WFV-Pokal, Achtelfinale: SV Stuttgarter Kickers – TSG Balingen 5:6 n. E. (1:1/2:2). Die Kicker der TSG Balingen bleiben im Pokal die "Drama-Könige": In einem wahren Krimi setzte sich der Regionalligist bei Oberligist SV Stuttgarter Kickers nach Elfmeterschießen durch und zog so ins Viertelfinale ein.

Routinier Lukas Foelsch war es vorbehalten, den letzten Strafstoß des Abends für die TSG zu schießen. Davor hatten sowohl die Kickers als auch die TSG jeweils drei Mal vom Punkt getroffen. Der 31-Jährige ließ sich vom "Trash Talk" des Kickers-Torhüters Thomas Bromma nicht beeindrucken, legte sich den Ball zurecht und verwandelte mit einem trockenen Flachschuss in die rechte untere Ecke. 6:5 – Balingen war damit im Viertelfinale!

Davor erlebten die 1670 Zuschauer im Gazi-Stadion einen Pokal-Krimi, der an Dramatik kaum zu überbieten war. "In der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht im Spiel und haben alles vermissen lassen, was unser Spiel ausmacht", resümierte Balingens Cheftrainer Ralf Volkwein, der schon im Vorfeld vermutet hatte, "dass es wieder über die Verlängerung gehen wird, wie in unseren ersten beiden Pokalspielen."

Auswärts lief es zuletzt richtig gut für Sie und Ihre Mannschaft. Nun geht’s am Samstag nach Offenbach. Was ist drin am Bieberer Berg?

Auch danach waren die Hausherren die bessere Mannschaft, und die Kickers-Fans wähnten schon, dass ihr Team mit dem 1:0 in die Pause gehen würde, als in der 45. Minute Sascha Eisele einen Einwurf weit in den Stuttgarter Strafraum brachte, wo Schmitz den Ball über Bromma hinweg per Kopf verlängerte, und das Leder landete zum 1:1 im Netz.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte machte Stuttgart mächtig Dampf, und die TSG hatte Glück, dass Mijo Tunjic beim vermeintlichen 2:1 im Abseits stand (51.) und wenig später Shkemb Miftari bei seinem Alleingang noch TSG-Torhüter Marcel Binanzer anschoss.

Aber nach einer Stunde bekam Balingen das Spiel immer besser in den Griff, da die TSG nun aggressiver in die Zweikämpfe ging und verbissen kämpfte. Als Ivan Cabraja nach 72 Minuten im Strafraum zu Fall kam, zeigte Schiedsrichter Tobias Reichel (Stuttgart) auf den Punkt; Denis Epstein verwandelte sicher zum 2:1 (73.) für die TSG. Bitter wurde es für die Gäste, als in der 82. Minute der eingewechselte Marc Pettenkofer weit vor dem Strafraum von Goalie Bromma umgetreten wurde. Anstatt Rot für den Torhüter zu zeigen, ließ der Schiedsrichter weiterlaufen, und "Pette" musste mit Verdacht auf eine Innenbandverletzung im Knie ausgewechselt werden.

In den Schlussminuten warfen die Kickers noch einmal alles nach vorne und kamen in der Nachspielzeit noch zum 2:2-Ausgleich durch Tunjic (90.+2). So ging es in die Verlängerung, in der Miftari die Latte traf (94.), Balingen zu einer Doppelchance durch Jonas Fritschi und Schmitz kam, bei der Ball jeweils auf der Linie geklärt wurde (102.) und Christian Giles zwar traf, aber im Abseits stand (110.), und so fiel die Entscheidung im Elfmeterschießen.

TSG Balingen: Binanzer; Eisele, Schmitz, Kurth, Foelsch, Schuon, Cabraja, Epstein (89. Huss), Dierberger (102. Fritschi), Seemann (74. Pettenkofer/85. Scherer).

Tore: 1:0 Vochatzer (31.), 1:1 Schmitz (45.), 1:2 Epstein (73./FE), 2:2 Tunjic (90.+2).

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart).

Zuschauer: 1670.

Drei Fragen an

Daniel Seemann

Zweimal Kickers stehen für die Fußballer der TSG Balingen auf dem Programm. Nach dem Pokalauftritt in Stuttgart (siehe neben stehenden Spielbericht) geht es für die Eyachstädter am morgigen Samstag in der Regionalliga Südwest zu den Offenbacher Kickers. Dort gilt es für die TSG, die 0:2-Heimniederlage gegen den Bahlinger SC vergessen zu machen und an die zuletzt guten Auswärtsleistungen anzuknüpfen. Vor der Partie auf dem Bieberer Berg äußert sich Stürmer Daniel Seemann zum Spiel gegen den Namensvetter aus Südbaden und den Aussichten beim hessischen Traditionsklub.

Welche Erkenntnisse haben Sie und Ihre Mannschaft aus dem 0:2 gegen den Bahlinger SC gezogen?

Dass wir den Gegnern jetzt genügend Punkte geschenkt haben und wir Zuhause wieder eine Macht werden müssen. Ansonsten wird es eng!

Auswärts lief es zuletzt richtig gut für Sie und Ihre Mannschaft. Nun geht’s am Samstag nach Offenbach. Was ist drin am Bieberer Berg?

Wie in jedem Spiel sind auch in Offenbach drei Punkte zu vergeben, und wer an diesem Tag den Sieg mehr will, wird am Ende dann auch den Erfolg haben.

Welchen besonderen Reiz haben solche Spiele wie in Offenbach, und wie müsst Ihr als auftreten um etwas mitnehmen zu können?

Für sollte in diesem Jahr jedes Spiel einen besonderen Reiz haben. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir in einer klasse Liga spielen, und viele Fußballspieler, die dies so nicht erleben dürfen, würden sofort mit uns tauschen! Deshalb sollten wir dankbar auftreten und alles für den Verbleib in dieser Liga tun. Und das gilt nicht nur für den Samstag, sondern für jedes Spiel in der Regionalliga!

Ligatipp

Der Balinger Stürmer Daniel Seemann tippt den zwölften Spieltag in der Regionalliga Südwest.

Die Partien:

Elversberg – Frankfurt 2:1

Ulm – Alzenau 1:1

Freiburg II – Saarbrücken 1:4

Gießen – Hoffenheim II 1:3

Pirmasens – Steinbach 2:2

Homburg – Koblenz 3:0

Offenbach – Balingen 1:2

Bahlingen – Walldorf 2:2

Aalen – Mainz II 2:0