Matthias Schmitz trifft ins Gästetor - das Schiedsrichtergespann entschied in dieser Szene aber auf Abseits. Nichtsdestotrotz gewann die TSG souverän das Spiel. Foto: Kara

Beste Stimmung herrschte bei den Beteiligten der TSG Balingen nach dem 4:0-Heimerfolg gegen den Bahlinger SC am Freitagabend. Die über 800 Zuschauer kamen in den Genuss von richtig gutem Regionalliga-Fußball.

Auf der obligatorischen Pressekonferenz nach der Partie hatte wie immer der Gästetrainer das erste Wort. Axel Siefert lobte die TSG dabei in den höchsten Tönen und holte sich Applaus von den anwesenden Zuschauern ein: "Unabhängig von dem Spiel möchte ich Martin Braun und seiner Truppe ein Riesenkompliment machen. Was er und der Verein hier in den letzten Monaten zusammen geschweißt haben, das ist Wahnsinn!" Er betonte zudem, dass die vergangenen Spiele der TSG bereits überragend waren und man dementsprechend gewusst hatte, was auf den BSC zukommt.

Ehrliche Analyse vom BSC-Coach

Nichtsdestotrotz stellte er fest: "Wir wurden einfach überrollt. Von Minute zu Minute haben wir immer mehr unsere Eier verloren – und auch bis zum Schluss nicht mehr gefunden. Balingen hat uns vorgemacht wie man Spiele in der Regionalliga gewinnt." Braun nahm dieses Lob selbstredend gerne entgegen und lobte auch den BSC für die Entwicklung der vergangenen Jahre. Er ordnete ein: "In den vergangenen drei Spielen hatte der BSC gegen uns vielleicht etwas Glück, da hätten wir sicherlich auch was holen können. Heute sind hingegen viele Dinge für uns gelaufen. Wir hatten etwas das Glück und die Effektivität, die wir in den vergangenen Spielen nicht hatten."

In der Tat gab es durchaus Momente, die das Spiel in eine andere Richtung hätten führen können. So zum Beispiel der Lattentreffer der Bahlinger nach gerade einmal 30 Sekunden. Auch Kapitän Matthias Schmitz meinte nach der Partie: "Diese Szene haben wir zum Glück ohne Gegentor überstanden." Und in der Folge zeigte die TSG – vor allem in Person von Jan Ferdinand – was Effektivität vor dem Tor bewirken kann. Der Stürmer legte mit seinem Doppelpack den Grundstein für den Heimerfolg: "Beim 1:0 bekomme ich einen super Ball von hinten gespielt. Beim zweiten Treffer spielen wir uns gut nach vorne, der Ball rutscht dann zu mir und ich habe auch Glück, weil ich selbst ein bisschen wegrutsche. Insgesamt war es ein sehr, sehr gutes Spiel von uns", sagt Ferdinand.

Effizient vor dem Tor

Schmitz erklärte: "Wir waren heute eiskalt. Wenn es mal 2:0 oder 3:0 steht, dann läuft so ein Spiel halt ganz anders, als wenn man früh im Rückstand ist." Erneut lief die TSG im 5-3-2 System auf, in dem sich bei Ballbesitz die Schienenspieler Laurin Curda und Kaan Akkaya aber sehr aktiv nach vorne einschalteten. Auffällig war auch, wie variabel die Mittelfeldspieler Moritz Kuhn, Leander Vochatzer und Lukas Ramser agierten. In einer insgesamt sehr überzeugenden Mannschafts kann Ramser sicherlich insofern hervorgehoben werden, als dass er bei allen vier Treffern seine Füße ziemlich direkt im Spiel hatte: Das 1:0 legte er direkt vor, beim 2:0 und 3:0 spielte er den vorletzten Pass und das 4:0 erzielte er selber.

TSG lässt Ball und Gegner laufen

Schmitz hob die Spielfreude der Mannschaft nochmals explizit hervor: "Wie wir den Ball laufen gelassen und uns die Torchancen rausgespielt haben, das war einfach richtig gut. Der BSC hat glaube ich selber gemerkt, dass sie uns im Anlaufverhalten nicht vor Probleme stellen konnten. Wir waren immer einer mehr und haben das gut ausgespielt." Auch Cheftrainer Braun lobte die Ballsicherheit seiner Mannschaft. "Die Jungs glauben an sich und haben die nötige Geduld. Wir wissen trotzdem, dass wir nächste Woche wieder ein schwieriges Spiel haben. Aber nach solchen Partien kommt man natürlich gleich mit viel Vorfreude ins Training."

Mit dem Bus nach Trier

Am Samstag fährt die TSG dann zu Aufsteiger SV Eintracht Trier, der am Wochenende in Aalen 1:3 verlor. Mit dem Pokalspiel an Allerheiligen gegen den FC Holzhausen wartet prompt eine englische Woche. Hier könnte Braun die aktuelle Breite und Ausgeglichenheit seines Kaders wieder zu gute kommen. Auch die fünf getätigten Wechsel am Freitag erwiesen sich wieder als goldrichtig. Zum Gastspiel in der ältesten Stadt Deutschlands setzt die TSG Balingen einen Fanbus ein. Abfahrt nach Trier ist am Samstag um 7 Uhr bei der Bizerba-Arena. Der Fahrpreis beträgt 35 Euro. Anmeldeschluss ist der 26. Oktober. Anmeldungen sind möglich bei Lexi Bothner unter 0172/9 40 38 27 oder per Mail an: alexander.bothner@dvag.de