Nico Ippolito und der SV Zimmern hatten einen schweren Stand, sich gegen die Defensive des SV Seedorf (David Seiferling) durchzusetzen. Foto: Bernd Müller

Auch wenn sich der SV Seedorf gut auf den SV Zimmern eingestellt hatte, die Favoritenrolle der Gäste annahm, die Defensivtaktik von Trainer Ingrao aufging, es überraschte schon, dass die Gäste trotz ihres Potenzials und der Qualität, insbesondere in der Offensive, keine Lösungen fanden. So kam der SVS nach Jahren wieder zu einem Erfolgserlebnis gegen den SVZ.

Auch wenn sich der SV Seedorf gut auf den SV Zimmern eingestellt hatte, die Favoritenrolle der Gäste annahm, die Defensivtaktik von Ingrao aufging, es überraschte schon, dass die Gäste trotz ihres Potenzials und der Qualität, insbesondere in der Offensive, keine Lösungen fanden. In der Mannschaft von SVZ-Trainer Marc Genter hat es mit Stefan Mutapcic, Daniel und Jannik Thieringer, Marius Helmke, Nico Ippolito sowie Leo Benz mehrere Torgefährliche Akteure. Doch egal, wer sich von ihnen im Angriff einschaltete, es gab kein Durchkommen. Null Ertrag trotz mehr Ballbesitz und einer überwiegend optischen Überlegenheit.

 

Taktische Disziplin

Für Ingrao lag dies an der starken Defensivleistung des SV Seedorf: „Die Abstimmung, die taktische Disziplin jedes Einzelnen, sich nicht raus locken zu lassen. Das ist natürlich auch brutal schwer über 90 Minuten.“ Über die gesamte Spielzeit rückte der SV Seedorf nicht von seiner Konsequenz ab, machte im Verbund immer wieder die Räume eng und auch in den direkten Zweikämpfen blieben die SVS-Spieler in der Mehrzahl Sieger. Genter führte dies auf „die fehlende Genauigkeit im letzten Drittel“ zurück, „dass wir keine Lösungen fanden.“

Überraschungseffekt fehlt

Für den SVZ-Trainer Parallelen zum Spiel gegen den VfB Bösingen. „Wir brauchten da einfach zu lang“, fehlte für ihn der Überraschungseffekt, um die SVS-Abwehr auszuhebeln. „Spielkontrolle hin oder her, aber im letzten Drittel muss es dann auch krachen. So war das einfach nicht genug“, die ernüchternde Feststellung von Marc Genter.

Foto: Jürgen Schleeh

Nachdem aus dem Spiel heraus nichts ging, konnte der SV Zimmern selbst bei den wenigen Standards keine Gefahr auf das Seedorfer Tor entfachen. „Anfangs der Rückrunde hatten wir da noch das Spielglück, dass Standards gesessen haben, dann ist es ein anderes Spiel. Seedorf hätte auch ein 0:0 gereicht, die wollten ja gar nichts vom Spiel, haben die Dinger lang nach vorne geschlagen. Das war uns klar, dass Seiferling über die Diagos kommt oder Arutunjan vorne, mehr war das ja nicht. Insgesamt haben wir nichts zugelassen, außer die eine Flanke vor dem 1:0, aber die muss verteidigt werden. In der goldenen Zone, das haben wir schon 20 mal thematisiert, müssen wir eben dran sein“, führt Genter auf, wie die Niederlage des SV Zimmern vermeidbar gewesen wäre.

Top 3 oder 5 weiter das Ziel

So ärgerlich die Niederlage für den SVZ-Trainer ist, „umwerfen tut uns das nicht. Unser klares Ziel ist die Top 3, die Top 5. Da sind wir immer noch. Klar nimmt man nach oben gern alles mit.“ Nachdem die Bilanz aus den Derbys insgesamt nicht so positiv ist in dieser Saison, heißt es für Genter: „Neues Spiel, neues Glück, muss im Heimspiel gegen den BSV Schwenningen etwas Zählbares her. Einfach mal hinten die Null halten.“

Immer wieder Ausfälle beim SV Seedorf

Harut Arutunjan vom SV Seedorf, der das 1:0 erzielte, wird von Daniel Thieringer (SV Zimmern) bedrängt. Foto: Jürgen Schleeh

Seit Wochen muss Emanuele Ingrao, Trainer des SV Seedorf, immer wieder auf Stammspieler seines nicht gerade üppigen Kaders verzichten. Im Derby waren es Timmy Haag (krank) und Jonas Haag („Er braucht noch Zeit“, so Ingrao.). Zudem fehlt Frieder Mauch schon seit Monaten. „Frieder hat jetzt wieder trainiert, aber noch nicht das volle Pensum. Wir haben schon sehr gute Jungs, die uns aktuell nicht helfen können, bin ich froh, wenn die wieder zurückkommen“, betont der SVS-Trainer, den freut, dass „Linus Haag nach Wochenlanger Krankheitspause wieder da ist.“ Aus der Not eine Tugend gemacht, rückten gleich einige Spieler der A-Junioren nach. Und die machen ihre Sache allesamt richtig gut.

Nur wenige Torchancen

„Es war ein Spiel mit wenig Torchancen. Klar, unser Tor war irgendwie bisschen glücklich, aber der Ball, der nach Außen kommt, wird super verarbeitet von Mario Grimmeißen und Harut Arutunjan steht halt Goldrichtig“, freute sich Ingrao über die Effektivität seines Teams. Er fügte an: „Ich muss meine Spieler loben für die brutale Laufarbeit, die alle abgeleistet haben“, sei das auf dem Rasenplatz nicht einfach gewesen. „Es war wichtig, dass wir kompakt bleiben, uns nicht von den Laufwegen von Zimmern irritieren lassen. Wenn wir die Räume zumachen, passiert relativ wenig“, war sich Ingrao sicher.

Harry Föll mit Mut und Überblick

Respekt zollte der SVS-Coach an Harry Föll, der das 2:0 in der Nachspielzeit erzielte. „So einen Mut und den Überblick muss man erst mal haben.“ Neben den Routiniers lobte der Trainer des SV Seedorf Jannis Roth und David Benne, „die haben beide überragend gespielt. Benne sah schon nach 13 Minuten die Gelbe Karte und hat bis zur 90. Minute clever durchgespielt. „Die Jungs haben sich den Derbysieg verdient, aber es geht nächste Woche weiter“, weiß der Trainer des SV Seedorf, dass es gegen den FC Albstadt nicht leichter wird.