Frauenfußball: SV Oberreichenbach souverän Meister in der Bezirksliga / Almina Saric mit 45 Treffern erfolgreichste Torschützin
Der "Betriebsunfall" Abstieg aus der Regionenliga ist repariert. Mit 45 Punkten aus 16 Spielen wurden die Fußball-Frauen des SV Oberreichenbach souverän Meister der Bezirksliga Böblingen/Calw.
"Wir gehören in die Regionenliga", hat Trainer Martin Cicka die unterste Liga immer nur als eine Art Übergangslösung gesehen und schon zu Saisonbeginn den Aufstieg als klares Ziel ausgegeben.
Die Eckpunkte, die zur Erfüllung dieses Wunsches führten, sind schnell aufgezählt. Einmal hat sich die Personalsituation im Vergleich zum Abstiegsjahr leicht verbessert, der immer schon gute Zusammenhalt im Team hat trotz des Abstiegs nicht gelitten. Und dann ist da noch die starke Achse, ausgehend von Jana Wohlfarth über Anna Ritter und Tanja Kappler bis Elina Akst zu Almina Saric. Um die herum konnte Martin Cicka seine weiteren Akteurinnen platzieren und ein flexibles 4-3-3-System aufbauen.
Vor allem der Angriff mit 124 Toren in 16 Spielen zeigte überproportionale Qualitäten. "Die Konkurrenz beneidet euch um euren Sturm", sagte Ligaleiterin Gabi Walter bei der Übergabe des Meisterwimpels.
Tabea Bott (15) und Jana Albrecht (21) über die Außenpositionen, Almina Saric (45) in der Mitte, dahinter Elina Akst (27), dieses Quartett konnte 108 der 124 Tore auf sich vereinen. Selbstredend, dass sich Almina Saric als Torschützenkönigin der Liga feiern lassen durfte.
Feiern, das wurde trotz der Überlegenheit des Spitzenduos – für die Meisterschaft kam nur der Oberreichenbach oder die Mannschaft der Sportvereinigung Böblingen in Frage – großgeschrieben. Zum Saisonfinale hatte Meistermacher Martin Cicka den Hauptsponsor mobilisiert.
Die SVO-Frauen, die den Namen der Markenkollektion eine Schmuckhändlers auf der Brust tragen, durften jeweils einen persönlichen speziellen Meisterschaftspreis in Empfang nehmen. Am Erfolg beteiligt waren Torfrau Agnes Mainusch, Julia und Jana Sophie Albrecht, Anna-Lilli Melter, Tanja Kappler, Anna Ritter, Vivian Pfrommer, Elina Akst, Ramona Seibel, Almina Saric, Sandra Schroth, Celine Steeb, Katharina Lutz, Sina Kugele sowie Patricia Rittmann beteiligt.
Wo viel Licht ist, da ist auch Schatten. Der besteht am Ende einer Runde in erster Linie aus verdienten Spielerinnen, die den Verein verlassen oder ihre Laufbahn beenden. Den SV Oberreichenbach trifft es dieses Mal hart. Mit Abwehrchefin Jana Wohlfarth, Mittelfeld-Dauerläuferin Anna Ritter und der langjährigen Spielführerin Vivian Pfrommer hören gleich drei zuverlässige Leistungsträgerinnen auf.
Ex-Sportvorstand Martin Cicka hängt als Trainer der Oberreichenbacher Fußballfrauen noch eine Saison dran. Um seine Nachfolge muss sich dann sein Nachfolger im SVO- Sportvorstand kümmern – und der (oder besser die) steht aktuell mit Agnes Mainusch im Tor des SV Oberreichenbach.
Mit dem Aufstieg werden nicht nur die sportlichen Anforderungen größer und die Fahrstrecken wieder weiter, auch die Spiele mit Derbycharakter entfallen. Aus dem Kreis Calw sind neben dem SV Oberreichenbach nur die Sportfreunde Gechingen in der Regionenliga vertreten. Der SV Nufringen ist eine weitere Mannschaft aus dem Bezirk Böblingen/Calw.
Zudem haben die Böblingerinnen als Zweitplatzierte der Bezirksliga noch die Möglichkeit aufzusteigen, dies würde dann jedoch zu Lasten der SG Grafenau/Weil der Stadt (Relegationsplatz Regionenliga) gehen.