Zuletzt gewannen die Mainzer vor zwei Jahren das Ergenzinger Pfingstturnier – damals unter Trainer Sandro Schwarz. Foto: Fritsch

Jugendfußball: Dauergast FSV Mainz 05 will Ergenzinger Wettbewerb nutzen, um die Entwicklung seiner Spieler weiterzutreiben.

Der FSV Mainz 05 ist seit Jahren Dauergast beim Ergenzinger Pfingstturnier – und das mit Erfolg. Zuletzt gewannen die Rheinland-Pfälzer das Turnier vor zwei Jahren. Auch bei der diesjährigen Auflage (19. bis 21. Mai) sind die Nullfünfer an der Breitwiese ein heißer Favorit. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten betont der Mainzer U17-Coach Sören Hartung (34) jedoch: In erster Linie gehe es in Ergenzingen um Spaß am Fußball – und die Weiterentwicklung seiner Mannschaft.

Herr Hartung, der FSV Mainz 05 ist Dauergast an der Ergenzinger Breitwiese und schaffte seit 2011 insgesamt fünfmal mindestens den Einzug ins Halbfinale. Was ist das Mainzer Erfolgsgeheimnis?

Wir bieten den Spielern über die ganze Saison eine breite Ausbildung und versuchen entsprechend auch an Turnieren wie in Ergenzingen die Entwicklung weiterzutreiben. Das bedeutet, dass wir mit den Spielern an einem guten Turnierverlauf arbeiten und uns auch optimal vorbereiten.

Was haben Sie sich für dieses Jahr vorgenommen?

Wir wollen auch in diesem Jahr viel Spaß beim Turnier haben, die interessanten Gegner fordern und mit einer guten Portion Mut und Selbstverstrauen möglichst weit kommen.

Werden Sie Ihre beste Elf antreten lassen?

Wir werden mit dem Bundesliga-Kader anreisen, aber aufgrund von Verletzungen auch den ein oder anderen Spieler der U16 einbauen.

Sie treffen in der Vorrunde auf Gremio Porto Alegre. Was ist der Unterschied zwischen europäischen und nicht-europäischen Jugendmannschaften?

Es ist schwer, Aussagen über die Unterschiede zu treffen. Ich denke, wir können eine technisch gute Mannschaft erwarten, die brennen wird, sich in Deutschland zu präsentieren.

Welche Mannschaften sind Ihre Favoriten auf den Turniersieg?

Ich sehe den VfB Stuttgart und Hertha BSC weit vorne.

Sie selbst waren Kreisligaspieler in Norddeutschland, wurden dann Co-Trainer der Mainzer U12 und landeten schließlich im Bundesliga-Trainerstab. Das ist eine ziemlich steile Karriere...

Es ist vielleicht ein ungewöhnlicher Weg, aber auch eine Bestätigung der Kontinuität bei Mainz 05. Der Verein versucht nicht nur Spieler, sondern auch Mitarbeiter auszubilden und stetig an der Entwicklung teil zu haben.

Sie haben mit Thomas Tuchel, Sandro Schwarz, und Martin Schmidt zusammengearbeitet. Was haben Sie von Ihnen gelernt?

Von jedem dieser Trainer gab es einiges zu lernen. Ich habe versucht, immer etwas mitzunehmen und dies auch in meine tägliche Arbeit einzubauen. Alle Trainer verbindet die Faszination am Fußball und der Wille, jeden Tag besser zu werden.

Sandro Schwarz wurde 2014 mit dem FSV Mainz 05 Zweiter beim Pfingstturnier in Ergenzingen. Hat er Ihnen schon ein paar Tipps gegeben?

Einen speziellen Tipp habe ich nicht erhalten, aber dennoch sind wir guter Dinge, dass wir ein tolles Turnier spielen können.

 Info: Sören Hartung

 Sören Hartung stammt aus dem norddeutschen Alfeld (Landkreis Hildesheim). Als Spieler war der heute 34-Jährige für den SV Freden, den FC Ober-Ramstadt, den FSV Schierstein und die TSG Bretzenheim – und kam damit nie über die Kreisliga hinaus.

 Durch sein Studium in Darmstadt kam Hartung in Kontakt mit dem SV Darmstadt, in dessen Jugendbereich er von 2006 bis 2008 tätig war. "Die Uni lag quasi direkt neben dem Sportplatz", erklärt Hartung, wie der Kontakt entstanden ist. Anschließend stieg der Niedersachse beim FSV Mainz 05 ein, bei dem er Co-Trainer der U12 wurde. Nur ein halbes Jahr später stieg rückte Hartung in die Mainzer U19 auf und wurde Assistent des damaligen A-Junioren-Coaches Thomas Tuchel – mit Erfolg: Die Mainzer U19 wurde deutscher Meister.

 Als Tuchel kurz darauf die Nachfolge von Jørn Andersen bei den Profis antrat, blieb Hartung zweieinhalb Jahre lang Co-Trainer bei der U19. 2011 bekam der Niedersachse beim FSV Mainz zum ersten Mal seine eigene Mannschaft und wurde Cheftrainer der U16. Zwei Jahre später kehrte Hartung als Co-Trainer zur U19 zurück – abermals an der Seite eines später prominenten Chefcoaches: der heutige Bundesliga-Trainer Sandro Schwarz. In dieser Zeit nahmen die Mainzer A-Junioren unter Schwarz und Hartung auch am Pfingstturnier in Ergenzingen teil.

 2015 rückte Hartung in den Trainerstab der Mainzer Profis auf und wurde unter Trainer Martin Schmidt zwei Jahre lang zum Chefanalytiker der Bundesliga-Mannschaft.

 Seit Juli 2017 ist Hartung Cheftrainer der Mainzer U17.