Andreas Paulus, Urgestein des SV Deckenpfronn, beendet seine aktive Laufbahn. Foto: Kraushaar

Bezirksliga: SV Althengstett kann Aufstiegsspiel erreichen. SG Neuweiler/Oberkollwangen muss auf GSV Maichingen hoffen.

Noch 90 reguläre Minuten haben die Fußballer in der Bezirksliga Böblingen/ Calw in der Saison 2017/18 zu absolvieren, dann geht’s in die wohlverdiente Sommerpause. Zumindest für die Mehrzahl.

Lediglich für zwei Mannschaften geht es in der Bezirksliga Böblingen/Calw nach der regulären Saison in die Verlängerung. Wer als Tabellenzweiter weiter auf den Aufstieg hoffen darf und wer in die Relegation Richtung Kreisliga A geht, steht noch nicht fest.

Für Platz zwei kommen nur noch der SV Althengstett und der VfL Herrenberg in Frage. Vor dem letzten Spieltag am kommenden Sonntag liegen die Althengstetter mit 49 Zählern ein Punkt vor dem VfL Herrenberg.

Schon Mitte Mai war aus beiden Lagern zu vernehmen, dass jeder Ausrutscher wohl das Ende der Aufstiegsträume sein könnte. Seither sind die beiden Konkurrenten dabei, sich gegenseitig zu überbieten – nicht etwa, was mögliche Siegesserien angeht, sondern was Ausrtuscher angeht.

Der SV Althengstett hat zuletzt in den Spielen beim VfL Nagold (3:3), beim TV Darmsheim (1:2) und zu Hause gegen den SV Deckenpfronn (2:3) in drei Spielen einen einzigen Punkt geholt. Der VfL Herrenberg hat es im selben Zeitraum gegen den SV Deckenpfronn (1:2), in Haiterbach (3:0) und gegen den TSV Waldenbuch (0:4) immerhin auf drei Zähler gebracht. Damit jedoch konnte das Team von VfL-Trainer Michael Sattler den SV Althengstett nicht von Platz zwei verdrängen. "Wenn wir das dumme Tor zum 2:3 gegen Deckenpfronn nicht bekommen hätten, dann hätte uns am nächsten Sonntag in Haiterbach schon ein Unentschieden gereicht. Jetzt müssen wir gewinnen. Das wird ganz schwer", so der Althengstetter Spielleiter Alexander May zur aktuellen Situation. Auch ihm ist klar, dass, sollte es am Sonntag in Haiterbach nicht klappen, es nicht an einem Spiel gelegen hat.

Die eigentlich spielstarken Herrenberger haben sich in der laufenden Runde erstaunlicherweise vor heimischer Kulisse immer wieder schwergetan. Von 14 Heimspielen haben die Herrenberger jeweils sieben gewonnen und sieben verloren, eine erstaunlich schwache Heimbilanz angesichts der doch recht hohen Erwartungshaltung im Lager der Herrenberger.

Am letzten Spieltag, am Freitag dieser Woche, müssen die Herrenberger beim VfL Stammheim ran. Natürlich hoffen die Althengstetter auf Schützenhilfe. Dies schon deshalb, weil die Stammheimer zuletzt wieder überzeugen konnten und den Herrenbergern durchaus Paroli bieten können.

Das Schreckgespenst für viele Mannschaften heißt Abstiegs-Relegation. Keiner will am Ende auf dem Schleudersitz Platz nehmen – außer die SG Neuweiler/Oberkollwangen. Für die Mannschaft von Trainer Thomas Carle ist die Relegation die einzige Möglichkeit, als Zweitletzter vielleicht doch noch den Platz im Oberhaus des Fußballbezirks verteidigen zu können.

Ob der zweitletzte Tabellenplatz aber zur Abstiegs-Relegation reicht, muss abgewartet werden. Gibt es keinen Direktabsteiger aus der Landesliga, würde Platz 14 in der Bezirksliga zum Gang in die Relegation reichen. Die Mannschaft der SG Neuweiler/Oberkollwangen selbst kann es nicht nicht mehr beeinflussen. Auch das Ergebnis des Heimspiels beim Saisonfinale am Freitag gegen den TSV Ehningen ist davon nicht abhängig.

Entscheidend ist einzig und allein, was der GSV Maichingen in der Landesliga macht. Steht das Team des ehemaligen Nagolder Trainers Sven Hayer am kommenden Samstagabend nicht auf einem direkten Abstiegsplatz, dürfen sich die Fußballer aus Neuweiler freuen.

Auch wenn man bei der SG Neuweiler/Oberkollwangen jetzt natürlich auf die Abstiegs-Relegation setzt – der Klassenverbleib wäre damit noch längst nicht gesichert. Relegation 2018 heißt, sich dem Ansturm des SV Gültlingen oder des TSV Dagersheim (Entscheidungsspiel am 14. Juni) zu erwehren – und diese Aufgabe ist alles andere als einfach.