Pascal Reinhardt (am Boden) versteht die Welt nicht mehr: Sechs Treffer in 120 Minuten reichten nicht, um mit Waitakere United ins Finale der neuseeländischen Fußballmeisterschaft einzuziehen. Sein Team unterlag im Elfmeterschießen. Foto: WU

New Zealand Football Championship: Hochdorfer "Kiwi" scheitert mit Waitakere United im Halbfinale.

Team Wellington – Waitakere United 9:8 n. E. (6:6, 4:4, 1:1). Der Traum vom Titel im Ausland ist geplatzt: Pascal Reinhardt hat mit Waitakere United den Einzug ins Finale der neuseeländischen Fußball-Meisterschaft verpasst - denkbar knapp. Mit drei Treffern war der Hochdorfer jedoch der erfolgreichste Torschütze des Halbfinales.

Zwölf Tore in 120 Minuten – das ist auch in Neuseeland alles andere als normal. "Mehr als verrückt. So ein Spiel ist einmalig. Ich kann es immer noch nicht glauben", sagte Reinhardt im Gespräch mit unserer Zeitung.

Er selbst war es, der in der 36. Minute mit seinem zweiten Saisontreffer die Gäste in Führung brachte. Nach dem Ausgleich des neuseeländischen Hauptstadt-Klubs kurz vor dem Halbzeitpfiff war der Hochdorfer nach dem Seitenwechsel (50.) erneut zur Stelle – und erzielte damit zu diesem Zeitpunkt bereits doppelt so viele Tore für Waitakere United wie in der ganzen Saison. Reinhardt: "Ich hatte schon beim Warmlaufen ein gutes Gefühl und zu meinen Kollegen gesagt: Wenn es heute wichtig wird, bin ich da."

Und der 24-Jährige lag mit dieser Vermutung goldrichtig: Nachdem es nach 90 Minuten 4:4 stand – zwei Tore von Wellington fielen per Elfmeter –, ging das Liga-Halbfinale in die Verlängerung. Die Gastgeber führten bis zur 120. Minute mit 6:5, ehe Reinhardt in der Nachspielzeit der zweiten Verlängerungshälfte den Ausgleich zum 6:6 erzielte.

Im Elfmeterschießen verließ Waitakere United jedoch das Glück. Auch Reinhardt gehörte zu den fünf Schützen, die Waitakere-Coach Chris Milicich auswählte. Der Hochdorfer traf zwar, drei seiner Team-Kollegen behielten jedoch nicht die Nerven.

"Man hat über die gesamten 120 Minuten gemerkt, dass alles möglich ist, aber es hat nicht sollen sein", fasste Reinhardt die Partie zusammen und machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: "Unser Ziel war der Titel. So auszuscheiden tut doppelt weh."

Als neuseeländischer Meister hätte sich Waitakere United über die ozeanische Champions League für die FIFA-Klub-WM qualifizieren können. In den vergangenen sechs Jahren gelang dies Neuseelands Meister ausnahmslos. Diese Chance hat nun das Team Wellington, das am Wochenende im Liga-Finale auf Rekordmeister Auckland City trifft.

Reinhardt hatte schon vor dem Halbfinale erklärt, Waitakere United nach der Saison zu verlassen. Im April wird der Hochdorfer, der zuletzt für den SSV Ulm in der Regionalliga Südwest aktiv war, wieder in Deutschland sein. Bei welchem Verein Reinhardt künftig spielen wird, stehe noch nicht fest.