Umkämpftes Derby: Luca Crudo (weiß, FC 08) setzt sich hier gegen den Schonacher Nico Frey durch. Foto: Marc Eich

Landesliga: FC Furtwangen gewinnt dank Torhüter Christoph Wehrle. Letzter Hoffnungschimmer beim DJK Villingen.

In der Landesliga Staffel 3 Südbaden gab es am Wochenende wieder Bemerkenswertes.

 FC Furtwangen

Furtwangens Trainer Markus Knackmuß war nach dem 2:1-Sieg gegen den FC Löffingen nur mit 30 Minuten seiner Mannschaft zufrieden. "Wir haben dieses Spiel dank Christoph Wehrle gewonnen", sagte er nach dem Abpfiff. Der Torhüter hatte die Furtwanger im Spiel gehalten. "In der zweiten Halbzeit waren wir zu weit weg von unseren Gegenspielern und haben viele unnötige Fehler fabriziert. Wir haben uns selbst immer wieder in Schwierigkeiten gebracht", ärgerte sich Knackmuß. Nur in den 30 Minuten vor der Halbzeit habe seine Mannschaft eine starke Leistung gezeigt. "In diesen haben wir so gespielt, wie wir es in den vergangenen Spielen öfter bewiesen haben." Das Siegtor von Lukas Schmitz fiel in der 83. Minute wie ein Blitz aus heiterem Himmel.

 FC Löffingen

Zu gerne hätte Löffingens Coach Tim Heine an seiner alten Wirkungsstätte einen Zähler mitgenommen. Dieser wäre bei der 1:2-Niederlage in Furtwangen auch verdient gewesen. "Wir müssen in den ersten 15 Minuten in Führung gehen. Da hatten wir zwei 100-prozentige Möglichkeiten", ärgerte sich der Coach. Das Spiel hat ihm erneut deutlich gezeigt, wo die Schwächen seiner Mannschaft liegen. "Erneut geraten wir nach einer Standardsituation in Rückstand. Dann machen wir zwar den Ausgleich, verlieren das Spiel aber nach einem unnötigen Abwehrfehler." Bis zur 70. Minute dominierten die Löffinger das Geschehen auf dem Platz. "Aber Christoph Wehrle hat uns mit seinen Paraden zur Verzweiflung gebracht. Wir haben uns – wie schon so oft in den vergangenen Spielen – unter Wert verkauft."

 DJK Villingen

Noch ist die DJK Villingen nicht abgeschrieben. Trotz der 0:4-Niederlage gegen den direkten Konkurrenten aus Salem besteht weiter Hoffnung, am letzten Spieltag noch den Sprung auf den zwölften Platz zu schaffen. So verbleibt für Trainer Jan Hirsch, der am Samstag verabschiedet wurde, noch die Hoffnung auf die letzte Partie beim FC Schonach. "Wir haben Salem durch eigene Fehler immer wieder ins Spiel gebracht und die Gegentore selbst eingeleitet", ärgerte sich Hirsch. In der zweiten Halbzeit hatte die DJK dann die Chance, durch Fatih Avci und Patrick Haas auszugleichen. " Wir mussten alles auf eine Karte setzen. Aber das 0:3 war dann der Knackpunkt. Es hat uns den Stecker gezogen." Neben dem Coach wurden auch Marc Riesle, Dennis Werner (beide SV Rietheim), Alieu Sarr, Mike Tritschler (noch offen), Christian Penndorf (tritt kürzer) und Heiko Reich verabschiedet.

 FC 08 Villingen II

Noch besteht für die Nullachter die kleine Chance auf Platz 1 – und damit den direkten Aufstieg in die Verbandsliga. Die in Villingen anwesenden Fans des SC Pfullendorf mussten so auf das Meisterbier verzichten. Mit dem 3:2-Sieg gegen den FC Schonach zeigten die Nullachter, dass sie für Aufstiegsspiele (ein Gegner steht mit dem SV Bühlertal bereits fest) gerüstet sind. "Der Sieg war sehr wichtig für die eigene Moral. Natürlich auch in Hinsicht auf die Aufstiegsspiele", sagte Marcel Yahyaijan. Er lobte, was seine Mannschaft vor der Pause abgeliefert hatte. "Unser Plan ist bis zur Halbzeit zu 100 Prozent aufgegangen. Meine Mannschaft hat diesen taktisch perfekt umgesetzt." Pietro Morreale und Mauro Chiurazzi hatten für die Führung gesorgt. Nach der Pause schlichen sich dann Fehler ein. Diese ermöglichten den Schonachern den Ausgleich. "Doch meine Jungs haben gleich wieder Charakter gezeigt und sich weitere Chancen – und das 3:2 – erspielt."

 FC Schonach

Ganz anders lief es bei der 2:3-Niederlage im Derby beim FC 08 II für den FC Schonach. Der Plan von Enrique Blanco ging zunächst überhaupt nicht auf. Nach zwei Standardsituationen lagen die Teutonen mit 0:2 zurück. Dann fingen sich die Gäste und nutzten die offenen Räume zum Kontern. Zu Beginn des zweiten Abschnitts ließ der Tabellenfünfte Taten folgen. Zwischenzeitlich versagten Schonachs Torjäger Alex German noch die Nerven. Er scheiterte mit einem Strafstoß am hervorragend reagierenden Anthony Vituli. Nach dem Ausgleich zogen die Villinger das Tempo wieder an. In einer kurzen Drangphase der Gastgeber unterlief den Schonachern ein grober Abwehrschnitzer, den der Gegner zum 3:2 ausnutzte. "Zunächst haben wir uns in der ersten Hälfte in den entscheidenden Szenen nicht durchsetzen können. Im zweiten Spielabschnitt hat die Elf meine Vorgaben sehr gut umgesetzt. Wenn wir über die gesamten 90 Minuten die Leistung aus der zweiten Hälfte abrufen, kann das Ergebnis auch anders ausgehen", bedauerte Blanco.

 SV Obereschach

"Man merkt, dass bei uns die Luft raus ist. Wir sind froh, wenn die Saison nun endlich zu Ende ist", meinte Sportvorstand und Interimscoach Alexander "Bubi" Lees nach der heftigen 1:6-Klatsche gegen den FC Überlingen. Marc Kuczkowski schaffte einen lupenreinen Hattrick gegen die Schwarz-Goldenen. Er traf via Freistoß, Elfmeter und aus dem Spiel heraus. Insgesamt musste das Schlusslicht sechs Gegentreffer hinnehmen. Es ist extrem bitter, dass es erneut so viele waren, denn die Obereschacher zeigten auch, dass sie Fußballspielen können. Adrian Storz bediente Oguzhan Yildiz mit einem Traumpass – dieser traf zum 1:6.

 DJK Donaueschingen

In Hilzingen lief es für die Donaustädter wunschgemäß. "Dreier" mit einem deutlichen 4:1-Erfolg eingebracht und nun 48 Saisonpunkte auf der Habenseite – die 50er-Marke will man beim Saisonfinale und Heimspiel gegen Schlusslicht Obereschach knacken. "Die 50 Zähler sind für uns noch drin, diese streben wir natürlich auch an", so DJK-Coach Olaf Kurth. Über ihren jeweiligen Doppelpack gegen Hilzingen freuten sich Andreas Albicker und Raphael Schorpp ausgiebig. Beide Akteure waren mit reichlich "Zielwasser" versehen und trieben dem FC-Keeper die Zornesröte ins Gesicht. Beim in der 55. Minute erfolgten Strafstoßduell mit Nelson Johann Jeckl zog Donaueschingens Schlussmann Sebastian Neininger den Kürzeren. Gar nicht so selten freilich bleibt "Neinis" Brust nach diesen spezifischen Situationen breit – der "Einser" ist ein vergleichsweise guter Elfmeter-Killer.