Der 28-jährige Linksfuß vom FC Holzhausen hat mittlerweile einige Täler durchschritten. Foto: Martin Burkhardt

Landesliga: Linksfuß des FC Holzhausen hofft auf ein Comeback im Laufe der Rückrunde.

Manuel Zug gehört zu denjenigen, die im Fußball nicht nur die positiven Seiten erlebt haben. Der 28-jährige Linksfuß vom FC Holzhausen hat mittlerweile einige Täler durchschritten. Am Mittwoch steht die nächste Operation an – und dann will er endlich wieder angreifen.

Er hat nicht nur das Datum, sondern auch die Bilder noch präsent in seinem Kopf – wie die Szene eines Films, die man sich immer wieder in Zeitlupe ansieht. Am 23. Februar des vergangenen Jahres, einem Samstag, hat’s geknackt. Und zwar in seinem Körper: Manuel Zug hat sich an diesem Tag, nur 48 Stunden nach seinem 28. Geburtstag, beim letzten Vorbereitungsspiel auf die Rückrunde beim Freiburger FC das Schien- und Wadenbein gebrochen. "Ich konnte nicht mehr auftreten. Da dachte ich mir schon, dass wieder etwas Schlimmeres passiert ist, das länger dauern würde", sagt Manuel Zug rückblickend. Wieder, weil Zug erst im Juli 2017, als er noch für seinen Heimatverein SV Hirrlingen auflief, das Wadenbein gebrochen und das Syndesmoseband gerissen hatte.

Bruch an gleicher Stelle

Patrick Detta brachte Zug damals in Freiburg gleich ins Krankenhaus. Knapp vier Stunden dauerten die Untersuchungen. Am Ende stand besagte Diagnose – und die Gewissheit, dass das Wadenbein exakt an der selben Stelle gebrochen war, wie bereits 2017. Das habe selbst die Ärzte gewundert, erinnert sich Zug. "Eigentlich sagt man wohl, das sei wie bei geleimtem Holz – das bricht an der Stelle nicht mehr." Es könnte eine Art Ermüdungsbruch gewesen sein, hieß es.

Anhaltende Beschwerden

Weil er das Mal zuvor in Tübingen operiert worden war, rieten ihm die Ärzte in Freiburg, sich erneut dort operieren zu lassen. Gesagt, getan. Doch nun ist seine letzte Operation fast ein Jahr her – auf dem Platz steht Manuel Zug allerdings immer noch nicht wieder, sieht man von seinen Kurzeinsätzen im Tor bei den Hallenturnieren in Nagold und Empfingen ab. "Im Sommer habe ich versucht, in der Vorbereitung langsam wieder einzusteigen", berichtet er. "Nach einer Viertelstunde, spätestens aber nach 20 Minuten Laufen war Schluss, ich hatte wahnsinnige Schmerzen." Allerdings rührten sie nicht vom Bruch her, sondern saßen im Sprunggelenk. Einmal, erzählt Zug, habe er versucht, mit der Mannschaft zu trainieren. "Danach konnte ich drei Tage lang gar nicht mehr laufen." Spätestens da war klar: Irgendetwas stimmt nicht.

Probleme im Sprunggelenk

Manuel Zug machte sich auf zum Arzt, wenig später fand man Narbengewebe und Verhärtungen in seinem Sprunggelenk. Der Grund dafür liegt in seiner ersten OP nach dem Bruch im Juli 2017 in Hirrlingen. Weil seinerzeit auch das Syndesmoseband gerissen war, bekam Zug eine Stellschraube ins Sprunggelenk. Das sollte die nötige Stabilität geben, damit das Band schnellstmöglich verheilen konnte. Nach zwei Monaten wurde die Schraube entfernt, Anfang Dezember 2018 kam die Platte raus – und Zug konnte spielen, bis im Februar eben der nächste Rückschlag folgte.

"Ich musste mich jetzt im Sommer, nachdem man die Probleme im Sprunggelenk gefunden hatte, entscheiden, ob ich das direkt operieren lassen möchte", sagt er. Weil jedoch auch in seinem Schienbein – genau wie beim ersten Mal – noch eine Metallplatte sitzt, die nach einem Jahr entfernt werden sollte, riet ihm der Arzt dazu, beide Eingriffe auf einmal machen zu lassen.

Nächste Operation

Am Mittwoch ist es soweit: Neben der Arthroskopie im Sprunggelenk wird auch das Stück Metall aus Zugs Bein entfernt. Drei Tage stationärer Aufenthalt sind geplant, danach folgt ein sechswöchiges Sportverbot. "Wenn alles gut läuft, kann ich im März langsam wieder ins Training einsteigen", sagt er. Ganz so einfach wird es aber nicht. Denn Respekt davor, wieder auf den Platz zu gehen, hat er schon, das gibt er unverblümt zu. "Beide Verletzungen habe ich mir ohne gegnerische Einwirkung zugezogen, ich bin einfach blöd im Rasen hängengeblieben. Wenn ich so etwas jetzt im Fernsehen sehe, graust’s mir", sagt er. Natürlich sei ihm auch bewusst, dass – sollte er sich nochmal schwer verletzen – das Karriereende im Raum stünde.

Rückkehr geplant

Davon will sich Manuel Zug jedoch nicht beeinflussen lassen. "Der Kopf wird zwangsläufig abschalten, auf dem Platz regelt vieles der Instinkt." Ob ihn die beiden Trainer Martin Kiefer und Emanuele Ingrao nun im Mittelfeld oder als Linksverteidiger aufstellen, wäre ihm egal: "Ich habe jetzt, mit fast 29, kein Problem mehr damit, weiter hinten zu spielen. Ich will einfach nur zurück auf den Platz und der Mannschaft helfen." Und das – wenn möglich – noch im Laufe der Rückrunde.