Fabian Schneider gegen sieben Seedorfer, nicht nur in dieser Situation gab es für die Gechinger beim Relegationspiel in Dagersheim kein Durchkommen. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Fußball: SF Gechingen im Landesliga-Relegationsspiel gegen den SV Seedorf viel zu harmlos. Mehr als 1200 Fans.

Weit über 1000 Zuschauer, aufgeteilt in drei Lager, waren am Sonntag erwartungsfroh zum Landesliga-Relegationsspiel ins Dagersheimer Waldstadion gepilgert.

Die Gechinger waren mit der Hoffnung angetreten, eine völlig verkorkste Saison im letzten Moment doch noch zu retten. Der SV Seedorf wollte einer Rückrunde, die schon mit dem Gewinn des Bezirkspokals des Bezirks Schwarzwald gekrönt war, das Sahnehäubchen aufsetzen und den Landesliga-Aufstieg feiern.

Der dritte Teil der Zuschauer hatte sich einfach auf ein spannendes Spiel gefreut und wurden enttäuscht – vor allem über den Auftritt der Sportfreunde Gechingen.

Von "das war zu wenig" über "kein Tempo" bis "blutleer" reichten die Urteile. Die meisten Zuschauer hatten in spielerischer Hinsicht doch deutlich mehr von dem Landesligisten erwartet.

Der hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, doch 70 Prozent der Offensivaktionen bestanden aus Querpässen. Ein Flügelzangenspiel mit den Pärchen Kai Becker/Fabian Schneider (links) und Alexander Pretsch/Steffen Honigmann (rechts) fand praktisch nicht statt, weil das SFG-Spiel zu sehr auf Sicherheit ausgerichtet war. Honigmann/Schneider mussten es auf eigene Faust versuchen, doch bei diesem Vorhaben kamen die Bälle generell zu langsam in die Positionen.

Der Bezirksligist konnte sich in Ruhe formieren, die Routiniers Tobias Bea und Tobias Heizmann machten die Mitte konsequent zu. Bastian Bothner, dessen Einsatz wegen einer Verletzung lange infrage stand, gewann in den 90 Minuten im Zentrum nicht einen einzigen Zweikampf.

"Das Spiel ist ein Spiegelbild der zurückliegenden Saison" stellte SFG-Trainer Christoph Kwasniewski enttäuscht fest. Dem Nachfolger von Benni Maier war es nicht gelungen, der Mannschaft neue Impulse zu vermitteln, seine taktische Vorgabe für die Relegation – "Wir haben gesehen, wie die agieren und wollten denen nicht ins Messer laufen" – erwies sich am Ende als Bumerang. Statt den Gegner richtig zu beschäftigen ließ er dem SV Seedorf mit dem vor allem über Andreas Kwiranoglou zelebrierten "Breitbandspiel" Zeit sich auf die Angriffsversuche einzustellen.

In Rückstand geraten, war klar, dass es schwer werden würde, auch weil die Gechinger in den verbleibenden elf Minuten bis zur Pause keine Anstalten mehr unternahm, am Tempo zu drehen.

Die erste Viertelstunde nach dem Seitenwechsel entschädigte jedoch für den langen "Leerlauf". Jetzt machten sich auch die SFG-Fans bemerkbar. Hoffnung kam auf, der Bezirksligist geriet unter Druck, aber wie so oft in der zurückliegenden Runde, die Gechinger waren nicht in der Lage sich für ihren Aufwand zu belohnen.

Spielerisch waren die Bemühungen in den gegnerischen Strafraum zu kommen, eher zufallsbedingt. Ein klares Konzept war jedenfalls nicht zu erkennen, allenfalls gut gemeinte Einzelaktionen. Der Seedorfer Torhüter Fabian Dittmer erlebte im Vergleich zu seinem Gegenüber Andre Maidel einen geruhsamen Nachmittag. Ein einziger Schuss kam auf die 7,32 x  2,44 Meter großen Umrandung, und der landete in der 19. Minute am Pfosten. Die logische Folge war ein 0:2 und die bittere Erkenntnis für die Gechinger Fans, dass es auch schlimmer hätte kommen können.