Jubelt der TSV Benzingen auch am Sonntag nach dem Spiel, wie schon bereits beim 4:2-Erfolg gegen den TSV Boll? Foto: Kara

Mehr Derby geht nicht: Um den letzten Platz in der neuen Saison in der Bezirksliga Zollern buhlen am Sonntag um 17 Uhr in Harthausen der FC Winterlingen und der TSV Benzingen.

Das Relegation-Duell zwischen Winterlingen und Benzingen – und das auch noch im Nachbarort Harthausen – die beiden Kontrahenten dürfen sich wohl auf eine große Anzahl an Fans freuen, die unterstützen.

Zweimal hintereinander ist der FC Winterlingen dem Abstieg schon von der Schippe gesprungen, beim dritten Mal könnte es den Vorletzten der Bezirksliga treffen.

In der Spielzeit 19/20 holte der bis dato sieglose, hoffnungslos abgeschlagene FCW nur zwei Punkte aus 15 Spielen, ein Jahr darauf war es nur ein Zähler aus neun Begegnungen; allerdings wurde aufgrund der Coronavirus-Pandemie jeweils die Saison abgebrochen und es gab keinen Absteiger.

In dieser Saison hamsterten die Winterlinger bei einer Bilanz von vier Siegen und 22 Niederlagen zwölf Zähler, das Torverhältnis lautete 15:79. Das große Winterlinger "Glück" war, dass das bereits abgestiegene Schlusslicht SG Hart/Owingen nur auf acht Punkte kam. "Unser größtes Problem war, dass wir kaum Tore geschossen haben. Für nur 0,5 pro Spiel geschossene Treffer waren wir mit zwölf Punkten sogar noch ganz gut dabei", bilanziert Winterlingens Vorstandsmitglied Mario Stanic. "Ich sehe die Chancen bei 50:50. Unsere Voraussetzungen sind nicht so schlecht, zumal wir auch keine Ausfälle zu verzeichnen haben. Denn es gibt nur ein entscheidendes Spiel, und in diesem können Kleinigkeiten wie die Unterstützung der Zuschauer oder die Aufregung der Spieler den Unterschied machen", geht Stanic auf diese Begegnung ein. "Relegationsspiele sind für einen höherklassigen Verein immer schwieriger, weil dieser mehr zu verlieren hat. Uns ist bewusst, dass wir auf einen motivierten Gegner treffen werden", führt Stanic fort.

Die Benzinger haben ihr erstes Relegationsspiel bereits erfolgreich hinter sich gebracht, da der TSV Boll mit 4:2 nach Verlängerung geschlagen wurde. "Ich glaube, dass wir über die gesamte Spielzeit betrachtend das bessere Team waren", ging dieser Erfolg für TSV-Spielertrainer Stefan Bach absolut in Ordnung. "Wir haben absolut Moral, Wille und Kampfstärke bewiesen, in diesen Bereichen hat sich die Mannschaft schon in der Rückrunde stark weiter entwickelt", lobt Bach, dessen Team gegen Boll zweimal in Rückstand geriet. "Winterlingen scheint auf dem Papier her der einfachere Gegner als Boll zu sein. Doch es handelt es sich um ein Derby und da ist bekanntlich immer alles möglich", warnt der Spielertrainer davor, den angeknockten Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. "Wir müssen einfache Sachen machen, unser Spiel durchziehen, die Nervosität so schnell wie möglich ablegen und die Leistungen aus den vergangenen Wochen auf den Platz bekommen. Dann haben wir ganz gute Chancen. Der ganze Verein hätte den Aufstieg verdient", sagt Bach. für den es am Sonntagnachmittag das letzte Spiel im Benzinger Dress sein wird. Denn er verlässt den Verein und wechselt zur neuen Saison als Trainer zum Landesligisten TSV Straßberg.