Zahlungsunfähig: Die Geschäftsstelle des Fussball-Regionalligisten SSV Ulm 1846 Foto: AP

Die Lage des von einer erneuten Pleite bedrohten SSV Ulm hat sich dramatisch verschärft.

Ulm - Fußball-Regionalligist SSV Ulm 1846 steht kurz vor der erneuten Pleite. "Es ist nicht mehr fünf Minuten, sondern fünf Sekunden vor zwölf. Wenn wir bis Freitag nicht 150.000 Euro an zusätzlichen Sponsorengeldern auftreiben können, müssen wir Insolvenz anmelden", sagte SSV-Präsident René Mick. Der Schuldenstand des ehemaligen Bundesligisten soll mehr als eine halbe Million Euro betragen und dürfte bis Saisonende auf 576.000 Euro ansteigen. Wie es heißt, wurden die Mitte November fälligen Oktober-Gehälter für Spieler und Trainer des SSV noch nicht ausbezahlt.

Angeblich will nun ein Konsortium regionaler Geschäftsleute den Verein übernehmen und sanieren. Das geht aus einem Schreiben des Anwaltes der Gruppe an den SSV-Vorstand hervor. Die potenziellen Sponsoren geben Mick und seinen Präsidiumskollegen bis zum heutigen Donnerstag Zeit, sich zu Verhandlungen bereitzuerklären. Als Bedingungen für einen Einstieg fordert das Konsortium den Ulmer Vorstand dazu auf, ihm die Geschäfte des Vereins zu übergeben und alle Verbindlichkeiten offenzulegen.

Mick nennt das Vorgehen der Gruppe "dubios", weil sie ihr Schreiben gleichzeitig auch an die Medien geschickt hat und weil vor allem unklar ist, wer genau dahinter steht. In dem Schreiben ist lediglich von "Geschäftsleuten aus der Region Ulm/Neu-Ulm" die Rede. "Wir werden der Sache allerdings nachgehen und unsere Unterlagen am Donnerstag zur Verfügung stellen. Denn wir müssen uns an jeden Strohhalm klammern", sagte Mick.