Aalens Offensive gut im Griff hatten Laurin Curda und die TSG Balingen beim 2:1-Auswärtssieg. Foto: Eibner

Auftakt geglückt: Mit einem 2:1 (1:0)-Auswärtserfolg beim VfR Aalen sind die Fußballer der TSG Balingen in die zweite Saisonhälfte in der Regionalliga Südwest gestartet. Die Eyachstädter bleiben damit der Angstgegner des ehemaligen Drittligisten.

Balingens Cheftrainer Martin Braun hatte trotz personeller Probleme seine Mannschaft gut auf den Gegner eingestellt. Die TSG agierte griffig in den Zweikämpfen, legte viel Laufbereitschaft an den Tag und machte geschickt die Räume eng, so dass sich Aalen schwer tat, ins Spiel zu finden. Auch in der Offensive lancierten die Eyachstädter einige gute Vorstöße; es fehlte zunächst aber noch an der Präzision.

TSG präsentiert sich gut eingestellt

Nach knapp 20 Minuten kam der VfR vorne etwas besser ins Spiel. Zunächst schoss Kolja Hermann aus 18 Metern knapp drüber (18.); dann zog Kristjan Arh Gesen aus 16 Metern gefährlich ab; TSG-Torhüter war aber schnell unten und lenkte den Flachschuss stark noch um den Pfosten.

Balingen kontert eiskalt – Kaan Akkaya trifft zur Führung

Doch mitten in die Drangphase der Hausherren schlug Balingen eiskalt zu: Nach der Balleroberung im Mittelfeld spielte Lukas Foelsch in der 27. Minute einen feinen Steckpass auf die rechte Seite in den Lauf von Laurin Curda, der zur Grundlinie durchmarschierte und den Ball zurück auf den zweiten Pfosten legte, wo Kaan Akkaya eingelaufen war und den Ball überlegt zum 1:0 für die TSG im langen Eck versenkte.

TSG-Keeper Julian Hauser lässt nichts anbrennen

Aalen versuchte nun eine Reaktion zu zeigen, tat sich aber weiter schwer, gute Möglichkeiten heraus zu spielen. Und wenn dann doch einmal ein Ball aufs Balinger Gehäuse kam, wie nach einer Viorlage von Hermann (30.), oder beim Kopfball von Steffen Kienle nach einer Flanke von Leon Volz (43.), dann war Keeper Hauser zur Stelle und schnappte sich den Ball. Da auch die Angriffe der TSG von Aalens Defensive geklärt wurden, ging es mit einer knappen Führung des Braun-Teams in die Halbzeit.Nach dem Seitenwechsel war es Aalen, das sich zuerst wieder im Spiel anmeldete: Nach einer Flanke von Alessandro Abruscia kam Kienle zum Kopfball und verfehlte das Ziel nur knapp (47.). Wenig später war es der Balinger Schlussmann, der nach einem weiteren Kienle-Kopfball das Leder herunter pflückte (56.).

Aalens tragischer Held: Tim Schmidt trifft und fliegt

Der VfR kam nun immer wieder zu Standardsituationen; und eine davon führte zum Ausgleich: Abruscia führte einen Eckball kurz aus und spielte den Ball zurück auf Volz, der auf den langen Pfosten flankte, wo Tim Schmidt stand und zum 1:1 nach 63 Minuten einköpfte. Der Aalener Innenverteidiger sollten zum tragischen Helden an diesem Abend werden. Denn nur fünf Minuten später sah er nach einem Foul an Akkaya auf Höhe des Mittelkreises die Rote Karte von Schiedsrichter Lukas Heim (Wiesental) – eine vertretbare, aber harte Entscheidung.

Die Ostalb-Kicker mussten damit die letzten 20 Minuten in Unterzahl überstehen; zumal wenig später VfR-Cheftrainer Uwe Wolf ebenfalls Rot sah, nach dem er den Ball weggeworfen hatte, und auf die Tribüne musste.

Aalen stand nun deutlich tiefer und lauerte auf Ballgewinne. Das machte es für Balingen nicht einfacher; doch geduldig ließen die Eyachstädter den Ball laufen, um die Lücken zu finden und zu Chancen zu kommen: So wie in der 76. Minute, als Akkaya auf der linken Seite freigespielt wurde, Richtung Tor marschierte und nicht lange fackelte; aber mit einem starken Reflex parierte VfR-Torhüter Matthias Layer den Schuss Akkayas und verhinderte so einen erneuten Rückstand.

Neuzugang Jonas Meiser besorgt den 2:1-Siegtreffer

Machtlos war Aalens Keeper aber in der 82. Minute, als Balingen über mehrere Stationen kombinierte und Akkaya an der Strafraumgrenze in den Lauf von Neuzugang Jonas Meiser passte, der eiskalt zum 2:1 für die Gäste einschoss. Aalen steckte aber nicht auf und versuchte trotz Unterzahl in der Schlussphase noch einmal alles. Balingen ließ sich aber nicht mehr in die Bredouille bringen; brachte die Führung über Zeit und nahm so am Ende drei Punkte mit auf die Heimreise.