztlich hilflos zusehen, wie die DJK von Minute zu Minute stärker wurde und eine markante sowie von 250 Zuschauern gesehene Partie zu ihrem Vorteil drehte.

FC Gutmadingen Mit seiner besten Saisonleistung überzeugte der FC Gutmadingen beim 1:1 gegen den Meisterschaftsaspiranten F.A.L. mit Teamgeist und Geschlossenheit. Obwohl mit Nicky Taubert im Defensivverbund ein wichtiger Leistungsträger fehlte, war die kompakte Abwehrleistung ein Schlüssel zum Erfolg. "Wir haben heute kaum etwas zugelassen und die Räume zugemacht. Damit kamen die starken Einzelspieler des Verbandsliga-Absteigers kaum zur Entfaltung", zeigte sich Trainer Heinz Jäger mit dem taktischen Verhalten seiner Elf sehr zufrieden.

Mit großer Laufarbeit war Gutmadingen immer präsent, ließ den technisch versierten Gegner kaum ins Spiel kommen. "In der Offensive setzten Lukas Riedmüller, Manuel Huber und Tobias Kienzler immer wieder Nadelstiche. Leider war uns der Siegestreffer nicht vergönnt", so Jäger. "Wir hatten eine effiziente Grundordnung und waren über weite Strecken das bessere Team" zeigte sich auch der Sportliche Leister des FC Gutmadingen – Volkhard Ohnmacht – von der Vorstellung seines Teams angetan.

FC Furtwangen "Diese Niederlage war kein Rückschlag, denn wir haben gut gespielt. Es war eine sehr enge Partie", blickt FCF-Spielertrainer Markus Knackmuß auf das 0:2 beim VfR Stockach zurück. Furtwangen knüpfte an die gute Leistung des Spiels gegen Gutmadingen an und kam auch zu Chancen. Jedoch erzielte die junge Offensive keinen Treffer.

Ärgerlich war für den Furtwanger Coach vor allem eine Entscheidung des Unparteiischen. "Für mich war dies keine gelbe Karte, sondern Rot, weil der Spieler eindeutig nachgetreten hat", dachte der Trainer an die Aktion von Alen Rogosic, der später beide Tore vorbereitete. Furtwangen muss nun das Spiel abhaken. Stockach ist an den Nullsiebenern in der Tabelle vorbeigezogen. Positiv – fußballerisch entwickelt sich die Elf stetig weiter.

BSV Schwenningen Die Schießbude der WFV-Landesliga 3 steht in Schwenningen. Und wenn die auf Reisen geht, haben die Gegner des BSV einiges zu feiern. 25 Gegentreffer kassierte der Aufsteiger schon in der Fremde – doppelt so viele wie die Mitkonkurrenten im Tabellenkeller. Trainer Djordje Vasic brauchte den Abstand zum Auftritt in Freudenstadt, wo es beim 0:6 das nächste Debakel gab, bis er gestern zu einer Analyse im Stande war.

Einmal mehr führten individuelle Fehler zu einem schnellen Rückstand. Doch anstatt die Ärmel hochzukrempeln, lässt sich die Mannschaft hängen, ergibt sich ihrem Schicksal. "Wenn man bis zu fünf Ausfälle auf dem Platz zu verkraften hat, kann man dies nicht kompensieren", spricht Vasic die mangelnde Einstellung an, die einige Spieler schon seit Wochen an den Tag legen.

Zur Halbzeit brachte der BSV-Trainer gleich drei neue Spieler auf den Platz. "Ich wollte mit den Auswechslungen ein Zeichen setzen, bei den neuen Spielern hat zumindest der Einsatz gestimmt", attestierte er. Zudem sei der erst 20-jährige Richard Engelhardt "der beste Mann bei uns gewesen". Und der Schwenninger Coach weiter: "Es ist Zeit, dass wir die Handbremse ziehen. Jetzt ist der Charakter jedes einzelnen Spielers bei uns gefragt."