Michael Kaupp (rechts) stellte auch gegen den GSV Maichingen seine Treffsicherheit unter Beweis und traf zweimal. Foto: Kraushaar

Bezirksliga Nördlicher Schwarzwald: Gelb-Rote Karte ist Wendepunkt bei 3:2-Sieg des TSV Haiterbach.

Der TSV Haiterbach präsentiert sich weiter in guter Form. Gegen den Tabellendritten GSV Maichingen siegte der Bezirksliga-Spitzenreiter zu Hause mit 3:2 und hat damit den siebten Erfolg in Serie eingefahren.

Von Beginn an ging es im Spitzenspiel hoch her. Beide Teams agierten wegen des nassen Rasens hauptsächlich mit langen Bällen, wobei die Gastgeber aus den Kopfballduellen meist als Sieger hervorgingen.

So erspielte sich Haiterbach schnell ein Übergewicht und ging in der vierten Minute direkt mit 1:0 in Führung. Top-Torjäger Michael Kaupp war nach einem Querpass von Novo Papaz zur Stelle und erzielte seinen zwölften Treffer der Saison. Papaz und Lars Schikowski hatten in den folgenden Minuten zwei weitere gute Chancen, ehe die Maichinger zum ersten Mal gefährlich vor dem Haiterbacher Tor auftauchten. Kane Ehmke setzte den Ball aber knapp über das Tor. Das Spiel war in der Folge ausgeglichener. In der 15. Minute war es erneut Papaz, der für seine Haiterbacher die Möglichkeit zur 2:0-Führung hatte, aber vergab. Auf der Gegenseite konnte in der 23. Minuten Marius Pfender erst im letzten Moment gestoppt werden.

Chancen nicht genutzt

Ab da an wurde es deutlich ruppiger. Papaz und der Maichinger Alim Kerim Göler holten sich jeweils eine Gelbe Karte ab. Die besseren Tormöglichkeiten hatte aber weiterhin der TSV: In der 36. Minute verfehlte Florian Scheu mit einem Kopfball knapp das Maichinger Tor, und auch Kaupp kam noch einmal zum Abschluss (40.).

Doch wie so oft im Fußball: Wer seine Chancen nicht nutzt, wird bestraft. Die Maichiner setzten zum Konter an und Marius Pfender glich zum 1:1 aus. So ging es auch in die Pause, aus der wiederum die Gäste besser heraus kamen. Haiterbachs Torhüter Timo Joel Fischer stand folglich in den Minuten nach dem Seitenwechsel mehrfach im Mittelpunkt. In der 49. Minuten konnte er einen Schuss von Pfender noch gerade so an den Pfosten lenken, kurz darauf leistete er sich aber einen folgenschweren Patzer. Nach einer Ecke wehrte Fischer den Ball nur in die Mitte ab. Filip Promorac stand goldrichtig und staubte aus acht Metern ab (55.). Alles schien gegen den Spitzenreiter Haiterbach zu laufen, Maichingen hatte das Spiel unter Kontrolle – bis zur 64. Minute. Da sah Göler zum zweiten Mal Gelb und musste mit Gelb-Rot vom Platz – unter lautstarken Protesten der GSV-Anhänger.

Über die Zeit gerettet

Der TSV versuchte fortan seine Überlegenheit zu auszuspielen, was auch gelang. In der 68. Minute schoss Dario Pejic per Foulelfmeter den Ausgleich und in der 79. Minute gelang Kaupp mit seinem zweiten Treffer des Tages und dem 13. der Saison sogar noch das Siegtor.

In den letzten Minuten hätte Maichingen den TSV fast noch auf dem falschen Fuß erwischt. Die Gäste warfen auch in Unterzahl noch einmal alles nach vorne, Haiterbach rettete den knappen Vorsprung aber über die Zeit.

TSV Haiterbach: Timo Joel Fischer, Silas Klenk, Kubilay Bas, Novo Papaz, Michael Kaupp, Marcel Cicak, Lars Schwikowski, Florian Scheu (70. Gregor Helber), Dario Pejic, Luka Mikic, Marcel Schuon.

GSV Maichingen: Admir Fajic, Kane Ehmke, Filip Primorac, Daniel Mägerle, Christopher Paurevic, Melvin Avdic, Alim Kerim Göler, Patrick Gurka, Felix Ribbe, Oliver Krauß, Marius Pfender. 

Tore: 1:0 (4.) Michael Kaupp; 1:1 (42.) Marius Pfender; 1:2 (55.) Filip Promorac; 2:2 (68./Foulelfmeter) Dario Pejic; 3:2 (79.) Michael Kaupp.

Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte (64.) für Alim Kerim Göler.

Trainerstimmen

Marcel Schuon (TSV Haiterbach):

"Wir haben Glück gehabt. Wir hatten keine Kontrolle über den Spielaufbau und alles war zu hektisch – auch noch nach dem Platzverweis. Positiv ist, dass wir wieder Moral bewiesen haben und den Rückstand aufgeholt haben. Maichingen steht aber natürlich auch verdient da oben."

Giuseppe Vella (GSV Maichingen):

"Die Gelb-Rote Karte war der Knackpunkt im Spiel. Der Platzverweis war aus meiner Sicht unverdient."