Jan Beifuß war der entscheidende Spieler aufseiten des VfL Nagold. Foto: Albert M. Kraushaar

Zu Beginn gibt es beim VfL Nagold in der Landesliga bei Croatia Reutlingen Sorgenfalten. Dann entspannt sich das Gesicht von Trainer Marcel Schuon.

Urlaub- und verletzungsbedingt musste VfL-Trainer Marcel Schuon mit einer Rumpf-Elf den ersten Schritt in die neue Saison planen. Neben Torhüter Bubacarr Sanyang, Johannes Fleischle und Nico Gaiser fehlte auch Kapitän Elias Bürkle (Urlaub).

 

Von der zweiten Mannschaft konnte sich der Ex-Profi keine Spieler ausleihen, weil die zeitgleich mit der Landesligapartie der ersten Mannschaft beim SV Croatia Reutlingen im Bezirkspokal bei der SG Teinachtal antreten musste – mit Jeremie Arlt und den beiden Youngster Philipp Gauss und Serkan Erdem, die beide während der Vorbereitung einige Spiele in der ersten Mannschaft absolviert hatten.

Aus diesem Grund hatte VfL-Abwehrchef Marc Rück auf dem Kunstrasen an der Carl-Diem-Straße die Kapitänsbinde übernommen – und auf der Bank mit Fabian Mücke nur ein Spieler Platz genommen, der die komplette Vorbereitung mitgemacht hatte. Auch einen zweiten Torhüter suchte man vergeblich.

Unter dem Strich keine Voraussetzungen, um mit breiter Brust aufzutreten. Erste Bedenken, dass das Unternehmen Saisonstart schiefgehen könnte, währten nach vier gespielten Minuten aber nur 60 Sekunden. Dann glich der aufgerückte Frederik Fleischle den Führungstreffer von Dennis Pacolo (4.) zum 1:1 aus. Alles wieder auf null – aber nur bis Pascolo (18.) zum zweiten Mal traf.

„Wechselbad der Gefühle“

„Das war ein Wechselbad der Gefühle“, gab Nagolds Trainer Marcel Schuon zu. Der Außenseiter lag zum zweiten Mal vorne. Nach einer knappen halben Stunde kam jedoch der Auftritt von Jan Beifuß. Gegen den FC Holzhausen hatte der Stürmer nach seiner Einwechslung mit viel Dynamik auf sich aufmerksam gemacht, gegen die Croatia drehte er noch im ersten Abschnitt mit drei Toren (28., 38., 40.) das Spiel.

Sonderlob von Trainer Marcel Schuon

„Beim Ausgleich hat der Croatia-Torhüter den Ball vertändelt, das zweite Tor folgte schön über links ins lange Eck“, gab es ein Lob des VfL-Coachs für den Hattrick zum 4:2. Fast mit dem Pausenpfiff erhöhte Matthias Rauser – halb per Flanke, halb per Torschuss – auf 5:2 für den VfL.

Es sollte noch schlimmer für die Heim-Elf von Trainer Androsevic kommen, denn dessen Halbzeitansprache war spätestens durch das 6:2 von Panagiotis Karypidis (48.) zur Makulatur geworden.

Reaktion der Trainer auf Halbzeit 1

Marcel Schuon hatte in der Pause Chris Wolfer für Matthias Rauser und Perparim Halimi für Marius Hogg ins Spiel genommen, sein Gegenüber Patrick Androsevic hatte mit einem Dreifachwechsel auf den Drei-Tore-Rückstand reagiert.

Für Croatia kommt es dicke

Mit dem dritten Tor von Dennis Pascolo (62.) zum 3:6 keimte zwar noch mal etwas Hoffnung bei den Gastgebern auf, für Tore reichte es jedoch nicht mehr. „Die haben es immer wieder versucht, wir bekamen nicht die Kontrolle ins Spiel, die ich mir erhofft hatte, aber wir haben dann noch die Tore erzielt“, erklärte Marcel Schuon.

Mit 13 Gegentoren Letzter

In der 84. Minute traf Niklas Watzl zum 7:3, in der Nachspielzeit erhöhte Ruben Cinar sogar noch auf 8:3. Elf Tore, aber nur ganz wenige Zuschauer: Der SV Croatia Reutlingen geht als neues Schlusslicht mit 13 Gegentoren nach zwei Spieltagen schweren Zeiten entgegen.

Trainerstimme

Marcel Schuon (VfL Nagold): „Die ersten Minuten waren zum Haareraufen, ein wildes Spiel, viel Hektik – auch durch den Schiedsrichter –, zweimal Rückstand. Wichtigwar: Wir sind immer gleich ins Spiel zurückgekommen und konnten uns am Ende über einen positiven Start freuen.“

SV Croatia Reutlingen – VfL Nagold 3:8 (2:5)

VfL Nagold: Luca Lauxmann (Tor), Nico Graf, Marc Rück (59. Fabian Mücke), Frederic Fleischle, Ruben Cinar, Jan Beifuß, Panagiodis Karypidis, Niklas Watzl, Matthias Rauser, Burak Tastan, Matthias Rauser (46. Chris Wolfer) Marius Hopp (46. Perparim Halimi).

Tore: 1:0 Dennis Pascolo (4.), 1:1 Frederik Fleischle (5.), 2:1 Dennis Pascolo (18.), 2:2 Jan Beifuß (28.), 2:3 Jan Beifuß (38.), 2:4 Jan Beifuß (40.), 2:5 Matthias Rauser(45.), 2:6 Panagiotis Karypidis (48.), 3:6 Dennis Pascolo (62.), 3:7 Niklas Watzl (84.), 3:8 Ruben Cinar (90.+4).

Schiedsrichter: Robin Stauß (Unter-/Oberschmeien) – Robin Litschko, Jonas Binder.

Zuschauer: 60.