Auftakt in die Rückrunde in der Regionalliga Südwest geglückt: 4:0 (0:0) haben die Fußballer der TSG Balingen das Schlusslicht TSV Schott Mainz geschlagen. 30 starke Minuten reichten den Eyachstädter zum am Ende klaren Erfolg.
Doch so eindeutig, wie das Ergebnis suggeriert, war der Spielverlauf nicht. Das Team von Balingens Cheftrainer Martin Braun, der seine Startelf auf zwei Positionen verändert hatte – Julian Hauser rückte für Marcel Binanzer zwischen die Pfosten, und Laurin Curda ersetzte den verletzten Jonas Fritschi – tat sich gegen das Schlusslicht lange Zeit schwer, ehe dann der Knoten platzte.
TSG steht in der Anfangsphase das Glück zur Seite
Denn die Gäste aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt traten nicht auf wie ein Abstiegskandidat. Schott Mainz setzte in der Defensive auf eine Fünferkette und vorne auf ein Sturm-Trio, das die Gastgeber schon früh anlief und mit aggressivem Pressing nicht ins Spiel kommen ließ. So hatte Balingen enorme Schwierigkeiten, Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Glück hatten die Eyachstädter, als nach einem Freistoß der Gäste der Ball im Strafraum Simon Klostermann an die Hand sprang (6.), die Pfeife von Schiedsrichter Jan Dennemärker aber stumm blieb; bei einem Elfmeter hätte sich die TSG nicht beschweren können.
Viele Fehlpässe auf beiden Seiten
In der Folge entwickelte sich ein Partie auf schwachem Niveau. Beide Mannschaften hatten Schwierigkeiten, sich hochkarätige Chancen heraus zu spielen, leisteten sich zahlreiche Fehlpässe und neutralisierten sich über weite Strecken. Gefahr herrschte meist nur bei Standards. So wir nach zehn Minuten, als nach Eckbällen zunächst Jan Ferdinand und danach Matthias Schmitz zu Kopfballmöglichkeiten kamen.
Verhängnisvoller Fehlpass bleibt ohne Folgen
Die Gäste kamen über den wuseligen Sho Sannomiya immer wieder zu Vorstößen, die nicht ungefährlich waren: So blockte Schmitz einen Schuss des Japaners gerade noch ab (12.). Und als sich der Balinger Kapitän einen verhängnisvollen Fehlpass am eigenen Strafraum leistete (26.), hatte die TSG Glück, dass Birkan Celik aus guter Position vorbei schoss.
Torhüter Hauser bewahrt Balingen vor einem Rückstand
Torlos ging es in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel waren es die Gäste, die den besseren Start erwischten: Schott konterte über Kapitän Tim Müller, der den Ball hinter die Balinger Abwehr auf Celik spielte, der quer legte zu Sannomiya, der frei vor TSG-Torhüter Julian Hauser auf, der mit einer starken Fußparade seine Mannschaft vor einem Rückstand bewahrte (50.).
Doppelpack: Klostermann schlägt gleich zweimal zu
Nach knapp einer Stunde brachte Trainer Braun neues Personal: Lukas Foelsch und Aron Viventi kamen für Lukas Ramser und Pedro Almeida Morais. Dies zahlte sich aus: Gerade Mal eine Minute im Spiel behauptete Foelsch den Ball im Mittelfeld und passte zu Leander Vochatzer, der einen feinen Pass auf die linke Seite in den Lauf von Klostermann schlug, der sich gut durchsetzte, den heraus geeilten Mainzer Schlussmann umspielte und zur 1:0-Führung (60.). Damit hatte die TSG ihren "Dosenöffner" gefunden. Und als sich dann fünf Minuten später Laurin Curda stark auf der rechten Seite durchsetzte und flach auf den ersten Pfosten passte, lief Klostermann ein und erhöhte auf 2:0. Der Bann war nun gebrochen; die Gäste mussten nun aufmachen, und dies gab den Eyachstädtern immer wieder Raum zu Kontern und weiteren guten Gelegenheiten.
Schmitz macht mit dem Kopf alles klar
Dennoch fiel das 3:0 (76.) für die TSG nach einer Standardsituation: Nach einem gut getimten Eckball von Kaan Akkaya auf den ersten Pfosten, stieg Kapitän Schmitz hoch und köpfte ein.
Zwei Joker sorgen für die Schluss-Sequenz
Das war es aber noch nicht ganz mit dem Balinger Torhunger. Zwei "Joker" zeigten sich fünf Minuten vor dem Ende für den vierten Treffer verantwortlich: Der eingewechselte Marco Gaiser spielte in den Lauf von Tobias Dierberger, der ebenfalls kurz zuvor gekommen war, und dieser nahm den Ball überragend mit, ließ einen Abwehrspieler aussteigen und versenkte das Leder zum 4:0-Endstand.
