Gruols Torjäger Andreas Kohle versucht, den Ball gegen Levi Kolb vom TSV Trillfingen abzuschirmen. Foto: Kara

Hallenfußball: Gastgeber Gruol schlägt Hart/Owingen nach packendem Finale. Titelverteidiger auf Platz drei.

Was für eine Dramatik in der Haigerlocher Witthauhalle: Mit 3:1 nach Neunmeterschießen über die SG Hart/Owingen hat Gastgeber SV Gruol die 32. Auflage des Hallen-Eyachpokals gewonnen.

1:1 stand es nach den regulären Spielzeit, in der Chris Ruderschmidt Hart/Owingen per Hackentrick mit 1:0 in Front geschossen und Florian Rebholz den SVG mit einem Treffer eine Minute vor dem Ende in die Verlängerung gerettet hatte. Dabei nutzten die Gastgeber eine numerische Überlegenheit, denn Hart/Owingens Spielertrainer Hermann Gaksteder hatte eine Zeitstrafe – und zur Verwunderung aller – auch noch eine Rote Karte kassiert. In der fünfminütigen Verlängerung ereilte Gruols Simon Flaiz dasselbe Schicksal. Seine Mannschaft aber überstand die prekäre Situation und hatte 20 Sekunden vor Schluss die große Gelegenheit zum Siegtreffer. Aber Raphael Fechter brachte seinen Körper noch zwischen den Schuss von Rebholz und das eigene Tor, und so ging’s ins Neunmeterschießen.

Dort vergab Ruderschmidt für Hart/Owingen, Björn Siebert traf für den SVG, dessen Keeper Dominik Fischer anschließend gegen Tim Fechter parierte. Rebholz machte schließlich mit dem 3:1 den Deckel drauf. "Wir sind im Verlauf des Turniers stärker geworden und hatten sicher auch das nötige Quäntchen Glück, aber wir haben den Pokal zu Recht gewonnen", sagte Gruols Spielleiter und Turnierleiter Matthias Illi, während die SVG-Kicker auf dem parkett der Witthauhalle ihren Triumph feierten.

Das Glück des Tüchtigen hatte der SVG auch im Bezirksliga-Duell mit Titelverteidiger TSV Trillfingen im Halbfinale. Die Trillfinger waren zuvor ohne einen Punkt abzugeben durch Vor- und Zwischenrunde marschiert. Aber Gruol stoppte die Tormaschine des Lokalrivalen. Andreas Kohle – er war mit neun Treffern Torschützenkönig des Turniers – schoss die Gastgeber mit 1:0 in Front, Fabius Siegler traf zum Ausgleich. Im Neunmeterschießen lag der Vorteil lange Zeit auf Seiten der Trillfinger, aber beim Stand von 8:8 scheiterte Siegler an Fischer und Kohle macht den Finaleinzug der Gruoler mit dem 9:8 perfekt.

Im zweiten Halbfinale ging Hart/Owingen gegen den Vorjahresfinalisten SG Weildorf/Bittelbronn I durch Ruderschmidt in Führung, in der Folge zeigten sich der A-Ligist überlegen, glich durch Alexander Esslinger aus und hatte gute Chancen vorzulegen. Aber Ruderschmidt sorgte mit dem 2:1 für die Entscheidung.

Und so wurde das Neunmeterschießen um Platz drei zur Neuauflage des Hallen-Echapokalfinales des Jahre 2018. Dort setzte sich der Titelverteidiger souverän mit 4:1 durch. Jonas Wiest, Dennis Söll, Manuel Hauke und Levi Kolb trafen allesamt, und Trillfingens Keeper Niklas Krause musste nur den Versuch von Christian Nota passieren lassen.

Richtig starken und sehenswerten Hallenfußball hatte der TSV Trillfingen präsentiert, ehe er im Halbfinale ausgebremst wurde. Das Team von Trainer Markus Helber sicherte sich den Sieg in Vorrundengruppe A mit 12 Punkten und 20:2 Toren vor dem SV Gruol, der nach einer 1:3-Niederlage gegen Trillfingen auf 9 Punkte (17:4) kam. Als Dritter zog die SG Weildorf/Bittelbronn II (6/10:8) in die Zwischenrunde ein. Der SV Heiligenzimmern (3/10:8) und die SGM Hart/Owingen II (0/1:31) blieben auf der Strecke.

Den Sieg in Gruppe A trugen die A-Junioren der SGM Eyachtal davon. Sie erreichten 9 Punkte (10:7) und hatten damit die Nase knapp vor Hart/Owingen I (9/8:5). Gruppendritter wurde aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber dem SV Grün-Weiß Stetten (7/7:10) die SG Weildorf/Bittelbronn I (6/10:7). Die SGM Haigerlich/Trillfingen II/Bad Imnau (0/10:14) ging zwar leer aus, stellte mit Jonas Kimpfler aber den besten Torhüter des Turniers.

Trillfingen gab sich auch in der Zwischenrunde keine Blöße, zog in Gruppe C mit neun Punkten (7:1 Tore) ebenso wie Hart/Owingen I (6/3:5) ins Halbfinale ein. Für Weildorf/Bittelbronn II (0/1:5) war Feierabend. Weitaus enger ging es in Gruppe D zu. Am Ende hatten alle drei Mannschaften einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto. Das beste Torverhältnis sprach für Weildorf/Bittelbronn I (5:2), Gruol wurde Zweiter (4:5) und blieb damit hauchdünn vor den Eyachtal-Junioren (3:5).

Bereits am Samstag stand die Witthauhalle ganz im Zeichen des Eyachpokals, als die AH-Mannschaften ihren Cup-Sieger ermittelten. Den Sieg sicherte sich Gastgeber SV Gruol, der im Endspiel die "Oldies" vom SV Bittelbronn nach einem Treffer von Bernd Schick mit 1:0 bezwang. Rang drei im neun Mannschaften umfassenden Feld der Eyachpokalgemeinschaft schnappte sich der SV Grün-Weiß Stetten mit einem 2:0-Erfolg im kleinen Finale über die AH-Kicker des SV Owingen.

Stetten hatte das Endspiel nur hauchdünn verpasst – im Halbfinale stand’s gegen Gruol nach regulärer Spielzeit 1:1, im Neunmeterschießen hatten die Gastgeber mehr Fortune und gewannen schließlich mit 5:4. Weitaus weniger Mühe hatte der SV Bittelbronn, der sein Semifinale gegen Owingen klar mit 3:0 gewann. Auf den Plätzen fünf bis neun landeten der SV Heiligenzimmern, der SV Weildorf, der SV Haigerloch, der TSV Trillfingen und der SV Hart.