Ab der Saison 2025/26 schließen sich der TSV Haiterbach und der SV Gündringen zusammen – allerdings nur mit den zweiten Mannschaften. Die Verantwortlichen beider Vereine betonen: Die ersten Mannschaften sollen weiter selbstständig bleiben.
Es ist eine Spielgemeinschaft, die nur durch die WFV-Reform möglich wurde. Denn zwischen Gündringen und Haiterbach verlief bis zum Sommer 2024 eine Bezirksgrenze. Der SV Gündringen gehörte zum Fußballbezirk Nördlicher Schwarzwald, der TSV Haiterbach zum Fußballbezirk Böblingen/Calw. Doch durch den Zusammenschluss zum Bezirk Nordschwarzwald können sich nun auch die beiden Vereine aus den nur vier Kilometer voneinander entfernten Orten zusammenschließen.
Immer weniger Spieler
„Klar, die WFV-Reform kommt uns da auf jeden Fall sehr entgegen. Vorher wäre es ja gar nicht gegangen“, sagt Timo Thal, sportlicher Leiter des TSV Haiterbach. SVG-Sportvorstand Christoph Helber lobt: „Die Gespräche mit dem TSV Haiterbach waren von Anfang an sehr positiv. Wir haben schnell gemerkt, dass wir sehr ähnliche Vorstellungen und auch Herausforderungen haben. Das ist eine gute Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“ Denn der Hauptgrund für den Zusammenschluss liegt auf der Hand: Immer weniger Spieler stehen zur Verfügung. „Beide Vereine haben da ähnliche Probleme. Die starken Jahrgänge fallen einfach weg“, sagt Thal.
Gespräche seit Sommer
Der Zusammenschluss wird sich allerdings auf die zweiten Mannschaften beschränken, die ab der kommenden Saison als Spielgemeinschaft unter dem Namen SG Haiterbach/Gündringen antreten. Die Details ausarbeitet hat eine siebenköpfige Task-Force mit Mitgliedern beider Vereine. Das erste Treffen fand bereits im vergangenen Sommer statt. Thal lobt: „Es hat sofort gut gepasst in der Gruppe. Menschlich sind wir alle auf einer Wellenlänge. Jedem liegt das Wohl der Vereine sehr am Herzen und ich denke, wir gehen da einen guten und wichtigen Schritt.“
Pietrucha wird Trainer
Severin Pietrucha wird Spielertrainer der SG Haiterbach/Gündringen. Der 40-Jährige war bereits als Spieler mit dem TSV Haiterbach erfolgreich und sammelte unter anderen in Haiterbach und Hochdorf Trainererfahrungen. Michael Kaupp vom TSV Haiterbach, der Teil der Task-Force ist, freut sich schon auf den neuen Trainer: „Seve ist ein guter Freund und vor allem ein toller Fußballer und Trainer. Genau der Richtige für unsere neue SG.“
Start in der Reserveliga
Der SV Gündringen II spielt aktuell in der Staffel 3 der Kreisliga B und ist dort Tabellenachter. Der TSV Haiterbach II spielte in der Reserveliga, hat sich dort aber im Lauf der Saison zurückgezogen. Auch die neue SG Haiterbach/Gündringen soll in der Reserveliga an den Start gehen. Weitere Details sollen in der Task-Force geklärt werden. Auch mit dem Bezirk Nordschwarzwald stehe man in Kontakt. Der Gündringer Spielleiter Marco Zistler lobt: „An dieser Stelle gilt unser Dank dem Bezirk Nordschwarzwald und Bezirksspielleiter Martin Stede für die guten Zusammenarbeit und das offene Ohr für unsere Fragen und Anliegen.“
Weitere Fusion?
Bleibt die große Frage: Ist der Zusammenschluss der zweiten Mannschaften nur der erste Schritt hin zu einer Fusion der ersten Mannschaften? Thal bremst: „Wie es in 15 Jahren aussieht, kann keiner sagen. Aber Ziel es ist Stand heute, dass die ersten Mannschaften weiterhin selbstständig bleiben.“