Der SV Althengstett II (blaue Trikots) verteidigte mit einem 2:0 bei GW Ottenbronn II Tabellenplatz acht. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Kreisliga A Staffel 1: Aufsteiger aus dem Nagoldtal feiert sechsten Sieg in Folge / Lage für Spvgg Wart/Ebershardt wird prekärer

Zum ersten Mal in der Saison 2018/2019 der Kreisliga A, Staffel 1, heißt der Spitzenreiter nicht SV Gültlingen. Mit einem 3:1 beim TSV Simmersfeld hat der Sportclub Neubulach zumindest vorübergehend die Gültlinger am Platz an der Sonne abgelöst.

Angesichts von zwei weniger ausgetragenen Spielen sind die Gültlinger nach dem 22. Spieltag so etwas wie der gefühlte Spitzenreiter.

"Es war ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe, in dem Neubulach das glücklichere Ende hatte", bilanzierte der Simmersfelder Abteilungsleiter und Trainer Daniel Wurster, dessen Team auf dem elften Tabellenplatz verbleibt, die 90 Minuten.

Weiter auf Kurs ist auch der Tabellendritte, der SV Breitenberg/Martinsmoos, der beim Gastspiel in Wart zu einem 3:2-Sieg kam. Bis zur 58. Minute führten die Warter mit 2:1 Toren, ehe die Breitenberger Offensivabteilung noch zweimal erfolgreich war.

"Wir haben uns wirklich gut präsentiert. Auf diese Leistung lässt es sich aufbauen. Ein Unentschieden wäre okay gewesen, aber letzten Endes haben wir uns selbst um die Punkte gebracht", kommentierte der Warter Spielleiter Volker Maluschka das für seinen Verein unbefriedigende Ergebnis.

Für die Warter war es die bereits vierte Niederlage in Folge. Der Tabellenzehnte hat nur drei Zähler Vorsprung auf den Tabellendreizehnten, den VfL Ostelsheim. "Jetzt sind wir endgültig im Abstiegskampf angekommen", bemerkt Volker Maluschka.

Ebenfalls tief im Sumpf steckt der Tabellenvorletzte SV Sulz am Eck, der sich mit 1:3 der Mannschaft der Stunde, dem SV Bad Liebenzell, geschlagen geben musste. "Das war eine enge Kiste. Wir haben unser schlechtestes Spiel nach der Winterpause gezeigt. Wir waren nicht effizient genug und haben einige Chancen liegen gelassen", sagt der Bad Liebenzeller Trainer Andreas Essig zum Auftritt seiner Elf, bei der der erst vor kurzem verpflichtete Kushtrim Berisha bei seinem Debüt gleich in der Startelf stand.

Nach dem sechsten Sieg in Folge nimmt der Aufsteiger den neunten Tabellenplatz mit acht Zählern Vorsprung gegenüber dem VfL Ostelsheim ein. Andreas Essig spricht seinen Spielern ein großes Lob für die kämpferische Einstellung und die Moral in den letzten Wochen aus.

"Wichtig in dieser Saison sind der Klassenerhalt und die Weiterentwicklung der Mannschaft und nicht der Tabellenplatz. Natürlich würden wir die zwei vor uns platzierten Teams, den TSV Wildberg und den SV Althengstett II gerne überholen und Siebter werden", meint Essig, der positiv gestimmt in die Zukunft blickt. "In der nächsten Saison möchten wir eine interessantere Rolle in dieser Liga spielen."

Neben dem SV Bad Liebenzell haben auch der TSV Wildberg (2:0 gegen den VfL Ostelsheim) und der SV Althengstett II (2:0 beim GW Ottenbronn II), zwei weitere Teams aus dem Mittelfeld, ihre Spiele gewonnen.

"Der Sieg ist eminent wichtig", sagte der Wildberger Spielleiter Marco Carle, der den Klassenerhalt seiner Mannschaft trotz äußerst komfortablen elf Zählern Vorsprung auf die gefährdeten Ränge längst noch nicht in trockenen Tüchern sieht: "Uns fehlen noch ein paar Punkte", warnt Carle vor zu viel Euphorie in dieser Phase der Spielrunde.

Punktgleich mit den Wildbergern ist der SV Althengstett II, der die um vier Tore bessere Trefferbilanz hat. "Die Althengstetter waren die cleverere Mannschaft. Der Sieg geht absolut in Ordnung", resümierte der Ottenbronner Spielertrainer Mario Kovacevic die 90 Minuten.

Torlos hatten die Teams aus Ottenbronn und Althengstett die Seiten gewechselt, doch zwei Minuten nach Wiederanpfiff brachte Alexander Herzog den SV Althengstett II in Führung. "Dieses Gegentor war der Knackpunkt in diesem Spiel. Die Moral meines jungen Teams ging runter, der Druck wurde größer und die Jungs glaubten nicht mehr an sich", bewertete Kovacevic die Schlüsselszene des Spiels.

Die Ottenbronner zeigten sich kurzzeitig geschockt und kassierten nach knapp einer Stunde Spielzeit das 0:2. Für die Grün-Weißen war es die inzwischen vierte Niederlage in Folge. "Unsere momentane Schwächephase hat weniger spielerische Gründe, sondern ist in erster Linie auf den Kopf zurückzuführen", hat Kovacevic das Problem erkannt.

Die richtige Antwort auf die 0:6-Niederlage in Neubulach gab der TSV Möttlingen mit dem 3:1-Heimsieg gegen den VfB Effringen. Danny Wohlgemuth, Spielleiter der Möttlinger, hatte allerdings noch viel Luft nach oben ausgemacht: "In der ersten Hälfte haben beide Teams viel mit langen Bällen agiert, die zweite Halbzeit war von vielen Zweikämpfen und Nickligkeiten und einer hohen Aggressivität geprägt."

Der TSV Möttlingen war insgesamt gesehen die bessere Mannschaft und lag nach gut 70 Minuten 3:0 in Führung, ehe den Effringern zehn Minuten vor Schluss noch der Ehrentreffer gelang. "Während des gesamten Spiels wollte der Gegner eigentlich nicht viel von uns. Eine große Torchance hatten die Effringer überhaupt nicht. Das Gegentor haben wir uns durch eine Unaufmerksamkeit wieder einmal selbst eingeschenkt", ärgert sich Danny Wohlgemuth über das einzige Tor der Gäste.

Tabellenletzter bleibt der TSV Neuhengstett, der sich mit 1:3 den Sportfreunden Gechingen II geschlagen geben musste. Die Gechinger sind Tabellenvierter.