Nicht zu stoppen: SV Baiersbronns Marc Hitzel (links) lässt Vollmaringens David Mihalic im Laufduell hinter sich. Foto: Burkhardt

Bezirksliga Nördlicher Schwarzwald: SV Baiersbronn marschiert und marschiert – auch dank eines Sprinters.

Mal ehrlich: Wer hätte vor Saisonbeginn darauf gesetzt, dass der SV Baiersbronn nach zehn Spieltagen auf Platz zwei steht? Das tut die Mannschaft vor allem auch nach einer beeindruckenden Leistung am Sonntag gegen den SV Vollmaringen – und ein Spieler hat maßgeblichen Anteil daran, dass das Team auf einer Erfolgswelle schwimmt.

"Wenn’s läuft, dann läuft’s", nennt Marc Hitzel das vermeintlich einfache Erfolgsrezept des SV Baiersbronn. Die Mannschaft hat nunmehr vier Spiele in Folge gewonnen, dabei insgesamt 18 Tore erzielt, und damit hat sich nicht nur die Murgtal-Elf auf Platz zwei gespielt, sondern auch Marc Hitzel auf Platz zwei in der Torjägerliste der Bezirksliga, dank seiner zwei Treffer zuletzt beim 5:0-Sieg gegen Vollmaringen.

Und wenn es schon mal läuft, dann richtig: "Ich bin ja nun nicht gerade sehr groß. Da freut es mich natürlich, dass ich mein erstes Tor nach einer Flanke aus neun Metern vor dem Tor per Kopf links unten rein erzielt habe", sagt Hitzel. Nur vier Minuten später schlägt der Offensivspieler wieder zu. "Ich bekam einen Pass perfekt in den Lauf, dribbelte noch einen Gegenspieler aus und traf erneut ins flache linke Toreck".

Der perfekte Pass, das perfekte Zusammenspiel. Hitzel ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass man sich in der Mannschaft untereinander versteht: "Wir stehen derzeit hinten richtig gut und haben vorne eine gute Chancenverwertung." Tore für den SV Baiersbronn beizusteuern, das hat Hitzel früh gelernt, und das ausschließlich beim und für den SV Baiersrbronn.

Tempo ist seine Stärke

Nicht unbedingt einfach für einen ausgewiesenen Mittelstürmer, der seit dieser Saison auf die Rechtsaußenposition ausgewichen ist, weil Sebastian Braun dort an seiner statt agiert. Doch genau diese Strategie scheint aufzugehen und Hitzel fühlt sich alles andere als unwohl. "Meine Stärken sind das Tempo und die Übersicht der Laufwege", sagt er. Hitzel hat die Spielübersicht wer wo läuft, "wir verstehen uns". Wenn es um den Torabschluss geht, "bin ich eiskalt vor dem Tor", ergänzt er – und das mit gerade einmal 20 Jahren. Immer schon hat Hitzel seine Fußballschuhe für den SV Baiersbronn geschnürt, angefangen bei den Bambini. Als er in der A-Jugend angekommen war, musste er quasi zweigleisig fahren respektive spielen, denn auch bei den Aktiven kam er mithin zu Einsätzen.

Sein persönlich und sportlich größter Erfolg datiert aus der Saison 2017/2018. Es war das Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga gegen SG Rohrdorf-Eckenweiler/Weitingen. Baiersbronn gewann mit 3:1. Alle Tore gingen auf SVB-Seite auf das Konto von Hitzel, er traf in der 6., 12. und 26. Minute. Nun spielt er eine Klasse höher und freut sich, dass "man sich gefunden hat, zu einer echten Einheit geworden ist". Dabei profitiert er nach wie vor von Tipps gestandener Spielergrößen wie etwa eines Sebastian Braun oder Kevin Braun. "Natürlich musste man sich erstmal hineinfinden in die Spielweise in der höheren Liga, vor allem auch in taktischer Hinsicht", sagt Hitzel.

Die Übersicht bringe er aber mit, auch wenn er oft unter der Woche nicht beim Training dabei sein kann. Hitzel ist im zweiten Lehrjahr Student an einer Dualen Hochschule, wenn es um die theoretischen Inhalte geht, büffelt er an der Kaderschmiede in Schwenningen. "Zum Freitagtraining bin ich dann aber immer da", sagt er, um dann oftmals nach dem Spiel am Sonntag wieder ins Auto in Richtung Schwenningen zurückzufahren.

"Es stimmt einfach alles"

Dort hält sich Hitzel dann im Fitnessstudio fit, "anders geht es nicht. Wenn du nichts gemacht hast, merkst du das natürlich im Spiel – und auch der Trainer". Hitzel ist dankbar dafür, dass sein Coach Marvin Lutz ihm "viel Vertrauen schenkt" und ihm auch während eines Spiels klare Anweisungen erteilt. "Nach hinten arbeiten, da kann ich mich noch verbessern", sagt Hitzel.

Priorität hat aber der Blick nach vorne, "denn wirklich ausgegangen davon wo wir momentan stehen, bin ich nicht. Es ist auch noch zu früh um zu sagen wo die Reise hingeht", sagt Hitzel.

Aber als Saisonziel einen Platz im oberen Drittel der Liga, wie es auch der Trainer vor Saisonbeginn ausgegeben hat, damit könne er sich schon anfreunden. Und Hitzel wird – egal in welche Richtung es geht – dem Verein treu bleiben: "Es stimmt einfach alles".