Robin Huß (in weiß) hat sich mit den Wittendorfern durchgebissen. Foto: Archiv: Burkhardt

Landesliga: Kapitän macht den 4:3-Sieg gegen Tübingen in der Nachspielzeit perfekt.

SV 03 Tübingen – SV Wittendorf 3:4 (2:1). Mit einer absoluten Willensleistung haben sich die Landesliga-Fußballer des SV Wittendorf am Sonntagnachmittag die ersten Punkte der neuen Saison gesichert. Mit 4:3 setzten sie sich beim SV 03 Tübingen durch.

Erleichterung herrschte am Sonntagabend bei den Fußballern des SV Wittendorf. In den Schlussminuten haben sie sich in Tübingen den Sieg gesichert – das jedoch aufgrund der guten zweiten Halbzeit auch verdient.

Dabei musste die Truppe des Trainerduos Stefan Jäkle und Hans Romann eine ganze Weile einem Rückstand hinterher laufen. In der 21. Spielminute waren sie bereits 0:1 hinten gelegen und nur fünf Minuten später folgt das, was den Wittendorfern zuletzt häufiger zu schaffen gemacht hat: ein individueller Fehler. Keeper Timo Bronner ließ einen gefährlichen Ball nach vorne Abprallen – der Nachschuss war nicht mehr zu halten und so stand es nach 25 Minuten 0:2 aus Sicht der Gäste.

"Wir haben das dann ganz deutlich angesprochen, dass wir uns deshalb nicht hängen lassen dürfen", berichtet Jäkle. Und tatsächlich packte seine Mannschaft das Kämpferherz aus. So staubte Henry Seeger nach einem Absprachefehler zwischen Tübingens Keeper Max Steinhilber und einem Innenverteidiger ab und erzielte noch vor der Pause den Anschlusstreffer.

Das Aufbäumen, das Jäkle und Romann in der Vorwoche zumindest rein optisch auf dem Feld noch vermisst hatten, wurde dieses Mal mehr als offensichtlich. Mit einem optimalen Pass in die Schnittstelle von Tim Jung auf Henry Seeger glich letzterer zum 2:2 aus (46.). Gebrochen sollten die Tübinger bis dahin aber noch nicht sein: Nach einer geblockten Flanke verlängerte ein Tübinger auf Marc Poerschke, der zum 3:2 für die Hausherren einköpfte. "Wir haben daraufhin auf eine Dreierkette umgestellt und konnten auch von der Bank noch Qualität nachschieben", sagt Jäkle. Für Radion Eckert kam in der 71. Minute der aus dem Urlaub zurückgekehrte Sandro Bossert. Er steckte kurz nach seiner Einwechslung stark auf Henry Seeger durch, der anschließend drei Tübinger stehen ließ, jedoch im Strafraum gefoult wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Bossert souverän zum 3:3. Schon zuvor hatte Kai Totzl zwei Großchancen – einmal war jedoch Steinhilber zur Stelle, beim zweiten Mal war die Latte im Weg.

Nach dem 3:3 folgte noch eine Doppelchance, doch weder der ebenfalls eingewechselte Dominik Müller noch Robin Huß brachten den Ball im gegnerischen Tor unter. Allerdings scheiterten auch die Tübinger einmal am Pfosten. In der ersten Nachspielminute war es schließlich Wittendorfs Kapitän Robert Ruoff, der sein Team erlöste und die ersten drei Punkte der Saison perfekt machte.

Die Grundproblematik, das gab Stefan Jäkle trotz aller Freude über den Sieg zu bedenken, sei weiter existent: "Diese individuellen Fehler sind noch immer nicht abgestellt. Wir machen es dem Gegner damit zu einfach, Tore zu schießen." Daran gelte es weiter zu arbeiten.