Daniel Seemann sorgte mit dem späten 1:1-Ausgleich gegen den FC Gießen doch noch für ein Balinger Happy End. Foto: Kara

Regionalliga: Zwölfter Spieltag abgesagt: Braun-Team reist am Dienstag nicht zum VfB Stuttgart II. 

Nur zu einem Punkt gereicht hat es für die Fußballer der TSG Balingen am Freitagabend beim 1:1 (0:0) gegen den FC Gießen. Dennoch durften die Eyachstädter am Ende mit dem Unentschieden zufrieden sein.

Denn das 1:1 fiel erst in der Nachspielzeit. Unmittelbar vor dem Schlusspfiff hatte die TSG noch einmal alles nach vorne geworfen; der Ball landete bei Cedric Guarino, der aus 16 Metern abzog. Der Schuss landete an der Hand von Gießens Aykut Öztürk, und Schiedsrichter Marc Heiker (Kürnbach) zeigte auf den Elfmeterpunkt. Daniel Seemann, der nach 57 Minuten für Adrian Müller eingewechselt worden war, übernahm Verantwortung, lief an und versenkte den Ball zum glücklichen Ausgleich.

"Heute waren wir, wie auch schon in Ulm, etwas müde. Aber es waren viele Spiele, die wir in den vergangenen Wochen zu absolvieren hatten, und man darf nicht vergessen, dass wir Amateure sind, die in jedem Spiel das Maximale geben müssen. Deshalb sind wir zufrieden, dass es in diesem zähen Spiel noch zu einem Punkt gereicht hat. Der ist, wenn man beide Halbzeiten betrachtet, auch verdient", sagt Torschütze Seemann, der somit gleich zweimal Grund zum Feiern hatte, denn vor wenigen Tagen war der 28-jährige Angreifer Vater geworden.

Dass es am Ende noch zu einem Zähler gereicht hat, war auch ein Verdienst von Balingens Bestem, Torhüter Julian Hauser, der mit starken Paraden gegen Tim Korzuschek (25.), sowie den starken Gießener Neuzugang Marcel Mansfeld (36.) und Gabriel Weiß (50.) seine Mannschaft vor einem Rückstand bewahrte. Beim Führungstreffer der Gäste durch Korzuschek (51.), der nach einer Ecke am ersten Pfosten blank stand, war Hauser dann machtlos.

"Wir waren zwar gut im Spiel, aber unsre Pässe waren nicht exakt genug, und wir haben vorne die Bälle vertändelt; wir waren einfach nicht gefährlich genug", lässt der Balinger Keeper die Partie Revue passieren. "Am Ende hat es zu einem glücklichen 1:1 gereicht; ich glaube auch, dass war das Maximum, was wir aus diesem Spiel heraus holen konnten."

So ähnlich sah es auch Balingens Cheftrainer Martin Braun. "Wir waren in der ersten Halbzeit nicht konsequent genug und haben Gießen schon im ersten Durchgang gute Chancen ermöglicht, die unser Torhüter Julian Hauser stark gehalten hat. Nach dem 0:1 hat die Mannschaft aber eine gute Reaktion gezeigt und offensiver gespielt. Wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt und noch einen glücklichen Punkt geholt, mit dem wir gut leben können."

Dagegen saß bei seinem Gießener Kollegen Daniyel Cimen nach dem Spiel der Frust tief. "Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir den Sieg noch aus der Hand gegeben haben. Meine Mannschaft hat in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht und hätte bereits führen müssen. Nach dem 1:0 hätten wir das zweite Tor nachlegen müssen. Danach hatten wir zu wenig Entlastung und Balingen hat gedrängt. Wir haben gehofft, dass die TSG vielleicht nicht trifft; aber es ist anders gekommen. Wenn man das ganze Spiel sieht, war das Unentschieden am Ende gerecht."

Doch wie geht es nun weiter bei den Regionalliga-Kickern in Sachen "Lockdown light" aufgrund der Coronavirus-Pandemie? Der zwölfte Spieltag, der am Dienstag und Mittwoch hätte über die Bühne gehen sollen, wurde von der Ligenleitung vorsorglich ausgesetzt.

"Bis zum jetzigen Zeitpunkt liegen noch nicht alle Rückmeldungen der zuständigen Ministerien der Bundesländer hinsichtlich der Zuordnung der Regionalliga als Amateur- oder Profisport vor", teilten die Ligaverantwortlichen am Samstag mit. Zudem seien Sportanlagen einiger Vereine der Regionalliga Südwest von den Behörden ab Montag für Trainings- und Spielbetrieb gesperrt worden. Über das weitere Vorgehen soll diese Woche informiert werden.