Auf seinen Torjubel werden die Balinger Fans ab der kommenden Saison verzichten müssen. Foto: Kara

Regionalliga: Kapitän will Familie "mehr Raum in meinem Leben geben". Herber Verlust für Verein.

Da tritt die 0:5-Niederlage der TSG Balingen in der Regionalliga Südwest beim 1. FC Saarbrücken vom Dienstag in den Hintergrund: Denn TSG-Kapitän Manuel Pflumm wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bei den Eyachstädtern nicht verlängern.

Die Balinger Erfolge in den vergangenen Jahren sind eng verknüpft mit dem 1,93 Meter großen Innenverteidiger. 2007 war Pflumm vom SSV Reutlingen zur TSG Balingen gewechselt. Gleich ein Jahr später feierte er mit seiner Mannschaft die Meisterschaft in der Verbandsliga Württemberg und den Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg. Zehn Jahre spielte der 33-Jährige mit den Eyachstädtern im baden-württembergischen Oberhaus und bestritt insgesamt 282 Spiele für die TSG, ehe in der abgelaufenen Saison die Oberliga-Meisterschaft und der Aufstieg in die Regionalliga gelang. "Ich hätte zweimal die Gelegenheit gehabt, Regionalliga zu spielen, bin aber in Balingen geblieben. Jetzt mit meinem Verein, der TSG – ich bin seit elf Jahren hier und habe nie an einen Wechsel gedacht – in die Regionalliga aufzusteigen, das ist schon etwas ganz Besonderes", freute sich "Pflummi" nach dem Aufstieg.

In ihrer Premierensaison in der 4. Liga haben sich die Eyachstädter bislang prächtig geschlagen. Mit 32 Punkten auf dem Konto ist das Ziel, die Klasse zu halten, in greifbare Nähe gerückt.

"Wenn wir drin bleiben in der Regionalliga, dann ist das für mich der perfekte Moment, um in Balingen aufzuhören", sagt Pflumm. "Der zeitliche Aufwand in der 4. Liga ist halt schon brutal hoch. Denn schließlich bin ich ja in einem Arbeitsverhältnis. Das heißt für mich, morgens um 7.30 Uhr aus dem Haus zu gehen und abends nach dem Training um 21.30 Uhr wieder heim zu kommen. Ich habe einen Sohn, der jetzt drei Jahre alt wird, und da will ich der Familie einfach mehr Raum in meinem Leben geben", erläutert der TSG-Kapitän, der seine Fußballschuhe aber nicht komplett an den Nagel hängen wird. "Was ich zukünftig mache, das entscheide ich in den kommenden Wochen", so Pflumm.

Er werde auch künftig die Spiele der TSG besuchen. "Ich habe in Balingen viele schöne Moment gehabt, an die ich gerne zurückdenken werde", sagt Pflumm, "besonders schön waren die vergangenen eineinhalb Jahre. In der vergangen Saison habe ich mit meinen 14 Toren viel zum Aufstieg beigetragen. Wir haben in der Saison nur zwei Spiele verloren, und danach wurde es von Partie zu Partie besser. Und auch in dieser Saison läuft es bisher sehr gut. Ich werde die restlichen Spiele bis zum Saisonende noch weiter genießen."

"Das ist schon ein herber Verlust für uns. Denn Manuel Pflumm ist die Identifikationsfigur bei der TSG Balingen", bedauert Spielleiter Egon Welther den Abgang des Kapitäns am Saisonende. "Aber das Leben muss natürlich weitergehen. Wir haben bereits den Markt sondiert und schon Gespräche mit möglichen Kandidaten geführt, die auch schon fortgeschritten sind. Da wollen wir in den nächsten Wochen einen Knopf hinbekommen."

Auf den sportlichen Leiter der TSG wartet in den nächsten Wochen noch eine Menge Arbeit. Neben der Ausschau nach neuen Akteuren für die kommende Saison, geht es auch darum mit den Spielern des aktuellen Kaders über Vertragsverlängerungen zu verhandeln. Bereits ihre Zusage gegeben haben Fabian Fecker, Marcel Binanzer und Fabian Kurth. Verträge über die Saison hinaus haben Matthias Schmitz, Adrian Müller, Carlos Konz, Patrick Lauble, Enrico Huss, Hannes Scherer und Torhüter Maximilian Pfau. "Mit Nils Schuon, Marc Pettenkofer, Sascha Eisele und Julian Hauser werden wir demnächst in die zweite Verhandlungsrunde gehen. Ich bin positiv gestimmt, dass wir uns einig werden", sagt Welther. Mit den Rekonvaleszenten Lukas Foelsch und Kevin Keller sowie Stefan Vogler will der Balinger Teammanager erst zu einem späteren Zeitpunkt Gespräche führen. "Wir wollen erst einmal abwarten, wie sich die Drei, die einige Verletzungen zu bewältigen hatten, gesundheitlich fühlen."