Bezirksliga: Spiel des Tages - Stammheims Trainer Vogt: "Schiedsrichter hat uns Genick gebrochen".
Nur auf drei Plätzen wurde in der Bezirksliga gespielt. Dafür gab es am Sonntag jedoch einige Treffer zu sehen. Acht davon beim Spiel in Nufringen, ganz zum Leidwesen des VfL Stammheim. Ganz so deutlich war die Angelegenheit jedoch nicht.
Mit 6:2 hat der SV Nufringen gegen den VfL Stammheim gewonnen. Ein sehr deutliches Ergebnis, ganz so deutlich war das Spiel jedoch nicht. "Wir haben die erste Halbzeit beherrscht. Der Gegner hatte doch kaum eine Chance", ärgerte sich Manuel Vogt, der Spielertrainer des VfL Stammheim.
Das war korrekt, zumindest bist auf eine – entscheidende – Szene. Andreas Poser brach auf der rechten Seite durch, flankte den Ball an Matthias Molls vorbei nach innen zu Alieu Gissay. Der hätte Stammheims Torhüter Jan Haas sogar noch fragen können, wo er das Ding hin haben wolle, bevor er zum 1:0 einnetzte, so viel Platz hatte er. Auch ein Weitschuss von Sascha Eberhardt hatte es in sich. Doch der flog in der 28. Minute knapp am Tor vorbei.
Kurz danach tat es ihm Jonathan Tommasi gleich. Vor der Pause dann die beiden großen Aufreger aus Stammheimer Sicht. Gleich zweimal sprang die Bank geschlossen auf und forderte einen Handelfmeter. Schiedsrichter Sinan Aksakal entschied sich jedoch anders und begründete diese Entscheidung damit, dass der Arm angelegt gewesen sei.
Im zweiten Abschnitt schob Manuel Vogt seine Elf etwas nach vorne. Spielerisch sah das richtig gut aus. Der Lohn folgte nach 58 Minuten. Jonathan Tommasi glich per Flachschuss zum 1:1 aus. Die Stammheimer waren wieder dran. Doch in einigen Situationen zeigten sich die Nufringer konsequenter, vor allem bei den zweiten Bällen. Aus einer dieser Aktionen entwickelte sich der erste Knackpunkt. Andreas Poser erzielte mit einem gekonnten Heber das 2:1 (64.). Nur zwei Minuten später verloren die Stammheimer wieder den Ball. Das Leder kam zu Marcus Kugel. Der verwandelte zum 3:1. Wieder waren die Stammheimer nicht einverstanden, reklamierten auf Abseits. Schiedsrichter Aksakal ließ sich jedoch nicht beirren und zeigte auf den Anstoßpunkt.
Der VfL war nun aufgebracht. Gissay drang über die rechte Seite in den Strafraum ein. Pascal Kömpf ging energisch dazwischen und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Kömpf war nicht einverstanden und holte sich noch eine Gelbe Karte wegen Meckerns ab. Sascha Eberhardt zeigte sich unbeeindruckt und versenkte die Kugel halbhoch zum 4:1 (68.).
Danach kam der VfL wieder in die Spur. Pascal Scheier, Oliver Wengschick, Calvin Redzepagic und Jonathan Tommasi ließen den Ball schön laufen, jedoch meist nur bis zur Strafraumgrenze. Hinten hingegen war die Leidenszeit von Pascal Kömpf noch nicht vorbei. In der 78. Minute fälschte er einen Eckball unglücklich zum 1:5 ins eigene Tor ab. Damit war jedoch immer noch nicht Schluss. Die Nufringer trieben ihre gnadenlose Effektivität in der 86. Minute auf den Höhepunkt. Ralf Richter versenkte einen Freistoß mit Hilfe des Innenpfostens zum 6:1. Da war es auch nur ein schwacher Trost, dass Nufringens Torhüter Alexander Isaev in der 90. Minute einen Freistoß von Visar Miftari zum 2:6 ins eigene Netz faustete.
SV Nufringen: Alexander Isaev; Marco Hermann, Lucas Schneider (85. Michael Binder), Ralf Richter, Sascha Eberhardt, Andreas Poser, Alieu Gissay (73. Ibrahim Mohammadou), Markus Kaupp, Gökhan Haybat, Louis Gössler, Marcus Kugel (86. Florian Noack).
VfL Stammheim: Jan Haas; Matthias Molls, Maximilian Starke, Pascal Kömpf, Roman Reutter, Jonathan Tommasi, Pascal Scheier, Oliver Wengschick (68. Raffael Walter), Calvin Redzepagic (86. Stefan Zedler), Mehmet Sejdiu (73. Jan-Philipp Hielscher), Visar Miftari.
Tore: 1:0 (37.) Alieu Gissay, 1:1 (58.) Jonathan Tommasi, 2:1 (64.) Andreas Poser, 3:1 (66.) Marcus Kugel, 4:1 (68. Strafstoß) Sascha Eberhardt, 5:1 (78.) Pascal Kömpf (Eigentor), 6:2 (90.) Visar Miftari.
Schiedsrichter: Sinan Aksakal.
Zuschauer: 40.
Trainerstimmen
Andreas Poser, SV Nufringen:
"Das Spiel war nicht einfach, auch wenn es bei vier Toren Unterschied danach aussieht. Wir waren sehr effektiv, hätten sogar noch mehr Tore erzielen können, aber man kann nicht alle Chancen reinmachen. Natürlich hatten wir auch etwas Glück, ohne geht das Spiel vielleicht nur 4:2 aus."
Manuel Vogt, VfL Stammheim:
"Ich sage normalerweise nichts gegen den Schiedsrichter, die haben einen schweren Job, aber heute hat er uns das Genick gebrochen. In der ersten Halbzeit hat er zwei Handelfmeter nicht gesehen, dann einmal Abseits nicht erkannt und dann noch einen Elfmeter gegen uns gepfiffen. Das war einfach zu viel."
