In diesem Fall harmoniert Karapidis vor allem im Sturm mit Maurice Dreher, beide sind extrem effizient. Dreher steht mit 17 Treffern auf Platz zwei der Torjägerliste, Karapidis kommt mit 13 Toren auf Rang sechs. "Vor der Runde hatten wir uns eigentlich zum Ziel gesetzt, mit gleich vielen Treffern die Runde abzuschließen", sagt der Berufsschüler. Aber erstmal Lunte gerochen, könnte sich Karapidis schon vorstellen, einen kleinen internen Wettkampf auszuloben, wer denn am Ende die Nase vorn hat, natürlich "alles rein sportlich. Wir ergänzen uns gut, am Ende ist es eigentlich egal, wer trifft, Hauptsache es steht ein Sieg."
Und doch, vier Treffer sind ein klarer Fingerzeig, kommt dabei scheinbar gar nicht von ungefähr, und damit wäre die Verbindung zu Erich Beer hergestellt: Es ist nämlich nicht Karapidis’ erster Viererpack, das weiß er selbst am besten. "Vor ein paar Wochen haben wir ein Freundschaftsspiel gegen Freudenstadt bestritten, da habe ich auch viermal getroffen", sagt er.
Extrem reaktionsschnell
Wie der gebürtige Hochdorfer zu solchen Leistungen fähig ist, ist ihm mithin selbst ein Rätsel, rational kaum erklärbar, wie wohl bei den meisten Stürmern auf der Welt. Unbestritten sind die Fähigkeiten, die er als vergleichsweise großer Spieler mitbringt, obwohl ihm das Kopfballspiel nicht wirklich liegt. Karapidis besticht durch sein Tempo, hinzu kommt, "dass ich unter meinen jetzigen Trainern meinen Torriecher weiterentwickelt habe". Das ganze rundet technisch versierte Rechtsfuß dann mit einer besonderen Gabe ab, Karapidis ist extrem reaktionsschnell im Abschluss.
"Andererseits", ergänzt er selbstkritisch, "gibt es Tage, da treffe ich einfach nicht, oft ist es von der Tagesform abhängig". Und auch vom Gegner. Auf den stellt man sich auf Seiten Ergenzingens jedes mal individuell ein und variiert gegebenenfalls in der Aufstellung. Karapidis spielte bis zu seinen C-Jugend-Zeiten in Hochdorf vor allem auf der Position des Achters, dann zog es ihn nach ganz vorne und dort fühlt er sich am wohlsten, eben "gerne auch mal über die Außen kommend", wenn es der Gegner verlangt.
Unterstützt wird er dabei tatkräftig von seinem Vater, der kein Spiel verpasst. Zweimal im Jahr geht es auch auf Verwandtenbesuch nach Griechenland, sein Lieblingsklub dorzt ist Paok Saloniki, Karapidis liebt die Stimmung in dessen Stadion. Wie es für ihn weitergeht, das lässt er noch offen, "mal sehen was die Zukunft bringt". Erstmal sind bis zum Saisonende noch vier Spiele zu absolvieren. Vier Spiele, in der er vielleicht noch den dritten Viererpack schnürt – und so mit Beer gleichziehen würde.
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