Eine Punkteteilung haben sich Moritz Kuhn (rechts) – hier im Duell mit Tobias Rühle – und die TSG Balingen bei Regionalliga-Spitzenreiter SSV Ulm erkämpft. Foto: Eibner

Mit einem 1:1 (0:0) bei Tabellenführer SSV Ulm sind die Fußballer der TSG Balingen in der Regionalliga Südwest im fünften Spiel in Folge ungeschlagen geblieben. Der Ausgleich fiel zwar spät, war aber nicht unverdient.

Denn das Team von Trainer Martin Braun zeigte, wie schon in den Spielen zuvor, ein starke Leistung: Die Eyachstädter standen in der Anfangsphase defensiv sicher, spielten aber auch mutig nach vorne und generierten gegen die spielstarken Gastgeber, die in den ersten 20 Minuten keine Torchancen verzeichneten, auch immer wieder Ballbesitzzeiten. Die erste richtige Prüfung wartete auf Balingen nach 25 Minuten, als Patrick Dulleck schön frei gespielt wurde und vor dem Balinger Gehäuse auftauchte; aber TSG-Torhüter Marcel Binanzer verhinderte mit einer starken Parade einen Rückstand seiner Mannschaft. Kurz nach der Halbzeit war es dann Dulleck, der die "Spatzen" mit 1:0 in Führung brachte. Ulm versuchte nachzulegen, vergab aber zwei gute Möglichkeiten. So blieb Balingen weiter im Geschäft, spielte weiter couragiert und wurde in der Schlussphase belohnt, als die TSG nach einem Foul im Strafraum einen Elfmeter zugesprochen bekam, den Torjäger Jan Ferdinand souverän zum 1:1-Endstand (82.) verwandelte.

Balingens Cheftrainer Braun sprach in der anschließenden Pressekonferenz von einem leistungsgerechten Resultat. "Wir können mit dem Spiel und dem Ergebnis sehr gut leben. In der ersten Halbzeit waren es wenig Chancen auf beiden Seiten, außer der großen Möglichkeit für Dulleck", blickte der 53-Jäghrige zurück. Seine Mannschaft sei dann auch gut in die zweite Halbzeit gekommen. Allerdings fiel dann der Ulmer Führungstreffer. "Was gut war, dass wir nach dem 1:0 ruhig geblieben sind und weiter versucht haben, Fußball zu spielen. Deshalb bin ich der Meinung, dass der Ausgleich verdient war", resümiert der Ex-Bundesligaprofi.

Für sein Pendant auf Ulmer Seite, SSV-Coach Thomas Wörle, war "das 1:1 auf der einen Seite sehr unglücklich für uns. Aber man muss das Spiel zweiteilen", analysiert der 42-Jährige. "Ich denke, wir hatten keine klare Chance gegen uns, aber auf der anderen Seite auch nicht allzu viele Möglichkeiten; jedoch genug um das Spiel zu gewinnen. Wir haben in den Balinger Ballbesitzphasen gut verteidigt. Letztendlich war es eine unglückliche Situation, die zum Elfmeter geführt hat. Insgesamt war es aber so, dass wir nicht den hohen Druck aufbauen konnten, um auf das zweite Tor zu gehen."

Auch für den Balingen Defensivspieler Sascha Eisele war es ein gerechtes Ergebnis. "Ich denke, die Punkteteilung geht so in Ordnung. Wir sind in der Defensive meistens ganz gut gestanden und hatten auch im Spiel nach vorne unsere Aktionen, teilweise über mehrere Passagen. Ich finde, wir waren gut im Spiel", sagt der 27-Jährige.

Trotz der Punkteteilung behauptete der SSV Ulm seine Tabellenführung, denn der härteste Verfolger, der FC Homburg, kam beim VfB Stuttgart II ebenfalls nicht über ein torloses Unentschieden hinaus und hat so weiter zwei Zähler Rückstand. Dies kann sich aber am kommenden Sonntag ändern, dann gastieren die "Spatzen" in Homburg zum Spitzenspiel.

Die TSG Balingen ist bereits am Freitagabend wieder im Einsatz. Dann geht es um 19 Uhr gegen den TSV Steinbach-Haiger, einen weiteren Titelanwärter. Die Mittelhessen schlugen zuletzt den VfR Aalen mit 4:0 und belegen mit 19 Zählern nun Rang drei. "Wir müssen gegen Steinbach wieder genau so fokussiert sein, wie in Ulm, defensiv stabil stehen und nach vorne unsere Aktionen nutzen. Dann ist auch gegen Steinbach etwas für uns drin", zeigt sich Eisele optimistisch, dass die TSG auch im sechsten Spiel ungeschlagen bleibt.